%0 Journal Article %K Dystokie %K Echsen %K Therapie %K Oxytocin %B Kleintierpraxis %C Hannover %D 2017 %G German %I M. & H. Schaper GmbH %P 754-764 %R 10.2377/0023-2076-62-754 %T Postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie) bei Echsen – Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten %V 62 %1 {"oldId":105748,"title":"Postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie) bei Echsen \u2013 Diagnostik- und Therapiem\u00f6glichkeiten","topline":"","teaserText":"Postovulatory egg retention (dystocia) in lizards - diagnostic and therapeutic options","content":"

Zusammenfassung<\/span>
In Gefangenschaft gehaltene Echsen leiden sehr oft unter Reproduktionsst\u00f6rungen. Die h\u00e4ufi gste Reproduktionspathologie bei weiblichen Echsen ist die postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie). Dabei wird zwischen einer obstruktiven und einer nicht obstruktiven Dystokie unterschieden, also einer erschwerten (Oviposition) bzw. einer v\u00f6lligen Unf\u00e4higkeit zur Eiablage. H\u00e4ufi g sind diese Erkrankungen durch Haltungs- und F\u00fctterungsfehler bedingt, weshalb Tier\u00e4rzte \u00fcber gute Kenntnisse auf diesem Gebiet verf\u00fcgen sollten. Ursachen f\u00fcr die Dystokie k\u00f6nnen eine mechanische Obstruktion der Eileiter, Infektionen des Reproduktionstraktes, eine gro\u00dfe Anzahl an Eiern, eine mangelhafte Kalzifi zierung der Eischale oder auch die metabolische Knochenerkrankung (metabolic bone disease) sein. Die klinischen Anzeichen von Reproduktionsst\u00f6rungen sind unspezifi sch. Zu ihnen z\u00e4hlen Depression, Lethargie, Anorexie, Dyspnoe, Obstipation sowie eine Reaktionslosigkeit auf \u00e4u\u00dfere Reize. Das unspezifi sche klinische Bild macht die diagnostische Aufarbeitung zu einer gro\u00dfen Herausforderung. Als Erstes sollte durch R\u00f6ntgen- und Ultraschalldiagnostik der Z\u00f6lomh\u00f6hle bestimmt werden, ob es sich um eine pr\u00e4- oder postovulatorische Pathologie handelt. Tier\u00e4rzte, die \u00fcber gute Kenntnisse der Ultraschall- und R\u00f6ntgendiagnostik bei Reptilien verf\u00fcgen, k\u00f6nnen die Anzahl und die Position der Eier sowie Eierschalenbildung (Kalzifi zierungsgrad) absch\u00e4tzen. Die Bestimmung h\u00e4matologischer und biochemischer Blutparameter sowie der Elektrolyte kann helfen, den klinischen Zustand des Tieres besser einzusch\u00e4tzen. Auch eine Endoskopie in allgemeiner An\u00e4sthesie kann bei der Diagnosefi ndung behilfl ich sein. Es bestehen unterschiedliche therapeutische M\u00f6glichkeiten (manuelle Massage im Wasserbad, chirurgische Behandlung, hormonelles Behandlungsprotokoll mit Kalzium- und Oxytocinanwendung). Die Auswahl der Behandlungsstrategie h\u00e4ngt von unterschiedlichen Faktoren ab: Soll das Tier reproduktionsf\u00e4hig bleiben? Wie lange dauert die Retention der Eier (Dystokie) bereits an? Sie h\u00e4ngt aber auch vom klinischen Zustand des Tieres, der Art der Reproduktionsst\u00f6rung und Prognose nach der Behandlung ab. Je schneller die Behandlung der Dystokie eingeleitet wird, desto gr\u00f6\u00dfer ist die Chance, die Reproduktionsf\u00e4higkeit zu erhalten. <\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Dystokie, Echsen, Therapie, Oxytocin<\/p>

Summary<\/span>
Postovulatory egg retention, also known as egg binding (dystocia), is one of the most common reproductive disorders of captive female lizards. The causes of dystocia may have an obstructive or non-obstructive aetiology, resulting in diffi culties or complete inability to lay eggs (oviposition). Inappropriate husbandry, inadequate nutrition or malnutrition are primary causes of reproductive disorders in reptiles. Thus, a thorough knowledge of reptile husbandry and nutrition is needed. Mechanical obstruction of the oviduct, reproductive tract infections, large number of eggs or insuffi cient calcifi cation of the eggshell and metabolic bone disease are the most common causes of egg retention in reptiles. Clinical signs such as depression, lethargy, anorexia, dyspnoea, obstipation and lack of perception and proprioception, could suggest a reproductive pathology. However, due to the associated nonspecific clinical signs, diagnostic procedures are often challenging. Diagnostics should primarily distinguish preovulatory follicular stasis from postovulatory egg retention, and therefore radiography and ultrasonography of the coelomic cavity are recommended. The number and position of retained eggs and the stage of eggshell calcification can then be estimated. Haematological and biochemical blood parameters and electrolytes should be determined to evaluate the clinical status of the patient. Endoscopy should be performed if a final diagnosis cannot be established with these diagnostic methods. There are diff erent therapy options that are prescribed following final diagnosis, depending on whether the owner wants the animal for further reproduction and depending on the duration of egg retention. Treatment options include manual massage of the coelom cavity wall with the animal in a warm water bath, surgical treatment or a hormonal protocol which includes the application of calcium and oxytocin. The selection of treatment depends primarily on the clinical status of the patient, the category of reproductive pathology and prognosis after treatment. The sooner the treatment is started, the better the chances for re-establishing a healthy reproductive physiology. <\/p>

Keywords<\/span>
dystocia, lizards, therapy, oxytocin<\/p>","categories":["Abostufe KTP","Fachartikel","Kleintierpraxis"],"fromDate":"Dec 11, 2017 11:00:00 PM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/postovulatorische-retention-von-eiern-dystokie-bei-echsen-diagnostik-und-therapiemoeglichkeiten\/150\/3231\/105748"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Kleintierpraxis","doiDocumentUri":"https:\/\/vetline.de\/postovulatorische-retention-von-eiern-dystokie-bei-echsen-diagnostik-und-therapiemoeglichkeiten\/150\/3231\/105748\/","doiSource":"Kleintierpraxis 62, Heft 12|2017 , Seiten 754-764","doiissn":"0023-2076","doiNr":"10.2377\/0023-2076-62-754","doiFirstPage":"754","doiLastPage":"764","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Efendi\u0107 M, Samard\u017eija M, Prvanovi\u0107 Babi\u0107 N, Ba\u010di\u0107 G, Karadjole T, Lojki\u0107 M, Capak H, Pe\u0107in M, Ma\u0107e\u0161i\u0107 N","pdf":{"path":"http:\/\/data\/KTP_201712_0754_ges72.pdf","title":"KTP_2017-12_0754.pdf","description":"Postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie) bei Echsen \u2013 Diagnostik- und Therapiem\u00f6glichkeiten "},"authors":[{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Efendi\u0107"},{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Samard\u017eija"},{"firstName":"N","middleName":"","lastName":"Prvanovi\u0107 Babi\u0107"},{"firstName":"G","middleName":"","lastName":"Ba\u010di\u0107"},{"firstName":"T","middleName":"","lastName":"Karadjole"},{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Lojki\u0107"},{"firstName":"H","middleName":"","lastName":"Capak"},{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Pe\u0107in"},{"firstName":"N","middleName":"","lastName":"Ma\u0107e\u0161i\u0107"}],"contentOptimised":"

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In Gefangenschaft gehaltene Echsen leiden sehr oft unter Reproduktionsst\u00f6rungen. Die h\u00e4ufi gste Reproduktionspathologie bei weiblichen Echsen ist die postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie). Dabei wird zwischen einer obstruktiven und einer nicht obstruktiven Dystokie unterschieden, also einer erschwerten (Oviposition) bzw. einer v\u00f6lligen Unf\u00e4higkeit zur Eiablage. H\u00e4ufi g sind diese Erkrankungen durch Haltungs- und F\u00fctterungsfehler bedingt, weshalb Tier\u00e4rzte \u00fcber gute Kenntnisse auf diesem Gebiet verf\u00fcgen sollten. Ursachen f\u00fcr die Dystokie k\u00f6nnen eine mechanische Obstruktion der Eileiter, Infektionen des Reproduktionstraktes, eine gro\u00dfe Anzahl an Eiern, eine mangelhafte Kalzifi zierung der Eischale oder auch die metabolische Knochenerkrankung (metabolic bone disease) sein. Die klinischen Anzeichen von Reproduktionsst\u00f6rungen sind unspezifi sch. Zu ihnen z\u00e4hlen Depression, Lethargie, Anorexie, Dyspnoe, Obstipation sowie eine Reaktionslosigkeit auf \u00e4u\u00dfere Reize. Das unspezifi sche klinische Bild macht die diagnostische Aufarbeitung zu einer gro\u00dfen Herausforderung. Als Erstes sollte durch R\u00f6ntgen- und Ultraschalldiagnostik der Z\u00f6lomh\u00f6hle bestimmt werden, ob es sich um eine pr\u00e4- oder postovulatorische Pathologie handelt. Tier\u00e4rzte, die \u00fcber gute Kenntnisse der Ultraschall- und R\u00f6ntgendiagnostik bei Reptilien verf\u00fcgen, k\u00f6nnen die Anzahl und die Position der Eier sowie Eierschalenbildung (Kalzifi zierungsgrad) absch\u00e4tzen. Die Bestimmung h\u00e4matologischer und biochemischer Blutparameter sowie der Elektrolyte kann helfen, den klinischen Zustand des Tieres besser einzusch\u00e4tzen. Auch eine Endoskopie in allgemeiner An\u00e4sthesie kann bei der Diagnosefi ndung behilfl ich sein. Es bestehen unterschiedliche therapeutische M\u00f6glichkeiten (manuelle Massage im Wasserbad, chirurgische Behandlung, hormonelles Behandlungsprotokoll mit Kalzium- und Oxytocinanwendung). Die Auswahl der Behandlungsstrategie h\u00e4ngt von unterschiedlichen Faktoren ab: Soll das Tier reproduktionsf\u00e4hig bleiben? Wie lange dauert die Retention der Eier (Dystokie) bereits an? Sie h\u00e4ngt aber auch vom klinischen Zustand des Tieres, der Art der Reproduktionsst\u00f6rung und Prognose nach der Behandlung ab. Je schneller die Behandlung der Dystokie eingeleitet wird, desto gr\u00f6\u00dfer ist die Chance, die Reproduktionsf\u00e4higkeit zu erhalten. <\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Dystokie, Echsen, Therapie, Oxytocin<\/p>

Summary<\/strong>
Postovulatory egg retention, also known as egg binding (dystocia), is one of the most common reproductive disorders of captive female lizards. The causes of dystocia may have an obstructive or non-obstructive aetiology, resulting in diffi culties or complete inability to lay eggs (oviposition). Inappropriate husbandry, inadequate nutrition or malnutrition are primary causes of reproductive disorders in reptiles. Thus, a thorough knowledge of reptile husbandry and nutrition is needed. Mechanical obstruction of the oviduct, reproductive tract infections, large number of eggs or insuffi cient calcifi cation of the eggshell and metabolic bone disease are the most common causes of egg retention in reptiles. Clinical signs such as depression, lethargy, anorexia, dyspnoea, obstipation and lack of perception and proprioception, could suggest a reproductive pathology. However, due to the associated nonspecific clinical signs, diagnostic procedures are often challenging. Diagnostics should primarily distinguish preovulatory follicular stasis from postovulatory egg retention, and therefore radiography and ultrasonography of the coelomic cavity are recommended. The number and position of retained eggs and the stage of eggshell calcification can then be estimated. Haematological and biochemical blood parameters and electrolytes should be determined to evaluate the clinical status of the patient. Endoscopy should be performed if a final diagnosis cannot be established with these diagnostic methods. There are diff erent therapy options that are prescribed following final diagnosis, depending on whether the owner wants the animal for further reproduction and depending on the duration of egg retention. Treatment options include manual massage of the coelom cavity wall with the animal in a warm water bath, surgical treatment or a hormonal protocol which includes the application of calcium and oxytocin. The selection of treatment depends primarily on the clinical status of the patient, the category of reproductive pathology and prognosis after treatment. The sooner the treatment is started, the better the chances for re-establishing a healthy reproductive physiology. <\/p>

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