Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 116, 164-172
DOI: 10.2376/0341-6593-116-164
© M. & H. Schaper GmbH. 2009
Publiziert: 05/2009
Zusammenfassung
Die Diagnose der chronischen Endometritis kann ab der dritten Woche postpartum gestellt werden. Durch die äußere Adspektion und transrektale Palpationdes Uterus wird nur ein Teil der Tiere erfasst, die tatsächlich eine Endometritishaben. Das Auffinden erkrankter Tiere wird durch eine zusätzliche vaginale Untersuchungerleichtert. Die vaginale Untersuchung kann mit Hilfe eines Spekulumsoder durch die manuelle Untersuchung erfolgen. Neuere Untersuchungenzeigen, dass auch das Instrument Metricheck® geeignet ist, chronische Endometritidenzu diagnostizieren.Bei der Beurteilung der genannten klinischen Untersuchungsmethoden mussberücksichtigt werden, dass bei allen Methoden falsch-positive und falsch-negativeDiagnosen auftreten können. Weiterführende Methoden können helfen, dieGenauigkeit der klinischen Untersuchung zu steigern.Die Sonographie wird immer häufiger in der klinisch-gynäkologischen Untersuchungdes Rindes eingesetzt. Sie ist auch für die Diagnostik chronischerEndometritiden geeignet. Eine weiterführende Diagnostik durch die Gewinnungvon Bioptaten zur histologischen Untersuchung oder durch die Entnahme vonTupferproben zur bakteriologischen Untersuchung wird in der tierärztlichen Praxisselten durchgeführt.Neuere Arbeiten haben die Diagnostik subklinischer Endometritiden mit Hilfezytologischer oder ultrasonographischer Untersuchungen beschrieben. Zur zytologischenUntersuchung erfolgt die Gewinnung von Zellen des Endometriumsdurch eine Uteruslavage oder mit der Cytobrush-Methode.In diesem Beitrag werden zudem, aufgrund fehlender einheitlicher Beschreibungen,die verschiedenen Ausprägungen von Metritiden bzw. Endometritidendefiniert. In neueren Untersuchungen wurden Definitionen erarbeitet, die auchin den nationalen Sprachgebrauch eingehen sollten. Anschließend werden dieverschiedenen diagnostischen Methoden diskutiert.Summary
Chronic endometritis can be diagnosed after three weeks post partum. Diagnosticmethods such as external inspection and transrectal palpation of theuterus are not accurate enough to find each of the affected cows. An additionalvaginal examination is more successful. Manual vaginal examination with thegloved hand or the use of a speculum will be sufficient. A new diagnostic device(Metricheck®) seems to be suitable for the diagnosis of endometritis. For theevaluation of a given diagnostic test false-positive and false-negative diagnoseshave to be considered. Ultrasonography is established in gynaecological examinationin cattle and is adequate to diagnose endometritis accurately. Furtherdiagnostic methods are cytological, histological and bacteriological examinations.Samples can be obtained by biopsy, uteruslavage, swabs or Cytobrush. Recently,precise clinical definitions of uterine diseases were adopted by several internationalresearchers. These definitions should be used in national languages as well.Recent papers described cytological and ultrasonographical examinations for thediagnosis of subclinical endometritis.