%0 Journal Article %K Adipositas %K Hund %K Katze %K Reduktionsdiät %K Bewegung %B Kleintierpraxis %C Hannover %D 2014 %G German %I M. & H. Schaper GmbH %P 499-511 %R 10.2377/0023-2076-59-499 %T Adipositas bei Hunden und Katzen %V 59 %1 {"oldId":81653,"title":"Adipositas bei Hunden und Katzen","topline":"","teaserText":"Obesity in dogs and cats","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Die Zahl der \u00fcbergewichtigen und adip\u00f6sen Hunde und <\/span>Katzen in der tier\u00e4rztlichen Praxis scheint stetig zuzunehmen. <\/span>Obgleich ein erh\u00f6htes K\u00f6rpergewicht mitunter nicht als direkte <\/span>Erkrankung betrachtet wird, beg\u00fcnstigt es doch Folgeerscheinungen <\/span>wie Diabetes mellitus, Gelenkserkrankungen oder <\/span>kardiovaskul\u00e4re Probleme und kann zudem die Lebenserwartung <\/span>der Tiere verk\u00fcrzen. Zur Einsch\u00e4tzung der K\u00f6rperkondition <\/span>der Tiere eignen sich insbesondere das regelm\u00e4\u00dfige Wiegen <\/span>sowie die Nutzung des sogenannten \u201eBody Condition Scoring- <\/span>Systems\u201c. Weitere Methoden zur Ermittlung des K\u00f6rperfettanteils <\/span>der Tiere (Dual-R\u00f6ntgen-Absorptiometrie, Sonografie, <\/span>Bioelektrische Impedanzanalyse) sind f\u00fcr die Praxis aufgrund <\/span>fehlender Standardisierung oder hoher Anschaffungskosten f\u00fcr <\/span>die Ger\u00e4te wenig geeignet. Aus di\u00e4tetischer Sicht muss vorrangig <\/span>die t\u00e4gliche Energiezufuhr eingeschr\u00e4nkt werden, um <\/span>einen Gewichtsverlust bei den Tieren zu erreichen. Dies l\u00e4sst <\/span>sich einerseits durch eine Mengenrestriktion des gewohnten <\/span>Futters oder andererseits durch den Einsatz einer Reduktionsdi\u00e4t <\/span>erreichen. Letztere sollte eine geringere Energiedichte <\/span>als ein Standardfuttermittel aufweisen, wobei dies insbesondere <\/span>durch einen geringen Fettgehalt und auch durch einen <\/span>h\u00f6heren Rohfaseranteil zu erreichen ist. Faserstoffe k\u00f6nnen <\/span>zudem ein l\u00e4ngeres S\u00e4ttigungsgef\u00fchl bei den Hunden und <\/span>Katzen vermitteln. L\u00f6sliche Fasern (z._B. Pektine aus \u00c4pfeln oder <\/span>M\u00f6hren) k\u00f6nnen die Magenentleerung und Darmpassage <\/span>verz\u00f6gern und verringern die Kinetik der N\u00e4hrstoffresorption <\/span>im Darm. Unl\u00f6sliche Fasern, wie sie beispielsweise in Form von <\/span>Futterzellulose oder Weizenkleie bereitgestellt werden k\u00f6nnen, <\/span>f\u00fchren zu einer st\u00e4rkeren F\u00fcllung des Gastrointes tinaltrakts und <\/span>vermitteln somit \u00fcber Dehnungsrezeptoren ein l\u00e4ngeres S\u00e4ttigungsgef\u00fchl. <\/span>Schlie\u00dflich sollte der Eiwei\u00dfgehalt in Reduktionsdi\u00e4ten <\/span>gegen\u00fcber einem Standardfutter erh\u00f6ht sein, um einem <\/span>Muskelabbau w\u00e4hrend des Gewichtsverlusts vorzubeugen. <\/span>Zu den unterst\u00fctzenden Wirkungen von bestimmten N\u00e4hrstoffen <\/span>wie Carnitin, Diacylglycerol oder Chrom im Rahmen der <\/span>Gewichtsreduktion von Hunden und Katzen liegen insgesamt <\/span>wenige Studien vor, sodass diese zuk\u00fcnftig weiter untersucht <\/span>werden sollten. Neben der Ber\u00fccksichtigung der erl\u00e4uterten <\/span>F\u00fctterungsma\u00dfnahmen sollte die Bewegung der Tiere erh\u00f6ht <\/span>werden, da hierdurch g\u00fcnstige Effekte auf den t\u00e4glichen Energieverbrauch, <\/span>die K\u00f6rperkondition sowie gegebenenfalls auf <\/span>metabolische Entgleisungen wie eine bestehende Insulinresistenz <\/span>zu erwarten sind. Gegebenenfalls k\u00f6nnen auch Medikamente <\/span>(Mitratapid, Dirlotapid) unterst\u00fctzend zur Gewichtsreduktion <\/span>bei Hunden eingesetzt werden. Insgesamt kann durch <\/span>eine Reduktion des K\u00f6rpergewichts von \u00fcbergewichtigen bzw. <\/span>adip\u00f6sen Hunden und Katzen die Gefahr von Folgeerkrankungen <\/span>reduziert und eine Verbesserung der Lebensqualit\u00e4t <\/span>und -erwartung der Tiere erreicht werden. <\/span><\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Adipositas, Hund, Katze, Reduktionsdi\u00e4t, Bewegung <\/span><\/p>

Summary<\/span>
Overweight and obesity in dogs and cats seems to be an <\/span>increasing problem in small animal practice. Although an <\/span>enhanced body weight is sometimes considered not to be <\/span>a direct disease, it can be associated with various adverse <\/span>consequences such as diabetes mellitus, osteoarthritis, cardiovascular <\/span>problems or reduced life expectancy. In general, <\/span>an evaluation of the body condition of an animal should be <\/span>based on regular weighing and the so-called Body Condition <\/span>Scoring System. Further methods for the measurement <\/span>of the body fat percentage of an animal (dual energy X-ray <\/span>absorptiometry, sonography or bioelectrical impedance <\/span>analysis) have not been standardised for practice or require <\/span>high investment costs for the equipment. <\/span>Dietetic measures for reducing body weight focus primarily <\/span>on a restriction of the animal\u2019s daily energy intake, whereby <\/span>either the amount of the normal feed can be restricted or <\/span>a specific weight-reduction diet can be used. An adequate <\/span>weight-reduction diet should have a lower energy density <\/span>compared to a standard diet. This can be achieved by it <\/span>having a lower fat concentration or additionally a higher <\/span>proportion of crude fibre. Dietary fibre can also enhance <\/span>the feeling of satiety in dogs and cats. Soluble fibre (e.g. <\/span>pectins in apples and carrots) can inhibit gastric emptying <\/span>and prolong the residence time of the digesta in the <\/span>intestine. Insoluble fibre that can be provided with cellulose <\/span>or wheat bran increases the volume of the gastrointestinal <\/span>contents, which may activate the stretch receptors and <\/span>mediate a feeling of satiety. Finally, a weight-reduction diet <\/span>should have a higher crude protein concentration than a <\/span>standard diet, since this can prevent the loss of lean body <\/span>mass during weight reduction. The supportive effects of <\/span>specific nutrients like carnitine, diacylglycerols or chromium <\/span>on weight loss in dogs and cats have only been rarely <\/span>investigated and should be considered in future studies. <\/span>Besides the dietetic measures, enhanced physical activity <\/span>should also be included in the weight-reduction program <\/span>for dogs and cats, since this can be assumed to have beneficial <\/span>effects on the daily energy expenditure, body condition <\/span>and metabolic disorders such as insulin resistance. <\/span>Where appropriate, the drugs mitratapide or dirlotapide <\/span>can also support weight loss in dogs. In conclusion, weight <\/span>loss in overweight or obese dogs and cats not only can <\/span>reduce the risk of secondary diseases, but also can improve <\/span>the quality of life and lifespan of affected animals. <\/span><\/p>

Keywords<\/span>
obesity, dogs, cats, weight reduction diet, activity<\/p>","categories":["Abostufe KTP","Fachartikel","Kleintierpraxis"],"fromDate":"Sep 14, 2014 10:00:00 PM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/adipositas-bei-hunden-und-katzen\/150\/3231\/81653"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Kleintierpraxis","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/adipositas-bei-hunden-und-katzen\/150\/2819\/81653\/","doiSource":"Kleintierpraxis 59, Heft 9 (2014), Seiten 499\u2013514","doiissn":"0023-2076","doiNr":"10.2377\/0023-2076-59-499","doiFirstPage":"499","doiLastPage":"511","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Pa\u00dflack N, Zentek J","pdf":{"path":"http:\/\/data\/KTP_2014_09_0499.pdf","title":"KTP_2014_09_0499.pdf","description":"Adipositas bei Hunden und Katzen"},"authors":[{"firstName":"N","middleName":"","lastName":"Pa\u00dflack"},{"firstName":"J","middleName":"","lastName":"Zentek"}],"contentOptimised":"

Zusammenfassung<\/strong>
Die Zahl der \u00fcbergewichtigen und adip\u00f6sen Hunde und <\/strong>Katzen in der tier\u00e4rztlichen Praxis scheint stetig zuzunehmen. <\/strong>Obgleich ein erh\u00f6htes K\u00f6rpergewicht mitunter nicht als direkte <\/strong>Erkrankung betrachtet wird, beg\u00fcnstigt es doch Folgeerscheinungen <\/strong>wie Diabetes mellitus, Gelenkserkrankungen oder <\/strong>kardiovaskul\u00e4re Probleme und kann zudem die Lebenserwartung <\/strong>der Tiere verk\u00fcrzen. Zur Einsch\u00e4tzung der K\u00f6rperkondition <\/strong>der Tiere eignen sich insbesondere das regelm\u00e4\u00dfige Wiegen <\/strong>sowie die Nutzung des sogenannten \u201eBody Condition Scoring- <\/strong>Systems\u201c. Weitere Methoden zur Ermittlung des K\u00f6rperfettanteils <\/strong>der Tiere (Dual-R\u00f6ntgen-Absorptiometrie, Sonografie, <\/strong>Bioelektrische Impedanzanalyse) sind f\u00fcr die Praxis aufgrund <\/strong>fehlender Standardisierung oder hoher Anschaffungskosten f\u00fcr <\/strong>die Ger\u00e4te wenig geeignet. Aus di\u00e4tetischer Sicht muss vorrangig <\/strong>die t\u00e4gliche Energiezufuhr eingeschr\u00e4nkt werden, um <\/strong>einen Gewichtsverlust bei den Tieren zu erreichen. Dies l\u00e4sst <\/strong>sich einerseits durch eine Mengenrestriktion des gewohnten <\/strong>Futters oder andererseits durch den Einsatz einer Reduktionsdi\u00e4t <\/strong>erreichen. Letztere sollte eine geringere Energiedichte <\/strong>als ein Standardfuttermittel aufweisen, wobei dies insbesondere <\/strong>durch einen geringen Fettgehalt und auch durch einen <\/strong>h\u00f6heren Rohfaseranteil zu erreichen ist. Faserstoffe k\u00f6nnen <\/strong>zudem ein l\u00e4ngeres S\u00e4ttigungsgef\u00fchl bei den Hunden und <\/strong>Katzen vermitteln. L\u00f6sliche Fasern (z._B. Pektine aus \u00c4pfeln oder <\/strong>M\u00f6hren) k\u00f6nnen die Magenentleerung und Darmpassage <\/strong>verz\u00f6gern und verringern die Kinetik der N\u00e4hrstoffresorption <\/strong>im Darm. Unl\u00f6sliche Fasern, wie sie beispielsweise in Form von <\/strong>Futterzellulose oder Weizenkleie bereitgestellt werden k\u00f6nnen, <\/strong>f\u00fchren zu einer st\u00e4rkeren F\u00fcllung des Gastrointes tinaltrakts und <\/strong>vermitteln somit \u00fcber Dehnungsrezeptoren ein l\u00e4ngeres S\u00e4ttigungsgef\u00fchl. <\/strong>Schlie\u00dflich sollte der Eiwei\u00dfgehalt in Reduktionsdi\u00e4ten <\/strong>gegen\u00fcber einem Standardfutter erh\u00f6ht sein, um einem <\/strong>Muskelabbau w\u00e4hrend des Gewichtsverlusts vorzubeugen. <\/strong>Zu den unterst\u00fctzenden Wirkungen von bestimmten N\u00e4hrstoffen <\/strong>wie Carnitin, Diacylglycerol oder Chrom im Rahmen der <\/strong>Gewichtsreduktion von Hunden und Katzen liegen insgesamt <\/strong>wenige Studien vor, sodass diese zuk\u00fcnftig weiter untersucht <\/strong>werden sollten. Neben der Ber\u00fccksichtigung der erl\u00e4uterten <\/strong>F\u00fctterungsma\u00dfnahmen sollte die Bewegung der Tiere erh\u00f6ht <\/strong>werden, da hierdurch g\u00fcnstige Effekte auf den t\u00e4glichen Energieverbrauch, <\/strong>die K\u00f6rperkondition sowie gegebenenfalls auf <\/strong>metabolische Entgleisungen wie eine bestehende Insulinresistenz <\/strong>zu erwarten sind. Gegebenenfalls k\u00f6nnen auch Medikamente <\/strong>(Mitratapid, Dirlotapid) unterst\u00fctzend zur Gewichtsreduktion <\/strong>bei Hunden eingesetzt werden. Insgesamt kann durch <\/strong>eine Reduktion des K\u00f6rpergewichts von \u00fcbergewichtigen bzw. <\/strong>adip\u00f6sen Hunden und Katzen die Gefahr von Folgeerkrankungen <\/strong>reduziert und eine Verbesserung der Lebensqualit\u00e4t <\/strong>und -erwartung der Tiere erreicht werden. <\/strong><\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Adipositas, Hund, Katze, Reduktionsdi\u00e4t, Bewegung <\/strong><\/p>

Summary<\/strong>
Overweight and obesity in dogs and cats seems to be an <\/strong>increasing problem in small animal practice. Although an <\/strong>enhanced body weight is sometimes considered not to be <\/strong>a direct disease, it can be associated with various adverse <\/strong>consequences such as diabetes mellitus, osteoarthritis, cardiovascular <\/strong>problems or reduced life expectancy. In general, <\/strong>an evaluation of the body condition of an animal should be <\/strong>based on regular weighing and the so-called Body Condition <\/strong>Scoring System. Further methods for the measurement <\/strong>of the body fat percentage of an animal (dual energy X-ray <\/strong>absorptiometry, sonography or bioelectrical impedance <\/strong>analysis) have not been standardised for practice or require <\/strong>high investment costs for the equipment. <\/strong>Dietetic measures for reducing body weight focus primarily <\/strong>on a restriction of the animal\u2019s daily energy intake, whereby <\/strong>either the amount of the normal feed can be restricted or <\/strong>a specific weight-reduction diet can be used. An adequate <\/strong>weight-reduction diet should have a lower energy density <\/strong>compared to a standard diet. This can be achieved by it <\/strong>having a lower fat concentration or additionally a higher <\/strong>proportion of crude fibre. Dietary fibre can also enhance <\/strong>the feeling of satiety in dogs and cats. Soluble fibre (e.g. <\/strong>pectins in apples and carrots) can inhibit gastric emptying <\/strong>and prolong the residence time of the digesta in the <\/strong>intestine. Insoluble fibre that can be provided with cellulose <\/strong>or wheat bran increases the volume of the gastrointestinal <\/strong>contents, which may activate the stretch receptors and <\/strong>mediate a feeling of satiety. Finally, a weight-reduction diet <\/strong>should have a higher crude protein concentration than a <\/strong>standard diet, since this can prevent the loss of lean body <\/strong>mass during weight reduction. The supportive effects of <\/strong>specific nutrients like carnitine, diacylglycerols or chromium <\/strong>on weight loss in dogs and cats have only been rarely <\/strong>investigated and should be considered in future studies. <\/strong>Besides the dietetic measures, enhanced physical activity <\/strong>should also be included in the weight-reduction program <\/strong>for dogs and cats, since this can be assumed to have beneficial <\/strong>effects on the daily energy expenditure, body condition <\/strong>and metabolic disorders such as insulin resistance. <\/strong>Where appropriate, the drugs mitratapide or dirlotapide <\/strong>can also support weight loss in dogs. In conclusion, weight <\/strong>loss in overweight or obese dogs and cats not only can <\/strong>reduce the risk of secondary diseases, but also can improve <\/strong>the quality of life and lifespan of affected animals. <\/strong><\/p>

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