Kleintierpraxis 55, 576-585
© M. & H. Schaper GmbH. 2010
Publiziert: 10/2010
Zusammenfassung
Die Entwicklung hinsichtlich der Behandlung von Schmerzenbei Kleintieren ist grundsätzlich erfreulich: Es bestehtein breiter Konsens darüber, dass Tiere Schmerzen empfindenkönnen und dementsprechend auch gegen Schmerzenbehandelt werden müssen. Dazu stehen mittlerweileeine Reihe wirkungsvoller Schmerzmittel zur Verfügung.Trotzdem erhalten noch nicht alle Tiere in der Kleintierpraxiseine adäquate Schmerztherapie. Das mag in einigenFällen daran liegen, dass die Bedeutung des Schmerzes unddamit auch die Notwendigkeit einer Therapie für das Tierunterschätzt werden. In anderen Fällen werden Schmerzenbei einem vorgestellten Tier möglicherweise gar nicht ersterkannt. Für alle TierärztInnen, die sich um eine fachgerechteSchmerztherapie bemühen, kommt erschwerendder Mangel an aktuellen, praxisorientierten Informationenund übersichtlichen Anwendungsempfehlungen fürSchmerz- bzw. Betäubungsmittel hinzu.Die „Empfehlungen für die Schmerztherapie bei Kleintieren“wurden gemeinsam mit Vertretern aller deutschenveterinärmedizinischen Fakultäten sowie Kollegen ausder Klein- und Heimtierpraxis erarbeitet, die sich zu der„Initiative Tiermedizinische Schmerztherapie (ITIS)“ zusammengeschlossenhaben. Das Ziel der Autoren war es, einpraktisches Nachschlagewerk zu schaffen, das sich an denAnforderungen der Praxis orientiert. Die Empfehlungenstellen dabei das Wohl der Tiere in den Vordergrund undbieten TierärztInnen konkrete Hilfe bei der täglichen Arbeitan. Fallbeispiele aus der Praxis, optisch hervorgehobeneMerksätze und ein umfangreiches Wirkstoffregister helfen,eine fachgerechte Schmerztherapie umzusetzen.
Summary
Guidelines for pain therapy in small animalsThe attitude towards the treatment of pain in small animalsis generally positive: There is broad consensus that animalscan feel pain and therefore require pain therapy. A numberof effective analgesics are available now. Nevertheless, notall patients in small animal practice receive an adequatepain therapy.
The consequences of untreated pain might be underestimatedand therefore, the need for pain therapy mightnot be seen. In other cases, pain in animals may not evenbe recognized. For all veterinarians that make an effort fora professional pain management, the lack of current, userorientedinformation and clear recommendations for theuse of analgesics or narcotic substances is an issue.The „Guidelines for pain therapy in small animals“ weredeveloped with representatives of all German veterinaryfaculties and private practitioners from small animal practicewho allied in the „Initiative Tiermedizinische Schmerztherapie(ITIS)“. The goal of the authors was to create a practicalreference book that meets the requirements of smallanimal practice. The Guidelines focus on the welfare of theanimals and offer advice for veterinarians in their daily work.Case studies, highlighted keypoints and a comprehensivedrug-register help to implement appropriate pain managementstrategies.