%0 Journal Article %B Der Praktische Tierarzt %C Hannover %D 2009 %G German %I Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG %P 64-69 %T Überwachung und Bekämpfung der Salmonellen-Infektion beim Schwein %V 90 %1 {"oldId":70173,"title":"\u00dcberwachung und Bek\u00e4mpfung der Salmonellen-Infektion beim Schwein","teaserText":"Die Salmonellen-Infektion des Schweins stellt noch immer ein gro\u00dfes Problem f\u00fcr den GesundheitlichenVerbraucherschutz dar. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 20% der in Deutschlandauftretenden humanen Salmonellen-Infektionen auf den Verzehrvon ...","content":"

Die Salmonellen-Infektion des Schweins stellt noch immer ein gro\u00dfes Problem f\u00fcr den GesundheitlichenVerbraucherschutz dar.

Es wird davon ausgegangen, dass ca. 20% der in Deutschlandauftretenden humanen Salmonellen-Infektionen auf den Verzehrvon mit Salmonellen infizierten oder kontaminierten Schweinefleischszur\u00fcckzuf\u00fchren sind. Um die Gef\u00e4hrdung des Verbrauchersdurch solches Salmonellen-kontaminiertes oder -infiziertesSchweinefleisch einzuschr\u00e4nken, wurden inzwischen sowohlauf europ\u00e4ischer wie auch auf nationaler Ebene die gesetzlichenGrundlagen f\u00fcr eine Salmonellenbek\u00e4mpfung in der Schweineproduktiongeschaffen.

In Deutschland gilt seit M\u00e4rz 2007 f\u00fcr alle Mastschweine-produzierendenBetriebe die \u201eVerordnung zur Verminderung derSalmonellenverbreitung durch Schlachtschweine\u201c (Schweine-Salmonellen-Verordnung), mit der Deutschland letztlich die EG-Zoonosen-Bek\u00e4mpfungsverordnung EG 2160\/2003 umsetzt (Anonymus2007). Danach sind alle Schweinemastbetriebe verpflichtet, innerhalbvon 12 Monaten nach Verordnungserlass ihren Salmonellenstatusgem\u00e4\u00df festgelegtem Stichprobenschl\u00fcssel ermitteln zulassen und im Folgenden viertelj\u00e4hrlich zu aktualisieren. Bei Best\u00e4ndenmit weniger als 45 zur Schlachtung gebrachten Schweinenpro Jahr, ist die gesamte Anzahl der Schlachtschweine serologischzu untersuchen, bei bis zu 100 abgegebenen Schlachtschweinenm\u00fcssen 38 Tiere, bei bis zu 200 Schlachttieren, 47 Tiere und beimehr als 200 Schlachttieren sind 60 Schweine zu untersuchen. F\u00fcrdie Untersuchungen k\u00f6nnen einerseits (fr\u00fchestens 14 Tage vor demSchlachtzeitpunkt gewonnene) Blutproben oder aber w\u00e4hrend desSchlachtprozesses gewonnene Fleischsaftproben zum Einsatz kommen.Verantwortlich f\u00fcr die Probennahme und die Untersuchungist der Tierhalter, der dazu jedoch eine professionelle Institution,wie z. B. die QS (Qualit\u00e4t amp; Sicherheit)-GmbH beauftragten kann.Diese hat bereits seit mehreren Jahren ein freiwilliges nationalesSalmonellen-\u00dcberwachungsprogramm etabliert, das letztlich alsGrundlage der nun geltenden Schweine-Salmonellen-Verordnungdiente (Anonymus 2006).

Entsprechend der so ermittelten serologischen Befunde erfolgteine Kategorisierung (Kategorie 1 bis 3) der einzelnen Schweinemastbetriebe.Als gering Salmonellen-belasteter Bestand werdenBetriebe mit bis zu 20 % serologisch positiver Tiere eingestuft, alsmittelgradig Salmonellen-belastet solche Betriebe mit mehr als 20%bis 40 % serologisch positiver Tiere und als stark Salmonellen-belasteteBetriebe schlie\u00dflich Best\u00e4nde mit mehr als 40 % serologischSalmonella-positiver Tiere. Die serologische Kategorisierungals stark Salmonellen-belasteter Betrieb der Kategorie 3 ist derzust\u00e4ndigen Vetern\u00e4rbeh\u00f6rde innerhalb von 14 Tagen vom Landwirtmitzuteilen, die daraufhin epidemiologiche Untersuchungenzur Abkl\u00e4rung der Erregereintrags- und der Persisztenz-Quellendurchf\u00fchren l\u00e4sst, und in deren Folge wirksame Ma\u00dfnahmen derSalmonellen-Kontrolle und -Bek\u00e4mpfung unter Einbeziehung einesBestand-Tierarztes (nach Schweinehaltungshygiene-VO) durchzuf\u00fchrenund nachzuweisen sind. Laut Verordnung sind hierinsbesondere Desinfektions- und Entwesungs-Ma\u00dfnahmen vorzunehmen,es sind jedoch dar\u00fcber hinaus eine Vielzahl weiterer Ma\u00dfnahmenim Rahmen eines verbesserten Hygienemanagements, wieeine verbesserte Diagnostik, optimierte F\u00fctterungshygiene sowieVakzinierungen in Betracht zu ziehen (Abb.1).<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Jan 10, 2009 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/ueberwachung-bekaempfung-salmonellen-infektion-schwein\/150\/3230\/70173"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/ueberwachung-bekaempfung-salmonellen-infektion-schwein\/150\/3230\/70173","doiSource":"Praktischer Tierarzt 90: Ausgabe 1, Seite 64\u009669 (2009)","doiFirstPage":"64","doiLastPage":"69","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"R\u00f6sler U","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2009_01_0064.pdf","title":"dpt_2009_01_0064.pdf","description":"\u00dcberwachung und Bek\u00e4mpfung der Salmonellen-Infektion beim Schwein"},"authors":[{"firstName":"U","middleName":"","lastName":"R\u00f6sler"}],"contentOptimised":"

Die Salmonellen-Infektion des Schweins stellt noch immer ein gro\u00dfes Problem f\u00fcr den GesundheitlichenVerbraucherschutz dar.

Es wird davon ausgegangen, dass ca. 20% der in Deutschlandauftretenden humanen Salmonellen-Infektionen auf den Verzehrvon mit Salmonellen infizierten oder kontaminierten Schweinefleischszur\u00fcckzuf\u00fchren sind. Um die Gef\u00e4hrdung des Verbrauchersdurch solches Salmonellen-kontaminiertes oder -infiziertesSchweinefleisch einzuschr\u00e4nken, wurden inzwischen sowohlauf europ\u00e4ischer wie auch auf nationaler Ebene die gesetzlichenGrundlagen f\u00fcr eine Salmonellenbek\u00e4mpfung in der Schweineproduktiongeschaffen.

In Deutschland gilt seit M\u00e4rz 2007 f\u00fcr alle Mastschweine-produzierendenBetriebe die \u201eVerordnung zur Verminderung derSalmonellenverbreitung durch Schlachtschweine\u201c (Schweine-Salmonellen-Verordnung), mit der Deutschland letztlich die EG-Zoonosen-Bek\u00e4mpfungsverordnung EG 2160\/2003 umsetzt (Anonymus2007). Danach sind alle Schweinemastbetriebe verpflichtet, innerhalbvon 12 Monaten nach Verordnungserlass ihren Salmonellenstatusgem\u00e4\u00df festgelegtem Stichprobenschl\u00fcssel ermitteln zulassen und im Folgenden viertelj\u00e4hrlich zu aktualisieren. Bei Best\u00e4ndenmit weniger als 45 zur Schlachtung gebrachten Schweinenpro Jahr, ist die gesamte Anzahl der Schlachtschweine serologischzu untersuchen, bei bis zu 100 abgegebenen Schlachtschweinenm\u00fcssen 38 Tiere, bei bis zu 200 Schlachttieren, 47 Tiere und beimehr als 200 Schlachttieren sind 60 Schweine zu untersuchen. F\u00fcrdie Untersuchungen k\u00f6nnen einerseits (fr\u00fchestens 14 Tage vor demSchlachtzeitpunkt gewonnene) Blutproben oder aber w\u00e4hrend desSchlachtprozesses gewonnene Fleischsaftproben zum Einsatz kommen.Verantwortlich f\u00fcr die Probennahme und die Untersuchungist der Tierhalter, der dazu jedoch eine professionelle Institution,wie z. B. die QS (Qualit\u00e4t amp; Sicherheit)-GmbH beauftragten kann.Diese hat bereits seit mehreren Jahren ein freiwilliges nationalesSalmonellen-\u00dcberwachungsprogramm etabliert, das letztlich alsGrundlage der nun geltenden Schweine-Salmonellen-Verordnungdiente (Anonymus 2006).

Entsprechend der so ermittelten serologischen Befunde erfolgteine Kategorisierung (Kategorie 1 bis 3) der einzelnen Schweinemastbetriebe.Als gering Salmonellen-belasteter Bestand werdenBetriebe mit bis zu 20 % serologisch positiver Tiere eingestuft, alsmittelgradig Salmonellen-belastet solche Betriebe mit mehr als 20%bis 40 % serologisch positiver Tiere und als stark Salmonellen-belasteteBetriebe schlie\u00dflich Best\u00e4nde mit mehr als 40 % serologischSalmonella-positiver Tiere. Die serologische Kategorisierungals stark Salmonellen-belasteter Betrieb der Kategorie 3 ist derzust\u00e4ndigen Vetern\u00e4rbeh\u00f6rde innerhalb von 14 Tagen vom Landwirtmitzuteilen, die daraufhin epidemiologiche Untersuchungenzur Abkl\u00e4rung der Erregereintrags- und der Persisztenz-Quellendurchf\u00fchren l\u00e4sst, und in deren Folge wirksame Ma\u00dfnahmen derSalmonellen-Kontrolle und -Bek\u00e4mpfung unter Einbeziehung einesBestand-Tierarztes (nach Schweinehaltungshygiene-VO) durchzuf\u00fchrenund nachzuweisen sind. Laut Verordnung sind hierinsbesondere Desinfektions- und Entwesungs-Ma\u00dfnahmen vorzunehmen,es sind jedoch dar\u00fcber hinaus eine Vielzahl weiterer Ma\u00dfnahmenim Rahmen eines verbesserten Hygienemanagements, wieeine verbesserte Diagnostik, optimierte F\u00fctterungshygiene sowieVakzinierungen in Betracht zu ziehen (Abb.1).<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

Die Salmonellen-Infektion des Schweins stellt noch immer ein gro\u00dfes Problem f\u00fcr den GesundheitlichenVerbraucherschutz dar.

Es wird davon ausgegangen, dass ca. 20% der in Deutschlandauftretenden humanen Salmonellen-Infektionen auf den Verzehrvon mit Salmonellen infizierten oder kontaminierten Schweinefleischszur\u00fcckzuf\u00fchren sind. Um die Gef\u00e4hrdung des Verbrauchersdurch solches Salmonellen-kontaminiertes oder -infiziertesSchweinefleisch einzuschr\u00e4nken, wurden inzwischen sowohlauf europ\u00e4ischer wie auch auf nationaler Ebene die gesetzlichenGrundlagen f\u00fcr eine Salmonellenbek\u00e4mpfung in der Schweineproduktiongeschaffen.

In Deutschland gilt seit M\u00e4rz 2007 f\u00fcr alle Mastschweine-produzierendenBetriebe die \u201eVerordnung zur Verminderung derSalmonellenverbreitung durch Schlachtschweine\u201c (Schweine-Salmonellen-Verordnung), mit der Deutschland letztlich die EG-Zoonosen-Bek\u00e4mpfungsverordnung EG 2160\/2003 umsetzt (Anonymus2007). Danach sind alle Schweinemastbetriebe verpflichtet, innerhalbvon 12 Monaten nach Verordnungserlass ihren Salmonellenstatusgem\u00e4\u00df festgelegtem Stichprobenschl\u00fcssel ermitteln zulassen und im Folgenden viertelj\u00e4hrlich zu aktualisieren. Bei Best\u00e4ndenmit weniger als 45 zur Schlachtung gebrachten Schweinenpro Jahr, ist die gesamte Anzahl der Schlachtschweine serologischzu untersuchen, bei bis zu 100 abgegebenen Schlachtschweinenm\u00fcssen 38 Tiere, bei bis zu 200 Schlachttieren, 47 Tiere und beimehr als 200 Schlachttieren sind 60 Schweine zu untersuchen. F\u00fcrdie Untersuchungen k\u00f6nnen einerseits (fr\u00fchestens 14 Tage vor demSchlachtzeitpunkt gewonnene) Blutproben oder aber w\u00e4hrend desSchlachtprozesses gewonnene Fleischsaftproben zum Einsatz kommen.Verantwortlich f\u00fcr die Probennahme und die Untersuchungist der Tierhalter, der dazu jedoch eine professionelle Institution,wie z. B. die QS (Qualit\u00e4t amp; Sicherheit)-GmbH beauftragten kann.Diese hat bereits seit mehreren Jahren ein freiwilliges nationalesSalmonellen-\u00dcberwachungsprogramm etabliert, das letztlich alsGrundlage der nun geltenden Schweine-Salmonellen-Verordnungdiente (Anonymus 2006).

Entsprechend der so ermittelten serologischen Befunde erfolgteine Kategorisierung (Kategorie 1 bis 3) der einzelnen Schweinemastbetriebe.Als gering Salmonellen-belasteter Bestand werdenBetriebe mit bis zu 20 % serologisch positiver Tiere eingestuft, alsmittelgradig Salmonellen-belastet solche Betriebe mit mehr als 20%bis 40 % serologisch positiver Tiere und als stark Salmonellen-belasteteBetriebe schlie\u00dflich Best\u00e4nde mit mehr als 40 % serologischSalmonella-positiver Tiere. Die serologische Kategorisierungals stark Salmonellen-belasteter Betrieb der Kategorie 3 ist derzust\u00e4ndigen Vetern\u00e4rbeh\u00f6rde innerhalb von 14 Tagen vom Landwirtmitzuteilen, die daraufhin epidemiologiche Untersuchungenzur Abkl\u00e4rung der Erregereintrags- und der Persisztenz-Quellendurchf\u00fchren l\u00e4sst, und in deren Folge wirksame Ma\u00dfnahmen derSalmonellen-Kontrolle und -Bek\u00e4mpfung unter Einbeziehung einesBestand-Tierarztes (nach Schweinehaltungshygiene-VO) durchzuf\u00fchrenund nachzuweisen sind. Laut Verordnung sind hierinsbesondere Desinfektions- und Entwesungs-Ma\u00dfnahmen vorzunehmen,es sind jedoch dar\u00fcber hinaus eine Vielzahl weiterer Ma\u00dfnahmenim Rahmen eines verbesserten Hygienemanagements, wieeine verbesserte Diagnostik, optimierte F\u00fctterungshygiene sowieVakzinierungen in Betracht zu ziehen (Abb.1).<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Die Salmonellen-Infektion des Schweins stellt noch immer ein gro\u00dfes Problem f\u00fcr den GesundheitlichenVerbraucherschutz dar. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 20% der in Deutschlandauftretenden humanen Salmonellen-Infektionen auf den Verzehrvon ...","date":{"year":2009,"date":"01\/2009","accepted":"2009-01-10"},"volume":"90","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"64-69","redirects":["ueberwachung-bekaempfung-salmonellen-infektion-schwein\/150\/3230\/70173"],"tierartCategories":["Nutztier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} %8 01/2009