Der Praktische Tierarzt 89, 845-849
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2008
Publiziert: 10/2008
Zusammenfassung
Wohl in jeder Wettkampfart, in der Geld oder Anerkennung auf dem Spiel stehen, gibt es diejenigen,die den Erfolg mit ehrlichen Methoden suchen und diejenigen die mit unlauteren Mitteln zu Werke gehen.
Zwar ist auch nach Olympia 2008 nicht davon auszugehen,dass Doping im Pferdesport vergleichbare Ausmaße hat wie esim Radsport der Fall zu sein scheint, die Problematik hat sichaber wieder gezeigt und ist altbekannt. Immerhin stammen dieältesten Dopingbestimmungen im Pferdesport aus dem Jahr 1666,als in England die Verabreichung von Anregungsmitteln an Pferdeverboten wurde (Kluge u. Ungemach 2006). Inzwischen gelten imBereich der großen nationalen und internationalen Pferdesportverbändedetaillierte Dopingbestimmungen, die darauf abzielen,die verschiedenen Formen des Dopings zu bekämpfen.
Dopingformen
Unter dem Begriff „Doping“ versteht man im engeren Sinn dieVerabreichung von Substanzen an Mensch oder Tier mit dem Zieleiner Beeinflussung der natürlichen oder aktuellen Leistungsfähigkeitbei sportlichen Wettkämpfen.
Die unerlaubte Verabreichung von Substanzen erfolgt dabeinicht nur mit dem Ziel der Leistungssteigerung (Doping aufSieg), sondern auch zur Leistungsminderung (Doping auf Niederlage),zur Wiederherstellung der normalen Leistungsfähigkeitvon zum Zeitpunkt des Wettkampfeskranken Tieren oder zur Erschwerungdes Nachweises (Maskierung) andererdopingrelevanter Stoffe. Danebenkann bei einer Reihe von positivenDopingbefunden mit einiger Sicherheitdavon ausgegangen werden, dasskeiner der Betroffenen vorsätzlich gehandelthat, sondern dass nach therapeutischerArzneimittelanwendungdie erforderliche Absetzfrist bis zumWettkampfstart unterschätzt wurde(unabsichtliches Doping).