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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Erhebung biometrischer Daten zur Platzbemessung an Lohmann Silver Legehennen

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 122, 241-248

DOI: 10.2376/0005-9366-122-241

Publiziert: 07/2009

Zusammenfassung

Die Platzbemessung zählt zu den am häufigsten diskutierten Kenngrößen in dermodernen Legehennenhaltung. Es fehlt allerdings an verlässlichen und nachvollziehbarenMethoden zur Ermittlung des Platzbedarfs. In der vorliegenden Arbeitwird ein in der Praxis durchführbares Verfahren beschrieben, mit dem es möglichist, die Bodenabdeckung einer Lohmann-Silver-Legehenne bei verschiedenenVerhaltensäußerungen auf der Grundlage einer digitalen Aufsichtsfotogafie standardisiertzu erfassen.
In der 47. Legewoche (65. Lebenswoche) wurden 100 Lohmann Silver Legehennenim Kaltscharrraum einer Volierenhaltung in der Aufsicht digital fotografiertund nach der KobaPlan-Methode vermessen. Außerdem wurden 50 zufälligausgewählte Hennen gewogen. Die Fläche, die die Hennen im Durchschnittabdeckten, betrug 545,4 cm2 (Standardabweichung 51,9). Die durchschnittlicheTierbreite stehender Tiere betrug 173,9 mm (Standardabweichung 8,9). DasGewicht der Hennen betrug im Mittel 2085,8 g (Standardabweichung 234,0).Daraus ergibt sich rein rechnerisch, bezogen auf die gesetzlichen Mindestflächenin der sogenannten Kleingruppenhaltung, eine Flächenabdeckung durch eineetwa 2 kg schwere Durchschnittshenne der Linie Lohmann Silver, die 68,2 % derMindestfläche für Hennen unter 2 kg bzw. 60,6 % der Fläche für Hennen über2 kg entspricht. Bezogen auf die Mindestfläche für Hennen in ausgestaltetenKäfigen (RL 74/199/EG) beträgt der Anteil, der von den Hennen abgedeckt wird72,5 %. Weit weniger als die Hälfte der Mindestfläche je Tier steht demnach fürraumgreifende Verhaltensäußerungen zur Verfügung.
Die beschriebene Methode scheint geeignet, weitere biometrische Daten zueinzelnen Legehennenlinien zu ermitteln, um der gesetzlichen Forderung §2Tierschutzgesetz nach Leidens- und Schadensvermeidung durch ausreichendenBewegungsraum für arttypisches Verhalten einschließlich des Sozialverhaltenskonkret nachkommen zu können. Dabei sollte auch beachtet werden, dass beileichten Hennenhybriden, die erst im Verlauf des Durchgangs über 2 kg schwerwerden, bereits beim Einstallen auf das zu erwartende mittlere Endgewicht derHennen abgestellt werden sollte.
Legehennenhaltung
Platzangebot
Sitzstangenbreite
Trogplatzbreite
Tierschutz

Summary

Space allowance for laying hens is one of the most disputed criteria of modernlaying hen husbandry. Fast and cheap methods to achieve reliable data about thespace occupied by laying hens are missing. This studie is based on a method, thatcan be used to measure the space ocupied by laying hens using digital imagesfrom above.100 hens were photographed digitally when walking or scratching freely ona blue coloured wooden plate that had been placed in a sheltered outdoorscratching area. The birds were 65 weeks old and in the 47th laying week. Thebody width and the floor area covered by the hens were measured from the photographsby the KobaPlan color contrast planimetric method using a personalcomputer. Another 50 hens were randomly caught and weighed in order to getan estimate of the average bird weight of the herd. The mean floor space covered by the hens was 545.4 cm2 (SD: ± 51.9) and theirmean width was 173.9 mm (SD: ± 8.9). The mean weight of the 50 hens was2085.8 g (SD: ± 234.0 g). Compared to the space allowance in the German “Kleingruppenhaltung”(small colony cage holdings) Lohman Silver laying hens occupymore than half (68.2% resp. 60.6%) of the minimum floor space of 800 cm2 perhen resp. 900 cm2 for hens heavier than 2 kg (Nutztierhaltungsverordnung 2006).Subsequently less than half of the floor space (32.6% resp. 39.8%) can be usedfor movement or other normal behaviours including social behaviour. Comparedto the floor space of 750 cm2 per hen as laid down in the European Council Directive1999/74/EC, 72.5% of the floor space in furnished cages is covered by thebirds.Further data on the floor space covered by the body size of layers in differentsituations and from different genetic strains can be gained using the KoBaPlanmethod in order to estimate reasonable space allowances for laying hens in modernhusbandry systems which in particular should enable the hens to performnormal behaviour. This is evenly important for hens which start laying with lessthan 2 kg but exceed 2 kg while in production as given in the German regulation.
laying hen husbandry
space allowance
perche
troughplace
animalwelfare
Animal Protection Legal Requirements

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