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Personal

Fünf Gründe für Arbeitgeber, einen ausländischen Tierarzt einzustellen

Gerade in strukturschwachen Regionen ist der Fachkräftemangel ein ernst zu nehmendes Thema. Viele Arbeitgeber schrecken dennoch vor der Einstellung eines ausländischen Tierarztes zurück. Fünf Gründe, es mal zu probieren.

"Von 13 Bewerbungen habe ich keine einzige Rückmeldung erhalten", erzählt Ala Arjoldi aus Syrien. Der Tierarzt kam als Asylbewerber nach Deutschland und ist dabei, die deutsche Approbation zu erwerben. Doch eine Chance zu arbeiten, bekam er bisher nicht. Sprachbarriere, Ängste, Unwohlsein - viele Arbeitgeber sind sehr zögerlich, einen ausländischen Kollegen zu beschäftigen. Dabei könnte eine größere Diversität die deutsche Veterinärmedizin sicher befruchten. Wovon die Praxen profitieren können, wollen wir im Folgenden aufzeigen:

1. Fachliche Expertise und Motivation

Tierärzte aus dem Ausland sind häufig hoch motiviert und lernen schnell. Durch die Wiederholung der deutschen Prüfungen wird ihr Wissen nochmals aufgefrischt, sodass sie fachlich auf dem neusten universitären Wissensstand sind.

2. Praxiserfahrung


Top Job:


Während Anfangsassistenten sehr wenige praktische Fähigkeiten besitzen, bringen Kollegen aus dem Ausland meist schon eine mehrjährige Praxiserfahrung mit. Nicht selten können sie bereits chirurgische Eingriffe ausführen. Gerade wenn es zu Beginn sprachlich herausfordernd ist, können sie im OP anpacken.

3. Flexibilität

Deutsche Tierärzte sind zum Arbeitsstart mit Mitte Ende 20 häufig schon familiär an einem Ort verwurzelt. Ausländische Kollegen sind örtlich ungebunden und flexibler. Sie sind eher bereit, in Landpraxen einzusteigen.

4. Manpower

Viele ausländische Kollegen sind Männer und waren in der Nutztierpraxis (Schwein, Geflügel) tätig. Sie können das Geschlechterverhältnis der Praxen ausbalancieren und ihre "Manpower" in Nutztierpraxen einsetzen.

5. Kulturelle Vielfalt

Ein Kollege aus dem Ausland bedeutet auch eine kulturelle und sprachliche Bereicherung des Teams. So berichtet eine Kleintierpraktikerin aus Kassel, dass es auf Teamabenden plötzlich immer "selbstgekochte Köstlichkeiten" gab. Kollegen, die Englisch, bzw. Arabisch sprechen, können zudem bei ausländischen Patientenbesitzern helfen.

Projekt Support4VetMed

Tipp: Beim Projekt Support4VetMed erhalten Tierärzte aus dem Ausland, die die deutsche Approbation erlangen wollen und eine Defiziterklärung der Behörde haben, kostenfreie Unterstützung in Form interaktiver E-Learning-Kurse. 

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