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Amtliche Schlachttier- und Fleischuntersuchung

Die Kontrollen müssen besser werden!

Mangelhafte Betäubung, illegales Schächten, brutaler Umgang mit Schlachttieren: Immer wieder tauchen in den Medien schreckliche Bilder aus Deutschlands Schlachthöfen auf. Die Bundestierärztekammer fordert jetzt eine Optimierung der Kontrollen.

Jeder Tierarzt, der am Schlachthof arbeitet, ist verpflichtet, Missstände, die zu vermeidbaren Schmerzen und Leiden führen, abzustellen und zu melden. Damit das möglich ist, müssen die Rahmenbedingungen stimmen – und hier liegt einiges im Argen. Die Bundestierärztekammer (BTK) findet, es sei Zeit für eine umfassende und ergebnisoffene Diskussion über die Zukunft der amtlichen Fleischhygieneüberwachung. Man habe bereits wiederholt Vorschläge zur Verbesserung vorgelegt. „Da die Tierschutzverstöße aber nicht abreißen, müssen kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden, um die Schlachttier- und Fleischuntersuchung einschließlich der Tierschutzüberwachung in Schlachtbetrieben weiter zu verbessern“, fordert Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK.

(Eine Umfrage der BTK zeigte Anfang 2021: Das Personal am Schlachthof wird knapp. Mehr zum Tierarztmangel lesen Sie hier.)

Neuorientierung am Schlachthof: Stellungnahme der BTK

Jetzt hat die BTK eine Stellungnahme vorgelegt und möchte erreichen, dass Bund und Länder sich gemeinsam einer Reform der amtlichen Fleischuntersuchung annehmen. Darüber hinaus fordert sie die kurzfristige Umsetzung einiger Punkte:

  • Videoüberwachung vom Abladen bis zur abgeschlossenen Entblutung
  • Zulassungsverfahren für Betäubungsgeräte
  • Stärkung der Fachaufsicht durch Erarbeiten eines QM-Dokumentes für die Kontrollen, einen verbindlichen Kontrollplan und eine regelmäßige Auswertung der Ergebnisse
  • Qualifizierung und Unterstützung der amtlichen Tierärzte durch die zuständige Behörde

Diese Maßnahmen sollen die amtlichen Tierärzte unterstützen und ihnen ermöglichen, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

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