Der Praktische Tierarzt 85, 116-124
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2004
Publiziert: 02/2004
Zusammenfassung
In einem Feldversuch wurde eine orale Phosphor-Calcium-Lösung in der Therapie festliegender Milchküheeingesetzt. Von 180 Kühen mit dem Vorbericht Festliegenlagen 110 Kühe wegen eines Calciums- und/oderPhosphormangels fest. Sie wurden zufällig zwei Behandlungsschematazugeordnet. Tiere der Kontrollgruppeerhielten intravenös eine 24%ige Calciumborogluconatlösungund 30 mg Dexamethason. In der Phosphorgruppeerhielten die Patienten zusätzlich oral einGel mit 45 g Phosphor und 55g Calcium. Vor der Ersttherapiewurde eine Serumblutprobe zur Bestimmung vonCalcium, Magnesium, Phosphor, ASAT, CK, GLDH, Bilirubinund N-Hydroxybuttersäure entnommen. DieKühe der beiden Gruppen unterschieden sich nicht signifikanthinsichtlich Alter, Geburtsverlauf und Körperkondition.Die Konzentrationen der im SerumbestimmtenParameter unterschieden sich bis auf Phosphor ebenfallsnicht signifikant. Tiere der Kontrollgruppe hattengeringgradig niedrigere Phosphorwerte als die Kühe derPhosphorgruppe, in beiden Gruppen aber waren dieKonzentrationen weit unter den Referenzwert abgesunken.Zwischen den beiden Therapiegruppen gab es keinesignifikanten Unterschiede hinsichtlich Therapieerfolgnach Erstbehandlung und Gesamtheilungsrate. DieGabe des oralen Calcium-Phosphor-Präparates erbrachtekeine statistisch nachweisbare Verbesserung der Heilungsratefestliegender Kühe. Erfolglos therapierte Tierehatten schon vor der Erstbehandlung signifikant höhereAktivitäten der CK und der ASAT.