- Aufmerksamkeit für Stellenanzeigen ist wichtig – und Humor kann dafür sorgen.
- Eine witzige Stellenanzeige suggeriert: Wir sind ein lustiges Team. Das sollten Sie nur behaupten, wenn es auch stimmt.
- Lustige Texte können schnell unklar werden. Wenn der Bewerber nicht versteht, was Sie genau wollen, wird er sich nicht bewerben.
- Nicht jeder lacht über die gleichen Dinge. Achten Sie darauf, den Humor Ihrer Zielgruppe zu treffen. Finger weg von rassistischen oder sexistischen Klischees.
Ein leergefegter Arbeitsmarkt bedeutet für tierärztliche Praxen und Kliniken eins: Wer neue Fachkräfte sucht, muss auf sich aufmerksam machen, denn freie Bewerber gibt es kaum. Stellenanzeigen, egal ob online oder in der Zeitung, müssen deshalb auffallen. Sind dann eine witzige Stellenbeschreibung und ein lustiger Text eine gute Idee? Stefan Scheller, Recruiting-Experte und Gründer des HR-Portals Persoblogger.de, findet: Humor in Stellenzeigen kann funktionieren – wenn man die Risiken im Kopf behält.
Die große Chance: Aufmerksamkeit
Ungewöhnliche humoristische Stellenanzeigen fallen auf. Außerdem kann der Arbeitgeber zeigen: Wir sind ein Team, in dem gelacht wird, wir haben Sinn für Humor und halten auch selber einen Spaß aus. Humor in Stellenzeigen bietet außerdem die Möglichkeit, Klischees über den Beruf ironisch aufzugreifen und damit zu entkräften. „Das kann funktionieren, aber es ist ein zweischneidiges Schwert“, so Scheller. Denn es gibt ein einige Risiken.
Risiko 1: Der Humor ist nicht authentisch
Wer eine freche oder witzige Stellenanzeige formuliert, sollte dahinter stehen. „Jeder Arbeitgeber muss sich vorher fragen: Bin ich tatsächlich so witzig? Was mache ich, wenn eine entsprechend lustige Bewerbung kommt? Und kann ich es aushalten, wenn Mitarbeiter einen Witz auf meine Kosten reißen?“, sagt Scheller. Wer einen dieser Punkte verneint, sollte von witzigen Annoncen lieber die Finger lassen.
Risiko 2: Der Witz geht auf Kosten des Inhalts
„Wer Humor in Stellenanzeigen einsetzt, muss aufpassen, dass der Inhalt nicht zu beliebig wird“, warnt Scheller. Auch ein lustiger Text müsse klar benennen, welche Stelle mit welchen Anforderungen zu besetzen ist und welche Vorteile der Arbeitgeber bietet.
„Wer hier nachlässig ist, riskiert, dass der Bewerber verwirrt ist: Wie soll man sich bewerben? Welche Qualifikationen sind gefordert und was ist ernst gemeint – und was nicht?“, so Scheller. „Als Bewerber habe ich Aufwand, wenn wichtige Informationen fehlen.“ Damit baue man hohe Hürden und riskiere, dass dann doch keine Bewerbung kommt. Funktionieren könne eine lustige oder ironische Stellenbeschreibung allerdings, wenn der Arbeitgeber in der Region, in er sucht, schon bekannt ist und als attraktiv gilt. Dann sei der Humor ein zusätzlicher Anreiz für Bewerber, meint Scheller. Eine andere Möglichkeit sei es, über einen witzigen Post in Social-Media-Kanälen Aufmerksamkeit zu gewinnen und direkt auf eine seriösere Stellenanzeige mit allen wichtigen Informationen zu verlinken.
Risiko 3: Der Witz geht daneben
Die Ansichten über einen guten Witz gehen weit auseinander: Was für die einen zum Totlachen ist, finden andere geschmacklos. „Da muss man seine Zielgruppe gut kennen, um den richtigen Sinn für Humor zu treffen“, meint Scheller. Doch auch hier gibt es Grenzen: Sexistische Witze oder rassistische Klischees seien tabu, betont der „Persoblogger“, und mancher Gag auch einfach nur peinlich. Statt der gewünschten Aufmerksamkeit riskieren Sie dann einen Shitstorm.
Wie stehen Sie eigentlich zum Thema Gendern, verwenden Sie das Gender-Sternchen? Umfragen zeigen, dass junge Frauen darauf wertlegen, auch in Stellenanzeigen. Vielleicht auch ein einfach umzusetzender Tipp?
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