Update vom 29. März 2022: Die Frist zur Annahme neuer Teilnehmer und Teilnehmerinnen endet am 31. März.
Für eine Studie am Institut für Epidemiologie des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) werden Tierhalterinnen und Tierhalter gesucht, die eine SARS-CoV-2 Infektion durchgemacht haben. Die Untersuchungen sind Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt COVMon, das sich mit Monitoringkonzepten für SARS-CoV-2 befasst – auch bei Haustieren. Ziel ist die retrospektive Feststellung der Häufigkeit und Symptomatik von SARS-CoV-2-Infektionen bei Haustieren sowie der damit verbundenen Risikofaktoren. Gesucht werden
- Halter bzw Halterinnen von Hunden und Katzen
- in deren Haushalt mindestens eine Person in den vergangenen sechs Wochen mit SARS-CoV-2 infiziert war.
Eine Teilnahme an der Studie umfasst:
- selbstständige Beantwortung eines kurzen Fragebogens
- einmalige, kostenfreie Blutabnahme beim Haustierarzt
- Aufwandsentschädigung von 35 Euro
Die Kosten der Leistungen der Tierarztpraxis werden vom FLI getragen. Die dafür nötigen Informationen bringen die Probanden zum Termin mit. Die Blutprobe wird am FLI auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 untersucht. Das Informationsblatt für Teilnehmer steht hier zum Herunterladen bereit.
Überraschend häufig infiziert: Studie aus den Niederlanden
Die Universität Utrecht hat ein Praxismobil zu 196 Haushalten in den Niederlanden geschickt, in denen während der letzten 200 Tage mindestens eine Person positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden war. Bei 310 Hunden und Katzen aus diesen Haushalten wurden PCR- und Antikörpertests durchgeführt. Das Ergebnis: Die PCR war bei sechs Katzen und sieben Hunden (4,2 Prozent) positiv, bei 54 Tieren wurden Antikörper gefunden (17,4 Prozent). Diese Ergebnisse präsentieren die Forscher um Dr. Els Broens Anfang Juli 2021 auf dem European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ECCMID).
Die infizierten Tiere zeigten entweder keine oder nur milde Symptome. Theoretisch könnten sie als Virus-Reservoir dienen. Weil von einer Übertragung von Hund oder Katze auf den Menschen bis dato allerdings noch nie berichtet wurde, ist es eher unwahrscheinlich, dass Haustiere in der Pandemie eine bedeutende Rolle spielen.
(Den Coronaviren in ihrer ganzen Vielfalt widmet sich das aktuelle Themenheft der Berliner und Münchener Tierärztlichen Wochenschrift – in erster Linie aus veterinärmedizinischer Perspektive.)
Corona-infizierter Besitzer: Was tun mit den Haustieren?
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rät in den FAQ zur Rolle von Haus- und Nutztieren in Bezug auf Covid-19, dass Haustiere Sars-CoV-2-infizierter Personen im Haushalt verbleiben sollen. Enger Kontakt zwischen Infizierten und den Tieren sollte jedoch vermieden werden. Zum Schutz der Tiere empfiehlt das FLI das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie das Einhalten von Hygienemaßnahmen: Die Hände sollten vor und nach dem Kontakt zum Tier gewaschen werden.
Während der Quarantäne übernehmen möglichst Nachbarn oder Hundesitter das Gassigehen. Dabei sollte möglichst eine eigene Leine verwendet werden, nicht die des Besitzers. Auch die Hände müssen nach dem Hundespaziergang gewaschen werden. Das FLI betont aber: „Ein Infektionsrisiko geht grundsätzlich nicht von dem Hund aus, sondern von den möglicherweise infizierten Besitzern oder Besitzerinnen!“
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