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Achten Sie immer auf die Warnsignale ihres Körpers!
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Achten Sie immer auf die Warnsignale ihres Körpers!

Stressmanagement

Ernsthaft überarbeitet? 8 körperliche Warnsymptome

Tierärzte haben einen stressigen Arbeitsalltag. Damit sie nicht erkranken, sollten sie frühzeitig auf körperliche Überlastungsanzeichen achten. 

  • Chronischer Stress kann zu somatischen Erkrankungen führen. 
  • Pausen und Urlaub sind wichtig, um langfristig leistungsfähig zu bleiben.
  • Bei Überarbeitung schickt der Körper Warnzeichen.
  • Warnsymptome sind Rücken- und Kopfschmerz, Magen-Darm-Probleme, Schlaflosigkeit und Erschöpfung, Schwindel sowie Appetitstörungen.

Hand aufs Herz: Wie viele Stunden haben Sie in der letzten Woche gearbeitet? Und: Fühlen Sie sich überarbeitet? Wenn ja, aufgepasst! Den „Tod durch Überarbeitung“ gibt es, die Japaner haben sogar ein Wort dafür, das „karoshi“ heißt. In Japan werden bereits seit 1987 Statistiken zum Phänomen karoshi erhoben. Aus den Datenerhebungen weiß man, dass sich 10.000 der Japaner sich pro Jahr regelrecht zu Tode schuften.

Auch Tierärzten ist die Tretmühle des Arbeitsalltages ein Begriff. Schicht- und Wochenenddienste, Dauerbereitschaft und schlechte Planbarkeit von Feierabend und Terminen – all das sind Stressoren für den Körper. Urlaub ist gerade für Selbstständige ein Luxusgut. Auf Auszeiten verzichten sollte man auf Dauer keinesfalls: So zeigen amerikanische Studien, dass Menschen, die ihren Jahresurlaub sausen lassen, eine um 34 Prozent höhere Herzinfarktsterblichkeit haben. Dauerstress ist eine Bedrohung für den Körper, die ernsthafte Folgen nach sich ziehen kann. Überstunden überfordern das Herz, lassen die Gefäße verschleißen, reizen den Verdauungstrakt, erschöpfen die Adrenalinvorräte und schwächen ihr Immunsystem.

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Typische Symptome für beruflichen Stress

Ein Burn-Out oder eine ernste organische Erkrankung kommt häufig nicht aus dem Nichts. Der Körper sendet in der Regel zunächst Warnzeichen, die jedoch ernst genommen werden sollten. Folgende Symptome treten häufig bei anhaltendem beruflichen Stress auf: 

1: Rückenschmerz

Stress verstärkt Rückenschmerzen. Das liegt vermutlich daran, dass eine wiederholte Aktivierung der Hypophysen-Hypothalamus-Nebennierenachse den Cortisolvorrat aufzehrt und den Prolaktinspiegel steigen lässt. Dies führt wiederum zu einer Dämpfung des Immunsystems und erhöht die Entzündungsneigung.

2: Kopfschmerz

Beruflicher Stress sensibilisiert im Gehirn die für die Schmerztransmission zuständigen Leitbahnen, was die Reizschwelle für die Nervenerregung senkt. Kleine Reize können so bereits die Nerven erregen und Schmerzen sowie Muskelverspannungen auslösen.

3: Überreizte Augen

Wer lange wachbleiben muss, stundenlang Patientenakten in den Computer tippt oder auf ein OP-Feld starrt, kann unter Symptomen wie Jucken, schweren Lidern, Bindehautentzündung oder unscharfem bzw. Doppeltsehen leiden. Die Augenmuskulatur kann wie jede Muskulatur auch ermüden, ebenso kann die Augenpartie entzünden.

4: Schlaflosigkeit

Gerade Tierärzte in großen Kliniken haben oft wechselnde Arbeitszeiten und Nachtdienstwochen zu bewältigen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Stress die ACTH- und Cortisolwerte steigen lässt, was verhindert, dass Melatonin in der Nacht ansteigt.

5: Erschöpfung

Davon können Mütter ein Lied singen: Wer über einen längeren Zeitraum schlecht schläft, ist auch am Tage müde und erschöpft.

6: Schwindel

Und plötzlich dreht sich alles: Wenn Stress das sympathische Nervensystem aktiviert verändern sich Vitalparameter. Insbesondere die Erhöhung der Atemfrequenz kann zu einer Hyperventilation führen, was eine Verschiebung der Säure-Basen-Balance bewirkt. Die Steuerung des Gleichgewichts über das Kleinhirn und den achten Hirnnerv kann so unterbrochen werden.

7: Appetitstörungen

An einem anstrengenden Wochenende kann es passieren, dass keine Zeit zum Essen bleibt bzw. es nur für einen schnellen Schokoriegel zwischen Tür und Angel reicht, wodurch der Blutzucker Achterbahn fährt. Emotionale Stressfaktoren können im Gehirn zur Freisetzung von ACTH und MSH führen und den Appetit dämpfen. Auf der anderen Seite kann jedoch durch die Sympathikusaktivierung auch das appetitanregende Hormon Ghrelin freigesetzt werden und ein hoher Cortisolspiegel geht mit einer Erhöhung des Körperfettanteils einher.

8: Magen-Darm-Probleme

Auch hier spielt das ACTH eine Rolle: Das Hormon verzögert nämlich die Magenentleerung, was Schmerzen und Krämpfe verursachen kann. Durch eine verstärkte Magensäureproduktion und die stressbedingte herabgesetzte Schmerzschwelle kann es zu Sodbrennen kommen. Durch eine vermehrte Ausschüttung von CRF wird die Dehnfähigkeit des Magens verringert und die Kontraktion der Dickdarmmuskulatur stimuliert, was Durchfälle und Reizdarmsymptome begünstigt.

Wenn Sie eines oder mehrere der obigen Symptome über eine lange Zeit bei sich bemerken wird es Zeit für aktive Selbstfürsorge. Trauen Sie sich, Aufgaben zu delegieren und gewinnen Sie mal Abstand vom Praxisalltag. 

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Stress und Angst beeinträchtigen die Gesundheit.
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