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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Dynamik des Akute-Phase-ProteinsHaptoglobin bei Rindern mit Spontan-geburten und solchen mit Schnitt-entbindungen mit oder ohne Torsio uteri intra partum

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 118

Publiziert: 05/2005

Zusammenfassung

Mit Kaiserschnitt beendete Dystokien infolge Torsio uteri werden Spontangeburten mit ungestörtem Puerperium und Schnittentbindungen ohne Torsio uteri intra partum bezüglich der Dynamik der Haptoglobin-Blutplasmakonzentration (HpBPK) gegenübergestellt. Tiere mit Spontangeburten zeigten wenig Dynamik und niedrige HpBPK, wobei in der frühen postpartalen Phase eine leicht erhöhte HpBPK als physiologisch gewertet wird. Der chirurgische Eingriff einer Sectio caesarea verursachte keine akuten Konzentrationsveränderung des Haptoglobins, weshalb der Kurvenverlauf der Patiententiere mit Lage-, Stellungs- und Haltungsanomalien, bzw. absolut/relativ zu großer Frucht in den ersten 4 Tagen postoperativ fast deckungsgleich mit den Normalgeburten war. Erst am 5. postoperativen Tag kam es zu einem kontinuierlichen aber gemäßigten Anstieg des Haptoglobins. Tiere mit Dystokie infolge Torsio uteri intra partum offerierten dagegen über den gesamten Beobachtungszeitraum hoch signifkant höhere HpBPK gegenüber den Vergleichsgruppen. Eine Korrelation der HpBPK von Torsio uteri-Patiententieren mit bzw. ohne spätere Fertilität ergab, dass bei signifikant erhöhten Ausgangswerten bei später zuchttauglichen Tieren unmittelbar postoperativ (3d) ein zusätzlich signifikanter Anstieg im Gegensatz zu den zuchtuntauglichen Rindern mit Torsio uteri zu verzeichnen war. An zwei nach Torsio uteri ovariohysterektomierten Rindern wird der akute Abfall der HpBPK gezeigt. Die HpBPK kann sowohl als Indikator des Schädigungsgrades des Uterus während der Geburtshilfe betrachtet werden, als auch Hinweise auf das Regenerationspotential geben.

Summary

The change of haptoglobin concentration in cattle with dystocia after torsio uteri which lead to Caesarean section is regarded in contrast to haptoglobin concentrations in cattle at parturitions with undisturbed puerperium and Caesarean section without torsio uteri intra partum. Animals with natural parturition had low haptoglobin concentrations with slight changes, for a slightly increased haptoglobin concentration was seen as physiologic. Also surgical treatment such as Caesarean section did not result in changes of haptoglobin concentration. Thus, the curve of animal patients with anomalies concerning position or with a too large fetus (relatively or absolutly) was nearly identical to the curve of animals with regular parturitions over the first four days after surgery. Not before the fifth day after surgery, a moderate increase of haptoglobin could be observed. Animals with dystocia after torsio uteri intra partum showed significantly higher haptoglobin concentrations in contrast to controls over the time of investigation. The correlation of haptoglobin concentrations in animal patients with torsio uteri with or without later fertility revealed that with significantly increased haptoglobin concentration shortly after surgery an additionally significant increase of haptoglobin concentration could be observed in later fertile cattles but not in later infertile cattle with torsio uteri. In two cows with torsio uteri and ovariohysterectomy haptoglobin concentrations decreased rapidly. Haptoglobin concentration may serve as an indicator for the degree of impairment of the uterus during a parturition as well as a predictor for regenerative potential.

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