Die Therapie mit Shampoo spielt eine wichtige Rolle inder Behandlung vieler dermatologischer Krankheiten.
Mit dem Waschen eines Tieres k\u00f6nnenverschiedene Ziele erreicht werden. Erstenskann man Schmutz und Ger\u00fcche entfernen.Dies hat bei Katzen in der Regel eine geringereBedeutung, da sie sich meistens selbstsorgf\u00e4ltig putzen. Das Waschen beseitigtauch auf mechanische Weise potentielleAllergene, was bei Tieren, die an atopischerDermatitis leiden, besonders wichtig ist.Dar\u00fcber hinaus reduziert es die Menge anzellul\u00e4ren Ablagerungen sowie Mikrobenund deren Stoffwechselprodukten, undist damit hilfreich bei der Behandlungvon Tieren mit sekund\u00e4rer bakteriellerPyodermie oder Malassezia-Dermatitis.Schon die Anwendung von Wasser alleinerehydriert die Haut, so da\u00df das Stratumcorneum widerstandsf\u00e4higer gegen Umwelteinfl\u00fcsse wird. In der Humanmedizinwurde eine Vielzahl von Methoden entwickelt,um die Einfl\u00fcsse von Shampoosauf das Stratum corneum, die epidermaleLipidschicht und den Feuchtigkeitsgehaltder Haut beim Menschen objektivzu messen. Dazu geh\u00f6ren unter anderemdie Messung des transepidermalen Wasserverlusts(transepidermal water loss,TEWL) (Gehring et al. 1999, Thune et al.1988), die Z\u00e4hlung von Korneozyten (Corcuffet al. 1991, Holzle u. Plewig 1977), dieKorneometrie (Eberlein-Konig et al. 2000,Rudolph u. Kownatzki, 2004), \u201eStripping\u201c,die Messung der Hornhautdicke (corneallayer thickness measurement), chemischeAnalyse der Lipidschicht, Messung desWassergehalts und die Oberfl\u00e4chenbiopsie.Leider sind diese Methoden bei Tierennicht reproduzierbar und stellen deswegenkeine brauchbaren Tests dar, um dieWirkung von Shampoos bei diesen Spezieszu evaluieren (Hester et al. 2004). NeuerenUntersuchungen zufolge, liefert dieElektronenmikroskopie m\u00f6glicherweisereproduzierbarere Ergebnisse, daher sollteman dieser in Zukunft vermehrte Aufmerksamkeitschenken (Inman et al. 2001).Abgesehen von den rein mechanischenWirkungen und den rehydrierenden Eigenschaftendes Wassers (und anderenInhaltsstoffen) haben medizinische Shampoos,je nach Inhaltsstoff sehr spezifischeWirkungen, was sie zu einer n\u00fctzlichenBegleittherapie bei Seborrhoe, infekti\u00f6senund allergischen Hauterkrankungen sowieParasitosen macht.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Kleintier","Fachartikel"],"fromDate":"Mar 8, 2007 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/12501969\/150\/3230\/70754"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/12501969\/150\/3230\/70754","doiSource":"Praktischer Tierarzt 88: Ausgabe 3, Seite 150-156 (2007)","doiFirstPage":"150","doiLastPage":"156","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Neuber A, Horvath C","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2007_03_0150.pdf","title":"dpt_2007_03_0150.pdf","description":"Shampoo-Therapie in der veterin\u00e4rmedizinischen Dermatologie"},"authors":[{"firstName":"A","middleName":"","lastName":"Neuber"},{"firstName":"C","middleName":"","lastName":"Horvath"}],"contentOptimised":"
Die Therapie mit Shampoo spielt eine wichtige Rolle inder Behandlung vieler dermatologischer Krankheiten.
Mit dem Waschen eines Tieres k\u00f6nnenverschiedene Ziele erreicht werden. Erstenskann man Schmutz und Ger\u00fcche entfernen.Dies hat bei Katzen in der Regel eine geringereBedeutung, da sie sich meistens selbstsorgf\u00e4ltig putzen. Das Waschen beseitigtauch auf mechanische Weise potentielleAllergene, was bei Tieren, die an atopischerDermatitis leiden, besonders wichtig ist.Dar\u00fcber hinaus reduziert es die Menge anzellul\u00e4ren Ablagerungen sowie Mikrobenund deren Stoffwechselprodukten, undist damit hilfreich bei der Behandlungvon Tieren mit sekund\u00e4rer bakteriellerPyodermie oder Malassezia-Dermatitis.Schon die Anwendung von Wasser alleinerehydriert die Haut, so da\u00df das Stratumcorneum widerstandsf\u00e4higer gegen Umwelteinfl\u00fcsse wird. In der Humanmedizinwurde eine Vielzahl von Methoden entwickelt,um die Einfl\u00fcsse von Shampoosauf das Stratum corneum, die epidermaleLipidschicht und den Feuchtigkeitsgehaltder Haut beim Menschen objektivzu messen. Dazu geh\u00f6ren unter anderemdie Messung des transepidermalen Wasserverlusts(transepidermal water loss,TEWL) (Gehring et al. 1999, Thune et al.1988), die Z\u00e4hlung von Korneozyten (Corcuffet al. 1991, Holzle u. Plewig 1977), dieKorneometrie (Eberlein-Konig et al. 2000,Rudolph u. Kownatzki, 2004), \u201eStripping\u201c,die Messung der Hornhautdicke (corneallayer thickness measurement), chemischeAnalyse der Lipidschicht, Messung desWassergehalts und die Oberfl\u00e4chenbiopsie.Leider sind diese Methoden bei Tierennicht reproduzierbar und stellen deswegenkeine brauchbaren Tests dar, um dieWirkung von Shampoos bei diesen Spezieszu evaluieren (Hester et al. 2004). NeuerenUntersuchungen zufolge, liefert dieElektronenmikroskopie m\u00f6glicherweisereproduzierbarere Ergebnisse, daher sollteman dieser in Zukunft vermehrte Aufmerksamkeitschenken (Inman et al. 2001).Abgesehen von den rein mechanischenWirkungen und den rehydrierenden Eigenschaftendes Wassers (und anderenInhaltsstoffen) haben medizinische Shampoos,je nach Inhaltsstoff sehr spezifischeWirkungen, was sie zu einer n\u00fctzlichenBegleittherapie bei Seborrhoe, infekti\u00f6senund allergischen Hauterkrankungen sowieParasitosen macht.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"
Die Therapie mit Shampoo spielt eine wichtige Rolle inder Behandlung vieler dermatologischer Krankheiten.
Mit dem Waschen eines Tieres k\u00f6nnenverschiedene Ziele erreicht werden. Erstenskann man Schmutz und Ger\u00fcche entfernen.Dies hat bei Katzen in der Regel eine geringereBedeutung, da sie sich meistens selbstsorgf\u00e4ltig putzen. Das Waschen beseitigtauch auf mechanische Weise potentielleAllergene, was bei Tieren, die an atopischerDermatitis leiden, besonders wichtig ist.Dar\u00fcber hinaus reduziert es die Menge anzellul\u00e4ren Ablagerungen sowie Mikrobenund deren Stoffwechselprodukten, undist damit hilfreich bei der Behandlungvon Tieren mit sekund\u00e4rer bakteriellerPyodermie oder Malassezia-Dermatitis.Schon die Anwendung von Wasser alleinerehydriert die Haut, so da\u00df das Stratumcorneum widerstandsf\u00e4higer gegen Umwelteinfl\u00fcsse wird. In der Humanmedizinwurde eine Vielzahl von Methoden entwickelt,um die Einfl\u00fcsse von Shampoosauf das Stratum corneum, die epidermaleLipidschicht und den Feuchtigkeitsgehaltder Haut beim Menschen objektivzu messen. Dazu geh\u00f6ren unter anderemdie Messung des transepidermalen Wasserverlusts(transepidermal water loss,TEWL) (Gehring et al. 1999, Thune et al.1988), die Z\u00e4hlung von Korneozyten (Corcuffet al. 1991, Holzle u. Plewig 1977), dieKorneometrie (Eberlein-Konig et al. 2000,Rudolph u. Kownatzki, 2004), \u201eStripping\u201c,die Messung der Hornhautdicke (corneallayer thickness measurement), chemischeAnalyse der Lipidschicht, Messung desWassergehalts und die Oberfl\u00e4chenbiopsie.Leider sind diese Methoden bei Tierennicht reproduzierbar und stellen deswegenkeine brauchbaren Tests dar, um dieWirkung von Shampoos bei diesen Spezieszu evaluieren (Hester et al. 2004). NeuerenUntersuchungen zufolge, liefert dieElektronenmikroskopie m\u00f6glicherweisereproduzierbarere Ergebnisse, daher sollteman dieser in Zukunft vermehrte Aufmerksamkeitschenken (Inman et al. 2001).Abgesehen von den rein mechanischenWirkungen und den rehydrierenden Eigenschaftendes Wassers (und anderenInhaltsstoffen) haben medizinische Shampoos,je nach Inhaltsstoff sehr spezifischeWirkungen, was sie zu einer n\u00fctzlichenBegleittherapie bei Seborrhoe, infekti\u00f6senund allergischen Hauterkrankungen sowieParasitosen macht.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Die Therapie mit Shampoo spielt eine wichtige Rolle inder Behandlung vieler dermatologischer Krankheiten. Mit dem Waschen eines Tieres k\u00f6nnenverschiedene Ziele erreicht werden. Erstenskann man Schmutz und Ger\u00fcche entfernen.Dies hat bei Katzen ...","date":{"year":2007,"date":"03\/2007","accepted":"2007-03-08"},"volume":"88","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"150-156","redirects":["12501969\/150\/3230\/70754"],"tierartCategories":["Kleintier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]}
%8 03/2007