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Fremdkörpererkrankung bleibt oft unerkannt

Die typischen Symptome einer traumatischen Reticuloperitonitis kann jeder Tierarzt aufzählen und erkennen. Trotzdem gibt es ein Problem: Viele Rinder zeigen die Symptome gar nicht.

Von hinten aufgerollt
Die klinischen und labordiagnostischen Befunde bei Fremdkörpererkrankung sind in der Literatur umfangreich beschrieben. Grundlage sind meist empirische Daten von Rindern, bei denen eine Fremdkörperprobe positiv ausfiel. Was bisher fehlte, waren systematische Analysen, basierend auf einer wirklich sensitiven und zuverlässigen Diagnostik. Dies wurde nun in Zürich aufgegriffen. Hier wurden die Krankenakten von 503 Rindern, bei denen eine traumatische Reticuloperitonitis mittels Ultraschall, Röntgen, Laparoruminotomie und/oder Sektion nachgewiesen war, retrospektiv auf die klinischen Untersuchungsergebnisse, Hämatologie und klinische Chemie hin ausgewertet.

Riesige Dunkelziffer
Fremdkörpererkrankungen traten im Auswertungskollektiv vorwiegend zwischen Januar und April auf. Die häufigsten klinischen Befunde betrafen Verhaltensauffälligkeiten und einen verschlechterten Allgemeinzustand (87 Prozent), herabgesetzte Pansenmotilität (72 Prozent), schlecht verdaute Futterpartikel im Kot (57 Prozent), verminderte Pansenfüllung (49 Prozent), Fieber (43 Prozent) und Tachykardie (26 Prozent). Spontane Schmerzäußerungen wurden bei 36 Prozent der Rinder beobachtet (Aufkrümmen des Rückens, Zähneknirschen, Stöhnen). Bei 58 Prozent der Tiere war mindestens eine der drei Fremdkörperproben (Rückengriff, Stabprobe und Schmerzperkussion) positiv, aber bei 42 Prozent der Tiere waren alle drei Proben negativ. Im Einzelnen lagen die Positivergebnisse für die Stabprobe bei 43 Prozent, den Rückengriff bei 39 Prozent und die Schmerzperkussion bei 24 Prozent. Die häufigsten hämatologischen Befunde waren ein verringerter Hämatokrit (45 Prozent der Tiere) und Leukozytose (42 Prozent der Tiere). Bei 69 Prozent wurden erhöhtes Fibrinogen und bei 64 Prozent erhöhtes Gesamtprotein festgestellt. Die Reaktionszeit im Glutaraldehydtest war bei 75 Prozent der Rinder auf unter sechs Minuten verkürzt.

Schlussfolgerung
In vielen Fällen ist die Diagnose einer traumatischen Reticuloperitonitis anhand von Klinik und Labor unmöglich, da selbst die häufigsten Symptome längst nicht bei jedem Tier auftreten und/oder unspezifisch sind.

Originalpublikation:
Braun U, Warislohner S, Torgerson P, Nuss K, Gerspach C (2018): Clinical and laboratory findings in 503 cattle with traumatic reticuloperitonitis. BMC Vet Res 14: 66.
DOI 10.1186/s12917-018-1394-3.

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