Kleintierpraxis 53, 217-223
© M. & H. Schaper GmbH. 2008
Publiziert: 04/2008
Zusammenfassung
Angaben zum Wasserbedarf von Kleinsäugern in der Heimtierhaltungsind in der Literatur relativ selten, für den Halterwie auch den Tierarzt aber durchaus von Bedeutung (z. B.wenn über das Tränkwasser Vitamine zu applizieren sindoder die Einschätzung erfolgen soll, ob es sich tatsächlichum eine Polydipsie mit dem Verdacht auf Diabetes mellitushandelt). Da die Wasseraufnahme eng mit der Futteraufnahmekorreliert, stellt die Wasser: Futter-Relation einesinnvolle und praktikable Angabe dar. Entsprechende Wertebetragen bei Chinchilla, Hamster und Gerbil 1 bis 2 ml proGramm Trockensubstanzaufnahme, von Kaninchen undMeerschweinchen werden im Durchschnitt 2–4 ml Wasserpro Gramm Futtertrockenmasse getrunken. Die jeweilsrealisierten Wasseraufnahmen werden durch verschiedeneFaktoren wie Umgebungstemperaturen oder die Aufnahmerenal zu eliminierender Substanzen (z. B. Natrium, aberauch Kalzium) beeinflusst. Mitunter spiegeln sich auchVerhaltensauffälligkeiten in einem Anstieg des Wasserkonsumswider, wenn beispielsweise die Wasseraufnahme alsErsatzhandlung bei einer schlechten Akzeptanz des Futtersbzw. einer fehlenden Beschäftigung des Tieres dient. Nichtzuletzt aus gesundheitlichen Gründen (Prophylaxe einerUrolithiasis; bei Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillaüberwiegend kalziumhaltige Konkremente) und tierschutzrelevantenKonsequenzen ist eine ausreichende undjederzeit verfügbare Wasserversorgung von Kleinsäugernunabdingbar.Summary
Water requirement data for small rodents and their significancefor pet husbandryData on water requirement in small rodents are seldom,but are necessary for both the owner and veterinarian (e. g.for the application of vitamins via drinking water or theassessment of a possible polydipsia due to diabetes mellitus).Due to a strong correlation between water consumptionand feed intake, it is recommended to use the water:feed ratio in small rodents. This ratio is 1 up to 2 ml waterper ingested gram (ml/g) of dry matter in the chinchilla,hamster and gerbil, and 2–4 ml/g dry matter in rabbits andguinea pigs. These ratios are also influenced by differentfactors, such as the ambient temperature or the intake ofsubstances that are eliminated via the kidneys (for examplesodium or calcium). Moreover, behavioral problems canlead to variations in water consumption (e. g. water intakeas a form of compensation caused by a low palatability ofthe diet or a low activity level of the animal). Due to theconsequences concerning animal health (e. g. prophylaxisof urolithiasis; in rabbits, guinea pigs and chinchilla mainlycalcium-containing concretions) and welfare as well as toprevent negative effects, an adequate and freely availablewater supply must be ensured.