%0 Journal Article %K Tierschutz %K Rind %K Schmerz %K NSAID %K Analgesie %B Der Praktische Tierarzt %C Hannover %D 2015 %G German %I Schlütersche Verlagsges %P 926-942 %T Schmerz beim Rind – Erkennung und Behandlung %V 96 %1 {"oldId":89800,"title":"Schmerz beim Rind \u2013 Erkennung und Behandlung","topline":"","teaserText":"Pain assessment and management in cattle","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Rinder mit schmerzhaften Prozessen werden oftmals nicht routinem\u00e4\u00dfig mit Schmerzmitteln behandelt, zum einen aus medizinischen und zum anderen aus finanziellen Gr\u00fcnden. Schmerzbeurteilung bei Tieren, insbesondere bei Rindern, ist schwierig, weil sie sich nicht mitteilen k\u00f6nnen. Rinder zeigen ihre Schmerzen nicht offensichtlich, au\u00dfer der Schmerzreiz ist sehr stark. Rinder zeigen bei Schmerzen nur subtile Schmerzanzeichen wie beispielsweise Ohrenwackeln oder Schwanzschlagen; sie vermeiden sich zu bewegen und nehmen weniger Kontakt zu Gruppenmitgliedern auf. The International Association for the Study of Pain (IASP) definiert Schmerz als eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit tats\u00e4chlicher oder potenzieller Gef\u00e4hrdung, Schaden zu nehmen, verbunden ist oder damit in Zusammenhang steht. Die Unf\u00e4higkeit, diese Schmerzen verbal mitteilen zu k\u00f6nnen, ist nicht gleichbedeutend mit der Abwesenheit von Schmerzempfinden. Das Fehlen einfach erkennbarer Schmerzverhaltensweisen ist ein weiterer Grund, warum Analgetika bei Rindern seltener eingesetzt werden. Deshalb haben sich Schmerzbek\u00e4mpfungsregime bei Nutztieren wie Rindern bislang weniger verbreitet als auf dem Begleittiersektor. Mittlerweile hat sich eine beachtliche Menge wissenschaftlicher Arbeiten zu dem Thema Schmerzwahrnehmung bei Rindern, basierend auf subjektiven und objektiven Methoden, angesammelt. Dennoch besteht noch immer Bedarf an zuverl\u00e4ssigen objektivierbaren Parametern, um Schmerzen identifizieren und bez\u00fcglich der Intensit\u00e4t und des Schmerztyps richtig einsch\u00e4tzen zu k\u00f6nnen. Die subjektive Beobachtung zur Einsch\u00e4tzung und Erkennung von Schmerzverhalten bleibt vorerst das wichtigste Instrument zur Schmerzbeurteilung f\u00fcr Landwirte und Tier\u00e4rzte in der Rinderpraxis.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Tierschutz, Rind, Schmerz, NSAID, Analgesie<\/p>

Summary<\/span>
Pain medication is not routinely given to cattle with painful diseases. This is on one hand for medical reasons, but on the other hand because of economic reasons. Pain assessment in animals and especially in cattle is difficult, since they are unable to verbally describe their pain. Cattle are a prey species and therefore tend to conceal obvious signs of pain until the stimulus is severe. And even then, signs of pain can be subtle, like ear twitching, tail flicking, or a reluctance to move and interact with group\u00admates. The International Association of Pain (IASP) defines pain as an unpleasant sensory and emotional experience associated with actual or potential damage, or described in terms of it; the inability to communicate verbally does not negate the presence of a painful experience. This lack of easily identifiable behavioral changes is another main reason why analgesics in farm animals are used relatively rarely. As a consequence, improvements in pain management strategies in farm animals and especially in cattle have not progressed to the same extent as they have in companion animals. However, a considerable amount of work over the past 15 years has focused on the perception of pain in cattle based on objective and subjective assessment by clinicians working with this species. There is still a lack of reliable methods to identify pain and to evaluate its intensity and type. Therefore, subjective evaluation of pain remains a major tool for pain identification and assessment, especially in clinical situations. This implies that cattle depend on the farmer`s and veterinarian`s subjective judgment of the painfulness of their condition when it comes to pain alleviation.<\/p>

Key words<\/span>
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Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Tierschutz, Rind, Schmerz, NSAID, Analgesie<\/p>

Summary<\/strong>
Pain medication is not routinely given to cattle with painful diseases. This is on one hand for medical reasons, but on the other hand because of economic reasons. Pain assessment in animals and especially in cattle is difficult, since they are unable to verbally describe their pain. Cattle are a prey species and therefore tend to conceal obvious signs of pain until the stimulus is severe. And even then, signs of pain can be subtle, like ear twitching, tail flicking, or a reluctance to move and interact with group\u00admates. The International Association of Pain (IASP) defines pain as an unpleasant sensory and emotional experience associated with actual or potential damage, or described in terms of it; the inability to communicate verbally does not negate the presence of a painful experience. This lack of easily identifiable behavioral changes is another main reason why analgesics in farm animals are used relatively rarely. As a consequence, improvements in pain management strategies in farm animals and especially in cattle have not progressed to the same extent as they have in companion animals. However, a considerable amount of work over the past 15 years has focused on the perception of pain in cattle based on objective and subjective assessment by clinicians working with this species. There is still a lack of reliable methods to identify pain and to evaluate its intensity and type. Therefore, subjective evaluation of pain remains a major tool for pain identification and assessment, especially in clinical situations. This implies that cattle depend on the farmer`s and veterinarian`s subjective judgment of the painfulness of their condition when it comes to pain alleviation.<\/p>

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