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Kleintierpraxis

Desensibilisierung und Gegenkonditionierung – was verbirgt sich dahinter? Eine Übersicht für den praktischen Tierarzt

Desensitisation and counter-conditioning. What exactly lies behind them? An overview for the practicing veterinarian

Kleintierpraxis 61, 382-398

DOI: 10.2377/0023-2076-61-382

Publiziert: 07/2016

Zusammenfassung

Bei vielen Verhaltensauffälligkeiten findet man in der Literatur häufig als Therapieansätze Desensibilisierung und Gegenkonditionierung. Egal, ob es ängstliches Verhalten ist, Aggression oder auch abnormal-repetitive Verhaltensweisen (Stereotypien und Zwangsverhalten), bei fast allen Verhaltensstörungen bzw. Verhaltensproblemen kann man diese beiden Trainingsmethoden als Therapiemaßnahmen anwenden. Die Desensibilisierung gewöhnt ein Tier an einen Stimulus, worauf es zuvor unerwünscht reagiert hat. In den meisten Fällen ist dies Angst oder die daraus folgende Verhaltensweise des Tieres. Gegenkonditionierung hingegen ist eine Methode, durch die ein Verhalten aufkonditioniert wird, welches mit dem unerwünschten Verhalten unvereinbar ist. Beide Techniken werden üblicherweise gemeinsam verwendet, um die Therapie eines Verhaltensproblems zu optimieren. Doch wie erkläre ich den Besitzern die Durchführung und was ist der Schlüssel zum Erfolg? Dieser Artikel gibt dem praktizierenden Tierarzt einen Überblick über therapeutische Möglichkeiten in Form von verschiedenen Trainingsmethoden bei Problemverhalten mit praktischen Tipps für die Anwendung. Kenntnisse über die passende Trainingsmethode für bestimmte Bereiche der Verhaltensmedizin bieten dem Tierarzt die Möglichkeit, Besitzer kompetent zu beraten und auch bei Problemverhalten helfen zu können.

Desensibilisierung
Gegenkonditionierung
Spieltherapie
Flooding

Summary

Not only organic diseases can adversely affect the wellbeing of an animal, but also psychological discomfort often does not remain without consequences. In the literature, many behavioural problems are reported and both desensitisation and counter-conditioning have several times been suggested as therapeutic approaches. These two training methods can be applied as behavioural therapy in almost all behavioural disorders or problems whether the animal shows fearful behaviour, aggression or abnormal repetitive behaviour (stereotypies and compulsive behaviour). Desensitisation means getting an animal used to a particular stimulus to which it has previously responded undesirably. In most cases, the undesirable behaviour is fear or a behaviour resulting from fear. Counter-conditioning, however, is a method by which a behaviour is induced, which is incompatible with the undesirable behaviour. Both techniques are commonly used together to optimise the treatment of a behavioural problem. But how can the practicing veterinarian explain the implementation of these methods to the owner and what is the key to success? This overview should provide the practitioner with a little insight into these methods, including practical tips for their application. In addition, the article provides the practicing veterinarian with an overview of the different therapeutic options in the form of various practical training methods used in problem behaviour. Knowledge of the appropriate training method for certain areas of behavioural medicine provides the veterinarian with the opportunity to advise owners competently and also to help in combatting problem behaviour.

desensitisation
counter-conditioning
play therapy
flooding

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