Der Praktische Tierarzt 91, 768-771
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2010
Publiziert: 09/2010
Zusammenfassung
Die Gesellschaft für Pferdemedizin e. V. stellt für Tierärzte ein praxisgerechtes Untersuchungs- undBehandlungsprotokoll zur Verfügung.
Die Zahnheilkunde des Pferdes ist ein Teilgebiet der Pferdemedizin,das gerade in den letzten Jahren zunehmend im Fokus derBetrachtung steht. Dies spiegelt sich im Spektrum der tierärztlichenTätigkeit am Pferd, in Lehre und Weiterbildung, aber auch im Angebotder Instrumentenhersteller und nicht zuletzt in einem gewachsenenBesitzerbewusstsein wider. Neben Zahnbehandlungen deserkrankten Pferdes sind auch regelmäßige Gebissuntersuchungennicht nur tiermedizinisch sinnvoll, sondern werden nicht zuletztin den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunktendes BMELV von 2009 explizit gefordert.
Im Rahmen tierärztlicher Untersuchungen und Behandlungenschließt die Sorgfaltspflicht auch im Bereich der Pferdezahnmedizinneben einer geeigneten Befundaufnahme eine entsprechendeDokumentation ein. Hierdurch sollen eine Absicherung gegen juristischeNachteile, eine Qualitätssicherung und die Therapiekontinuitätgewährleistet werden. Dies erfordert unter anderem detaillierteKenntnisse der Anatomie des Gebisses und beteiligter Strukturen,die mithilfe der gültigen Nomenklatur bezeichnet werden müssen.
Obwohl die Grundsätze der anatomischen Nomenklatur desPferdegebisses in der Fachliteratur fest verankert sind, werdenmitunter Unklarheiten oder verschiedene anatomische Interpretationenauffällig. Dies erschwert die fachliche Dokumentation undKommunikation unnötig und kann bei der Behandlung zu unerwünschtenFehlern führen.
Im Folgenden werden einige für eine Dokumentation relevanteanatomische Details des Pferdegebisses aufgeführt. Darüber hinauswird ein von der Gesellschaft für Pferdemedizin GPM e. V. erarbeitetesund empfohlenes Untersuchungsprotokoll vorgestellt.