Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 117
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2004
Publiziert: 01/2004
Zusammenfassung
Abgestorbene Bienen von im Winter 2002/03 zusammengebrochenen Völkern wurde auf eine Belastung mit dem Kaschmir-Bienen-Virus (KBV ) untersucht. Virale RNA wurde aus jeweils zehn toten Bienen von 56 hessischen Völkern extrahiert und mit einem KBV-spezifischen RT-PCR Protokoll überprüft. 13 Proben testeten positiv. Das PCR-Produkt wurde sequenziert und mit vergleichbaren KBV-Frag-menten der GenBank abgeglichen. Die BLAST-Recherche identifizierte das Amplifikat eindeutig als KBV-Fragment. Es zeigten sich Ähnlichkeiten von mehr als 85 % zu den KBV GenBank-Einträgen. Phylogenetisch gruppiert das hessische Isolat mit einem neuseeländischen Stamm. Es ist von den nordamerikanischen Vergleichseinträgen und der russischen sowie der australischen Referenz abzugrenzen. Dies ist der erste dokumentierte KBV-Befund in Mitteleuropa.Summary
We gathered dead bees of 56 Hessian bee colonies following a sudden collapse during winter 2002/03. Viral RNA was purified from ten dead bees per sample. Kashmir bee virus (KBV) was detected by use of a RT-PCR protocol. 13 samples were positive for KBV. The PCR amplicon was sequenced. A BLAST GenBank search clearly identified the Hessian amplicon as a KBV fragment. Similarities of more than 85 % were found. Phylogenetic analysis revealed a close genetic relationship of the Hessian isolate to an isolate from New Zealand. The Northamerican, the Russian and Australian notations listed in GenBank did not cluster round with the Hessian isolate. This is the first documented detection of KBV in Middle Europe.