Der Praktische Tierarzt 88, 398-409
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2007
Publiziert: 06/2007
Zusammenfassung
Die dorsale Pfannendachplastik nach Slocum ist einchirurgischer Eingriff zur Stabilisierung eines dysplastischenHüftgelenks. Ein autologes Knochentransplantat wird überdie Gelenkkapsel an den dorsalen Azetabulumrand gepflanzt.Hierdurch wird ein neuer extrakapsulärer Azetabulumrandgeformt und bietet eine unterstützende Oberfläche für dieHüfte. Als Indikation für diesen Eingriff gelten Hüften,die zwar schon Anfüllungen des Gelenks mit Osteophytenaufweisen, aber noch ausreichend intakten Gelenksknorpelbesitzen. Eine retrospektive Studie wurde durchgeführt, umden Ausgang dieses chirurgischen Eingriffes zu evaluieren.Klinische und röntgenologische Parameter von 42 Hunden(70 Hüften) wurden statistisch analysiert. Die Hunde wurdenin zwei Gruppen eingeteilt. Eine klinische Untersuchungund Nachfolgeröntgenaufnahmen wurden bei den Hundender Gruppe 1 durchgeführt. Das klinische Befinden derHunde in Gruppe 2 wurde durch eine telefonische Befragungermittelt. Das klinische Bild verbesserte sich sehr deutlichnach der Operation für mindestens eine Zeit von 4–5 Jahren.Form und Verbindung sowie der transversale Durchmesserdes Transplantats sind weniger wichtig als der Fakt, dasses dort ein Transplantat von adäquater Größe gibt, welchesdie Gelenkskapsel dabei unterstützt, Gewicht zu tragen.Der Femurkopf migriert medial nach dem Eingriff. WeitereStudien sollten sich auf Langzeitergebnisse von fünf Jahrenund mehr konzentrieren.
