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Fast 40 Prozent der Teilnehmenden an der SHIP-Studie halten Haustiere. Das hat auch Einfluss auf ihre Gesundheit.
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Fast 40 Prozent der Teilnehmenden an der SHIP-Studie halten Haustiere. Das hat auch Einfluss auf ihre Gesundheit.

One Health

Gesünder leben mit Tieren?

SHIP: Eine große epidemiologische Studie untersucht im Kontext der menschlichen Gesundheit erstmals auch Haustiere.

Wie geht es Ihnen heute? Die Antwort auf diese Frage könnte komplexer sein als gedacht. Gesundheit ist ein weites Feld, hier wirken Lebensumstände, Verhaltensweisen und eine Vielzahl physischer und psychischer Erkrankungen zusammen. Die große epidemiologische Studie SHIP (Study of Health in Pomerania) hat sich zum Ziel gesetzt, diese Komplexität zu untersuchen und berücksichtigt jetzt erstmals, dass dabei auch One-Health-Aspekte eine Rolle spielen.

SHIP-NEXT One Health: Mensch, Tier und Umwelt

Die Universität Greifswald möchte mehr über Prävalenz und Inzidenz häufiger und populationsrelevanter Erkrankungen und ihre Risikofaktoren erfahren. Dazu werden schon seit einigen Jahren große, zufällig gewählte Bevölkerungsgruppen in Vorpommern einem sehr umfangreichen Gesundheitscheck unterzogen: von Allgemeinuntersuchung und Interviews über Ganganalyse und Eye Tracking bis hin zur Haar- und Nagelanalyse. Im Mai 2021 startete die dritte Gruppe mit etwa 4.000 Teilnehmern (SHIP-NEXT). Neu ist diesmal, dass nicht nur Menschen untersucht werden, sondern auch ihre Haustiere.

Die Universität Greifswald und der One-Health-Kooperationspartner, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), fokussieren sich dabei auf die häufigsten Haustiere in Vorpommern: Hunde, Katzen, Geflügel und Tauben. Tierärztin Dr. Susan Mouchantat und eine Kollegin untersuchen die Tiere in ihrer häuslichen Umgebung, nehmen Blutproben und Abstriche. Dazu kommen tierspezifische Fragebögen und ein Interview mit den Haltern.


Top Job:



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Informationsbedarf zur Tiergesundheit

Die Forschenden möchten klären, wie Tierhaltung sich auf die körperliche und seelische Gesundheit des Menschen auswirkt und welche Rolle dabei die Bindung ans Tier spielt. Zudem sollen der Einfluss von Haltung, Fütterung und Verhalten auf das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten beleuchtet und der Informationsbedarf der Teilnehmenden zu Zoonosen und Tierhaltung geklärt werden. Die Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass es einen starken Bedarf an Aufklärung über Impfungen, Parasitenbefall und Entwurmung der Haustiere gibt. Vielen Haltern sei die Bedeutung eines regelmäßigen Tierarztbesuches erst durch die Studie wieder bewusst geworden.

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Journal Club

Unterschiede zwischen Europäischer und Afrikanischer Schweinepest

Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts stellen die Unterschiede zwischen Klassischer und Afrikanischer Schweinepest heraus und plädieren für ein der epidemiologischen Situation angepasstes Seuchenmanagement.

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Journal Club

Salmonella enterica subspecies diarizonae beim Schaf

Eine wenig beachtete Subspezies der Salmonellen wurde in Thüringen epidemiologisch unter die Lupe genommen – und für ziemlich harmlos erklärt.

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Chirurgie

Im Sommer einfach umgekippt - die Larynxparalyse beim Hund

Progressiv und leistungsmindernd: Die Larynxparalyse ist in zahlreichen epidemiologischen Studien beschrieben. In der tierärztlichen Klinik am Kaiserberg Duisburg wurden die Daten von 225 chirurgisch versorgten Hunden ausgewertet. Die Ergebnisse liefern eine gute Grundlage, um Besitzer zu beraten.

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One Health

Borna ist eine Zoonose

Aktuelle Fälle zeigen: Auch im nördlichen Teil des tierischen Endemiegebiets muss mit menschlichen Infektionen gerechnet werden. Erst 2018 wurde das Borna-Disease-Virus 1 erstmals als Ursache für Enzephalitis beim Menschen nachgewiesen.