The effect of trypthophan as dietary supplementation on dogs with abnormal-repetitive behaviours
Der Praktische Tierarzt 95, 24-39
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2014
Publiziert: 02/2014
Zusammenfassung
Zahlreiche Untersuchungen deuten darauf hin, dass ein erniedrigter Serotoninspiegel im Blut mit der Ätiologie von abnormal-repetitivem Verhalten (ARV) verbunden ist. Die Vorstufe von Serotonin ist Tryptophan, eine essenzielle Aminosäure, welche über die Nahrung aufgenommen wird. Daher war das Ziel der Studie, zu untersuchen, ob eine Erhöhung der oralen Tryptophanaufnahme zu einem Anstieg der Serotoninproduktion und dadurch zu einer (selektiven) Verbesserung von ARV bei Hunden führt. In einer doppelblinden, Placebo-kontrollierten Cross-over- Studie erhielten 29 Hunde mit unterschiedlichem ARV (Kreiseln, psychogene Leckdermatitis, Koprophagie und Lichtreflexe jagen/ Schatten anstarren) ein Nahrungsergänzungsmittel mit 16 mg/kg Tryptophan und wurden über sieben Wochen beobachtet. Es wurde keine signifikante Besserung in Dauer oder Frequenz des abnormal- repetitiven Verhaltens erzielt. Hunde mit Koprophagie zeigten, unabhängig von der verabreichten Substanz, eine signifikante Besserung während des Studienverlaufs (p=0,015). Zusätzlich konnte eine signifikante Korrelation zwischen der Kotaufnahme und der Konfrontation mit Fäzes festgestellt werden (p=0,026). Eine Fütterung mit Tryptophan als Nahrungsergänzungsmittel scheint keine allgemeine Wirksamkeit gegen ARV bei Hunden zu haben. Weitere Untersuchungen unter kontrollierten Bedingungen sind jedoch erforderlich, bevor Tryptophan als Nahrungsmittelzusatz und damit als Therapieansatz verworfen wird.Summary
Various studies indicate that reduced levels of serotonin in the blood are associated with the aetiology of abnormal-repetitive behaviour (ARB). The precursor of serotonin is tryptophan, an essential amino acid that is absorbed from the diet. Therefore, the aim of this study was to investigate whether an increase in oral absorption of tryptophan would stimulate serotonin production resulting in an (selective) improvement of ARBs in dogs. In a double-blind, placebo-controlled crossover study, 29 dogs with various ARB (circling, coprophagia, canine licking granuloma, light chasing and shadow staring) received a dietary supplement of 16 mg/kg tryptophan and were observed for seven weeks. There was no significant improvement in the duration or frequency of ARB. Regardless of the feeding treatment, dogs with coprophagia showed a significant improvement in the course of the study (p =0.015). In addition, a significant correlation between coprophagia and confrontation with faeces was observed (p =0.026). Taken together, oral administration of tryptophan as a dietary supplement does not seem to be generally effective against ARB in dogs. However, further studies under controlled conditions are needed before tryptophan in the diet may be disregarded as a potential therapeutic approach.