%0 Journal Article %B Der Praktische Tierarzt %C Hannover %D 2009 %G German %I Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG %P 1082-1088 %T „Ileitis – Impfstrategien und Sanierungskonzepte“ %V 90 %1 {"oldId":71166,"title":"\u0084Ileitis \u0096 Impfstrategien und Sanierungskonzepte\u0093","teaserText":"Der Begriff der Porcinen Proliferativen Adenomatose, kurz PIA, hat sich als offensichtlich eing\u00e4ngigerOberbegriff f\u00fcr die lawsonienbedingte Ileitis des Schweines etabliert. Tats\u00e4chlich handelt es sich dabei neben der NekrotisierendenEnteritis ...","content":"

Der Begriff der Porcinen Proliferativen Adenomatose, kurz PIA, hat sich als offensichtlich eing\u00e4ngigerOberbegriff f\u00fcr die lawsonienbedingte Ileitis des Schweines etabliert.

Tats\u00e4chlich handelt es sich dabei neben der NekrotisierendenEnteritis (NE) und der Regionalen Enteritis (RI) nur um eine Formder chronischen Ileitis. Dar\u00fcber hinaus kennen wir noch die akuteForm der Ileitis als Porcinen H\u00e4morrhagischen Enteropathie (PHE)sowie die subklinische Form (Abb. 1, Pohlenz 2005).

Die Erkrankung kann mit schwerwiegenden klinischen Bilderneinhergehen, sie kann jedoch auch in ihrer subklinischen Verlaufsformschwer zu erkennen sein. Die Ileitis verursacht jedoch sowohlin ihrer klinischen als auch in ihrer subklinischen Verlaufsform\u00f6konomische Verluste (Guedes 2004, Jacobsen et al. 2003, Pohlenz2005), die in der Vergangenheit nur antibiotisch gemildert werdenkonnten.

Der Vollst\u00e4ndigkeit halber muss noch erw\u00e4hnt werden, dass inden letzten Jahren in einzelnen europ\u00e4ischen Best\u00e4nden Sauen anPHE perakut erkrankt sind. Dabei kam es zu pl\u00f6tzlichen Todesf\u00e4llenin allen Haltungsstufen (Abb. 2). In einem von unserer Praxisbetreuten Bestand verendeten innerhalb von vier Wochen 50 Sauen(von 550). Dieses Geschehen war nur mit hohen Antibiotikadosen(z. B. 20\u201330 mg Tylosinphosphat\/kg KM \u00fcber mindestens zwei Wochen)beherrschbar (Grunert u. Heggemann, www.pigpool.de, Falldes Monats, Dez. 2005). Die Ursache ist bisher noch unklar, aberm\u00f6glicherweise in einer mangelhaften Immunit\u00e4tslage der Sauenzu vermuten.

Die perakute Verlaufsform der PHE ist in gro\u00dfen Teilen \u00e4tiologischnoch immer ein R\u00e4tsel. Sie tritt neben dem oben beschriebenenFall in der Regel bei Mastschweinen im Endmaststadium(80\u2013100 kg KM) sowie bei Jungsauen in der Eingliederung undbeim Neuaufbau von Herden auf.

Die Beobachtung, dass sie auch in Best\u00e4nden mit antibiotischerLawsonienmetaphylaxe sichtbar wird aber andererseits bei erfolgreicherLawsonienimpfung nicht zu verzeichnen ist, l\u00e4sst dieVermutung zu, dass die betroffenen Tiere \u00fcber keinerlei immunologischenSchutz verf\u00fcgen. Die betroffenen Schweine haben alsodurch fehlenden Felderregerkontakt oder fehlerhafte Vakzinationimmunologisch nicht reagiert bzw. sind durch andere Einfl\u00fcsse darangehindert worden.

Insofern ist es besonders bedeutsam, auf die Notwendigkeit erfolgreicherImpfstrategien hinzuweisen.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Nov 2, 2009 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/ileitis-impfstrategien-sanierungskonzepte\/150\/3230\/71166"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/ileitis-impfstrategien-sanierungskonzepte\/150\/3230\/71166","doiSource":"Praktischer Tierarzt 90: Ausgabe 11, Seite 1082\u00961088 (2009)","doiFirstPage":"1082","doiLastPage":"1088","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Grunert H, Pfeiffer F","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2009_11_1082.pdf","title":"dpt_2009_11_1082.pdf","description":"\u0084Ileitis \u0096 Impfstrategien und Sanierungskonzepte\u0093"},"authors":[{"firstName":"H","middleName":"","lastName":"Grunert"},{"firstName":"F","middleName":"","lastName":"Pfeiffer"}],"contentOptimised":"

Der Begriff der Porcinen Proliferativen Adenomatose, kurz PIA, hat sich als offensichtlich eing\u00e4ngigerOberbegriff f\u00fcr die lawsonienbedingte Ileitis des Schweines etabliert.

Tats\u00e4chlich handelt es sich dabei neben der NekrotisierendenEnteritis (NE) und der Regionalen Enteritis (RI) nur um eine Formder chronischen Ileitis. Dar\u00fcber hinaus kennen wir noch die akuteForm der Ileitis als Porcinen H\u00e4morrhagischen Enteropathie (PHE)sowie die subklinische Form (Abb. 1, Pohlenz 2005).

Die Erkrankung kann mit schwerwiegenden klinischen Bilderneinhergehen, sie kann jedoch auch in ihrer subklinischen Verlaufsformschwer zu erkennen sein. Die Ileitis verursacht jedoch sowohlin ihrer klinischen als auch in ihrer subklinischen Verlaufsform\u00f6konomische Verluste (Guedes 2004, Jacobsen et al. 2003, Pohlenz2005), die in der Vergangenheit nur antibiotisch gemildert werdenkonnten.

Der Vollst\u00e4ndigkeit halber muss noch erw\u00e4hnt werden, dass inden letzten Jahren in einzelnen europ\u00e4ischen Best\u00e4nden Sauen anPHE perakut erkrankt sind. Dabei kam es zu pl\u00f6tzlichen Todesf\u00e4llenin allen Haltungsstufen (Abb. 2). In einem von unserer Praxisbetreuten Bestand verendeten innerhalb von vier Wochen 50 Sauen(von 550). Dieses Geschehen war nur mit hohen Antibiotikadosen(z. B. 20\u201330 mg Tylosinphosphat\/kg KM \u00fcber mindestens zwei Wochen)beherrschbar (Grunert u. Heggemann, www.pigpool.de, Falldes Monats, Dez. 2005). Die Ursache ist bisher noch unklar, aberm\u00f6glicherweise in einer mangelhaften Immunit\u00e4tslage der Sauenzu vermuten.

Die perakute Verlaufsform der PHE ist in gro\u00dfen Teilen \u00e4tiologischnoch immer ein R\u00e4tsel. Sie tritt neben dem oben beschriebenenFall in der Regel bei Mastschweinen im Endmaststadium(80\u2013100 kg KM) sowie bei Jungsauen in der Eingliederung undbeim Neuaufbau von Herden auf.

Die Beobachtung, dass sie auch in Best\u00e4nden mit antibiotischerLawsonienmetaphylaxe sichtbar wird aber andererseits bei erfolgreicherLawsonienimpfung nicht zu verzeichnen ist, l\u00e4sst dieVermutung zu, dass die betroffenen Tiere \u00fcber keinerlei immunologischenSchutz verf\u00fcgen. Die betroffenen Schweine haben alsodurch fehlenden Felderregerkontakt oder fehlerhafte Vakzinationimmunologisch nicht reagiert bzw. sind durch andere Einfl\u00fcsse darangehindert worden.

Insofern ist es besonders bedeutsam, auf die Notwendigkeit erfolgreicherImpfstrategien hinzuweisen.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

Der Begriff der Porcinen Proliferativen Adenomatose, kurz PIA, hat sich als offensichtlich eing\u00e4ngigerOberbegriff f\u00fcr die lawsonienbedingte Ileitis des Schweines etabliert.

Tats\u00e4chlich handelt es sich dabei neben der NekrotisierendenEnteritis (NE) und der Regionalen Enteritis (RI) nur um eine Formder chronischen Ileitis. Dar\u00fcber hinaus kennen wir noch die akuteForm der Ileitis als Porcinen H\u00e4morrhagischen Enteropathie (PHE)sowie die subklinische Form (Abb. 1, Pohlenz 2005).

Die Erkrankung kann mit schwerwiegenden klinischen Bilderneinhergehen, sie kann jedoch auch in ihrer subklinischen Verlaufsformschwer zu erkennen sein. Die Ileitis verursacht jedoch sowohlin ihrer klinischen als auch in ihrer subklinischen Verlaufsform\u00f6konomische Verluste (Guedes 2004, Jacobsen et al. 2003, Pohlenz2005), die in der Vergangenheit nur antibiotisch gemildert werdenkonnten.

Der Vollst\u00e4ndigkeit halber muss noch erw\u00e4hnt werden, dass inden letzten Jahren in einzelnen europ\u00e4ischen Best\u00e4nden Sauen anPHE perakut erkrankt sind. Dabei kam es zu pl\u00f6tzlichen Todesf\u00e4llenin allen Haltungsstufen (Abb. 2). In einem von unserer Praxisbetreuten Bestand verendeten innerhalb von vier Wochen 50 Sauen(von 550). Dieses Geschehen war nur mit hohen Antibiotikadosen(z. B. 20\u201330 mg Tylosinphosphat\/kg KM \u00fcber mindestens zwei Wochen)beherrschbar (Grunert u. Heggemann, www.pigpool.de, Falldes Monats, Dez. 2005). Die Ursache ist bisher noch unklar, aberm\u00f6glicherweise in einer mangelhaften Immunit\u00e4tslage der Sauenzu vermuten.

Die perakute Verlaufsform der PHE ist in gro\u00dfen Teilen \u00e4tiologischnoch immer ein R\u00e4tsel. Sie tritt neben dem oben beschriebenenFall in der Regel bei Mastschweinen im Endmaststadium(80\u2013100 kg KM) sowie bei Jungsauen in der Eingliederung undbeim Neuaufbau von Herden auf.

Die Beobachtung, dass sie auch in Best\u00e4nden mit antibiotischerLawsonienmetaphylaxe sichtbar wird aber andererseits bei erfolgreicherLawsonienimpfung nicht zu verzeichnen ist, l\u00e4sst dieVermutung zu, dass die betroffenen Tiere \u00fcber keinerlei immunologischenSchutz verf\u00fcgen. Die betroffenen Schweine haben alsodurch fehlenden Felderregerkontakt oder fehlerhafte Vakzinationimmunologisch nicht reagiert bzw. sind durch andere Einfl\u00fcsse darangehindert worden.

Insofern ist es besonders bedeutsam, auf die Notwendigkeit erfolgreicherImpfstrategien hinzuweisen.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Der Begriff der Porcinen Proliferativen Adenomatose, kurz PIA, hat sich als offensichtlich eing\u00e4ngigerOberbegriff f\u00fcr die lawsonienbedingte Ileitis des Schweines etabliert. Tats\u00e4chlich handelt es sich dabei neben der NekrotisierendenEnteritis ...","date":{"year":2009,"date":"11\/2009","accepted":"2009-11-02"},"volume":"90","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"1082-1088","redirects":["ileitis-impfstrategien-sanierungskonzepte\/150\/3230\/71166"],"tierartCategories":["Nutztier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} %8 11/2009