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Wildvogel

Geruchssinn bei Störchen: Der Nase nach zur Mahd

Geht es um scharfe Sinne bei Vögeln denken wir an die Augen des Adlers und die Ohren der Eule. Dem Geruchssinn wurde bisher eine untergeordnete Rolle zugesprochen. Störchen hilft aber auch ihre Nase bei der Nahrungssuche. Der intensive Geruch von frisch gemähtem Gras lockt sie an.

Viele Bauern beobachten, dass sich beim Mähen ihrer Wiesen Weißstörche zur Nahrungssuche sammeln. Durch Bewirtschaftung der Wiesen werden Schnecken, Frösche und kleinere Nagetiere aufgescheucht und zur leichten Beute der Störche. Doch was lockt die Tiere teils über weite Strecken zum reich gedeckten Tisch? Forscher vom Max-Planck-Institut fanden den Grund im intensiven Duft des frisch gemähten Grases. Dieser wird durch grüne Blattstoffe erzeugt und besteht aus flüchtigen organischen Verbindungen, die auch Parfums für eine frische „grüne“ Note zugesetzt werden.

Wahre Schnüffelprofis – der vielfältige Einsatz von Spürhunden

Wenn es um den Geruchsinn geht, haben Hunde eindeutig die Nase vorn. Der Mensch macht sich das in immer mehr Bereichen zunutze – auch aktuell bei der Kadaversuche im Rahmen der ASP-Bekämpfung oder zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Pandemie.
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In der Studie wurden akustische und optische Einflüsse durch Traktoren oder andere Tiere ausgeschlossen. Es flogen nur Störche zur gemähten Wiesenfläche, die sich windabwärts aufhielten und so den Grasgeruch wahrnehmen konnten. Zur Bestätigung dieser Ergebnisse brachten die Forscher zum einen frisch gemähtes Gras, zum anderen eine Lösung aus grünen Blattduftstoffen auf bereits früher gemähten Wiesen aus, die für futtersuchende Störche uninteressant war. In beiden Fällen fanden sich kurz darauf die Weißstörche ein, um im vermeintlich frisch gemähten Gras nach Nahrung zu suchen.

Unterschätzt? Das Riechorgan beim Vogel

Bisher glaubte man, dass für die Nahrungssuche bei Vögeln insbesondere Augen und Ohren eine Rolle spielen. Doch mit einem großen Riechkolben im Gehirn und vielen Rezeptormolekülen für Duftstoffe haben Vögel optimale Voraussetzungen für eine feine Nase. Auch Greifvögel wie Bussarde und Rotmilane zeigen sich oft über frisch gemähten Wiesen und Geier nutzen den Geruchssinn zur Kadaversuche.

Das Riechorgan könnte für viele Vögel eine größere Rolle spielen als bisher angenommen. Zum Beispiel wählen Stare ihr Nistmaterial und Zebrafinken sowie einige Seevögel ihre Partner auch nach Gerüchen aus. Navigierende Vögel wie Brieftauben oder Möwen können ihre Position über Duftstoffe in der bestimmen. (Ines Linke)

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