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Kleintierpraxis

Defektverschluss an der distalen Gliedmaße nach Exzision eines felinen Sarkoids

Defect closure after excision of a feline sarcoid

Kleintierpraxis 63, 464-473

DOI: 10.2377/0023-2076-63-464

Publiziert: 08/2018

Zusammenfassung

Ein einjähriger Bauernhofkater wurde mit einer ca. 5 x 3 cm großen, multinodulären Umfangsvermehrung an der linken Hintergliedmaße vorstellig. Die allgemeine klinische Untersuchung ergab keine weiteren Auffälligkeiten. Zum Ausschluss von Metastasen und zur Beurteilung der knöchernen Strukturen der betroffenen Gliedmaße wurden Röntgenbilder in zwei Ebenen angefertigt. Sowohl eine fortgeschrittene Metastasierung als auch eine Destruktion des Knochens konnten ausgeschlossen werden. Zum Ausschluss anderer zugrunde liegender Erkrankungen und um die Narkosefähigkeit des Patienten zu evaluieren, wurden ein Blutstatus inklusive Blutbild und Blutchemie sowie ein FeLV-(Felines Leukämievirus-) und FIV-(Felines Immundefizienz-Virus-)ELISA-Schnelltest eingeleitet. Bis auf eine hochgradige Leukozytose ergab die Blutuntersuchung keine von der Norm abweichenden Werte.

Im weiteren Verlauf wurde ein Inzisionsbioptat aus der Umfangsvermehrung entnommen und zur pathohistologischen Untersuchung ins Labor eingesendet. Diese ergab ein felines Sarkoid, bedingt durch eine Infektion mit einem bovinen Papillomavirus. Dieses Ergebnis wurde mittels PCR bestätigt.

Das Sarkoid wurde entfernt und die Wundfläche mittels eines isolierten, autologen Vollhaut-Maschen-Transplantats, welches von der seitlichen Thorax- bzw. Abdomenwand entnommen wurde, verschlossen. Zusätzlich wurde eine adjuvante Therapie mit einer Autovakzine durchgeführt. Die ca. drei Wochen andauernde Rekonvaleszenzphase verlief komplikationslos. Die letzte Kontrolluntersuchung erfolgte vier Monate nach der Operation, bis zu diesem Zeitpunkt war der Kater rezidivfrei.
felines Sarkoid
bovines Papillomavirus
Vollhaut-Maschen-Transplantat

Summary

A one-year-old domestic short-haired cat, living on a dairy farm, was presented with a 5 x 3 cm, multinodular neoplasm on its left hind limb. The general clinical examination revealed no further abnormalities. To exclude metastases and to assess the bony structures of the affected limb, X-ray images were taken in two planes. Both advanced metastasis and destruction of the bone could be excluded. In order to exclude other underlying diseases and to evaluate the patient’s suitability for anaesthesia, blood chemistry and FeLV (Feline leukemia virus) and FIV (Feline immunodeficiency virus) ELISA tests were carried out. Except for a high degree of leucocytosis, the blood examinations were without any specific findings.

Furthermore, an incision biopsy was taken from the neoplastic tissue and sent to a laboratory for histopathological examination. The findings revealed a feline sarcoid caused by infection with a bovine papillomavirus. This result was confirmed by PCR.

The sarcoid was excised and the wound surface was closed by an isolated autogenous full-thickness mesh graft removed from the lateral thoracic and abdominal wall. In addition, an adjuvant therapy with an autovaccine was performed. The convalescence phase lasted about three weeks without any complications. No recurrence could be observed four month later at the time of the last examination.
feline sarcoid
bovine papillomavirus
full-thickness mesh graft

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