%0 Journal Article %K Engagement %K Entlassung %K Enttarnung %K Personalkommission %K personelle Erneuerung %K Staatssicherheitsdienst %K Veterinärmedizinische Fakultät %B Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift %C Hannover %D 2008 %G German %I M. & H. Schaper GmbH %P 383-392 %R 10.2376/0341-6593-115-383 %T Zur Tätigkeit der Personalkommission an der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig in den Jahren 1991–1992 und zum Engagement von Wissenschaftlern während der Vakanzzeiten %V 115 %1 {"oldId":69920,"title":"Zur T\u00e4tigkeit der Personalkommission an der Veterin\u00e4rmedizinischen Fakult\u00e4t Leipzig in den Jahren 1991\u00961992 und zum Engagement von Wissenschaftlern w\u00e4hrend der Vakanzzeiten","teaserText":"Engagement, Entlassung, Enttarnung, Personalkommission,personelle Erneuerung, Staatssicherheitsdienst, Veterin\u00e4rmedizinische Fakult\u00e4t, dedication, identification, personnel commission, resignation, StateSecurity service, Veterinary Faculty","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Erstmalig berichten die Autoren als Mitglieder der ehemaligen PersonalkommissionII (PK Naturwissenschaften) der Universit\u00e4t Leipzig \u00fcber T\u00e4tigkeiten, die zuPersonalentscheidungen des S\u00e4chsischen Staatsministers f\u00fcr Wissenschaft undKunst an der neu gegr\u00fcndeten Veterin\u00e4rmedizinischen Fakult\u00e4t in den Jahren1991\u20131992 f\u00fchrten. Die besorgniserregende politische Situation an der Fakult\u00e4tnach der Wende wird geschildert. Sie ist charakterisiert durch studentische Forderungennach \u00dcberpr\u00fcfung der jahrelang aktiv als politische Funktion\u00e4re t\u00e4tigenHochschullehrer einerseits und deren auf Fortf\u00fchrung ihrer T\u00e4tigkeit gerichteteranhaltender Widerstand andererseits. Mit dem Hochschulerneuerungsgesetz desFreistaates Sachsen vom 25.07.1991 wurde die Grundlage f\u00fcr die demokratischeUmgestaltung der Hochschulen und f\u00fcr die T\u00e4tigkeit der PK geschaffen. Die PK IIbestand aus acht gew\u00e4hlten nicht-st\u00e4ndigen Mitgliedern der Fakult\u00e4t und siebenberufenen st\u00e4ndigen Mitgliedern der Universit\u00e4t und von B\u00fcrgerbewegungen.Ihre T\u00e4tigkeit beruhte auf einer Arbeitsordnung sowie den \u201eRichtlinien zur Pr\u00fcfungder personellen Integrit\u00e4t von Angeh\u00f6rigen der Universit\u00e4ten und Hochschulen(Einzelfallentscheidung)\u201c. Grunds\u00e4tzlich wurden alle Fakult\u00e4tsangeh\u00f6rigen\u00fcberpr\u00fcft. Die von der PK II dabei beratenen Sachverhalte werden anonymbeschrieben. Ein Schwerpunkt der T\u00e4tigkeit der PK II war die Abkl\u00e4rung einerMitarbeit im ehemaligen Staatssicherheitsdienst als inoffizieller Mitarbeiter (IM),was ausf\u00fchrlich beschrieben wird. In den Jahren 1991\u20131992 wurden an der Fakult\u00e4t10 Personen als IM enttarnt, drei von ihnen hatten bereits vor der Vorladungzur PK II die Fakult\u00e4t verlassen. Insgesamt wurden 17 Personen angeh\u00f6rt undEmpfehlungen f\u00fcr die Entscheidung des Staatsministers erarbeitet. Letztendlichschieden 13 von 20 Professoren und zwei von acht Dozenten aus unterschiedlichenEntlassungsgr\u00fcnden aus. Dank des starken Engagements der verbliebenenHochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie der Unterst\u00fctzungdurch Pers\u00f6nlichkeiten der Veterin\u00e4rverwaltung und tier\u00e4rztlichen Bildungsst\u00e4ttenWestdeutschlands konnten Lehre und demokratische Selbstverwaltung ohneUnterbrechung fortgef\u00fchrt werden.


Summary<\/span>
For the first time the authors \u2013 former members of the Personnel CommissionII (PC Natural Sciences) at Leipzig University \u2013 report about their work providinginformation to aid the Saxon Ministry of Science and Culture for decision-makingprocess at the newly refounded Veterinary Faculty in 1991\u20131992. The articlefocuses on the alarming political situation at the Faculty after the \u201eWende\u201c (afterreunification). On the one hand, students were demanding the screening ofthose teaching staff who had been active officials for many years; on the otherhand, these officials did everything in their power to continue in their posts.The Saxon Hochschulerneuerungsgesetz (Higher Education Act) of 25 July 1991aimed at the restructuring of tertiary education institutions in Saxony opened theway for a democratic change at universities and colleges and provided the legalbasis for the work of the personnel commissions. PC II consisted of eight elected non-permanent faculty members and seven appointed permanent membersof the university and of citizens\u2018 groups. Its activities were governed by a set ofinstructions and the \u201eGuidelines for the screening of the staff at universities andcolleges for their personal integrity\u201c (decisions were made on a case by casebasis). On principle, all faculty staff were screened. The cases discussed by PC IIare here reported anonymously. An important aspect of the work of the PC II wasto identify cases of unofficial work for the State Security service as informers (IM),which is described in detail. Between 1991 and 1992 ten members of staff of theVeterinary Faculty were identified as informers, three of whom had left the facultybefore being summoned to appear before the PC II. A total of 17 persons werequestioned and the Minister was informed of our recommendations for furtherdecisions. Eventually 13 out of 20 professors and two out of eight lecturersresigned for various reasons. Nevertheless, teaching and democratic self-administrationcontinued without interruption thanks to the dedication of the remainingstaff and personnel provided by West German administrative and veterinaryinstitutions.<\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Oct 1, 2008 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/veterinaermedizinischen-fakultaet\/150\/3130\/69920"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr.","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/veterinaermedizinischen-fakultaet\/150\/3130\/69920","doiSource":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr. 115: 10, 383-392 (2008)","doiissn":"0341-6593","doiNr":"10.2376\/0341-6593-115-383","doiFirstPage":"383","doiLastPage":"392","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"BERGMANN A, GR\u00dcN E","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dtw_2008_10_0383.pdf","title":"dtw_2008_10_0383.pdf","description":"Zur T\u00e4tigkeit der Personalkommission an der Veterin\u00e4rmedizinischen Fakult\u00e4t Leipzig in den Jahren 1991\u00961992 und zum Engagement von Wissenschaftlern w\u00e4hrend der Vakanzzeiten

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Erstmalig berichten die Autoren als Mitglieder der ehemaligen PersonalkommissionII (PK Naturwissenschaften) der Universit\u00e4t Leipzig \u00fcber T\u00e4tigkeiten, die zuPersonalentscheidungen des S\u00e4chsischen Staatsministers f\u00fcr Wissenschaft undKunst an der neu gegr\u00fcndeten Veterin\u00e4rmedizinischen Fakult\u00e4t in den Jahren1991\u20131992 f\u00fchrten. Die besorgniserregende politische Situation an der Fakult\u00e4tnach der Wende wird geschildert. Sie ist charakterisiert durch studentische Forderungennach \u00dcberpr\u00fcfung der jahrelang aktiv als politische Funktion\u00e4re t\u00e4tigenHochschullehrer einerseits und deren auf Fortf\u00fchrung ihrer T\u00e4tigkeit gerichteteranhaltender Widerstand andererseits. Mit dem Hochschulerneuerungsgesetz desFreistaates Sachsen vom 25.07.1991 wurde die Grundlage f\u00fcr die demokratischeUmgestaltung der Hochschulen und f\u00fcr die T\u00e4tigkeit der PK geschaffen. Die PK IIbestand aus acht gew\u00e4hlten nicht-st\u00e4ndigen Mitgliedern der Fakult\u00e4t und siebenberufenen st\u00e4ndigen Mitgliedern der Universit\u00e4t und von B\u00fcrgerbewegungen.Ihre T\u00e4tigkeit beruhte auf einer Arbeitsordnung sowie den \u201eRichtlinien zur Pr\u00fcfungder personellen Integrit\u00e4t von Angeh\u00f6rigen der Universit\u00e4ten und Hochschulen(Einzelfallentscheidung)\u201c. Grunds\u00e4tzlich wurden alle Fakult\u00e4tsangeh\u00f6rigen\u00fcberpr\u00fcft. Die von der PK II dabei beratenen Sachverhalte werden anonymbeschrieben. Ein Schwerpunkt der T\u00e4tigkeit der PK II war die Abkl\u00e4rung einerMitarbeit im ehemaligen Staatssicherheitsdienst als inoffizieller Mitarbeiter (IM),was ausf\u00fchrlich beschrieben wird. In den Jahren 1991\u20131992 wurden an der Fakult\u00e4t10 Personen als IM enttarnt, drei von ihnen hatten bereits vor der Vorladungzur PK II die Fakult\u00e4t verlassen. Insgesamt wurden 17 Personen angeh\u00f6rt undEmpfehlungen f\u00fcr die Entscheidung des Staatsministers erarbeitet. Letztendlichschieden 13 von 20 Professoren und zwei von acht Dozenten aus unterschiedlichenEntlassungsgr\u00fcnden aus. Dank des starken Engagements der verbliebenenHochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie der Unterst\u00fctzungdurch Pers\u00f6nlichkeiten der Veterin\u00e4rverwaltung und tier\u00e4rztlichen Bildungsst\u00e4ttenWestdeutschlands konnten Lehre und demokratische Selbstverwaltung ohneUnterbrechung fortgef\u00fchrt werden.


Summary<\/strong>
For the first time the authors \u2013 former members of the Personnel CommissionII (PC Natural Sciences) at Leipzig University \u2013 report about their work providinginformation to aid the Saxon Ministry of Science and Culture for decision-makingprocess at the newly refounded Veterinary Faculty in 1991\u20131992. The articlefocuses on the alarming political situation at the Faculty after the \u201eWende\u201c (afterreunification). On the one hand, students were demanding the screening ofthose teaching staff who had been active officials for many years; on the otherhand, these officials did everything in their power to continue in their posts.The Saxon Hochschulerneuerungsgesetz (Higher Education Act) of 25 July 1991aimed at the restructuring of tertiary education institutions in Saxony opened theway for a democratic change at universities and colleges and provided the legalbasis for the work of the personnel commissions. PC II consisted of eight elected non-permanent faculty members and seven appointed permanent membersof the university and of citizens\u2018 groups. Its activities were governed by a set ofinstructions and the \u201eGuidelines for the screening of the staff at universities andcolleges for their personal integrity\u201c (decisions were made on a case by casebasis). On principle, all faculty staff were screened. The cases discussed by PC IIare here reported anonymously. An important aspect of the work of the PC II wasto identify cases of unofficial work for the State Security service as informers (IM),which is described in detail. Between 1991 and 1992 ten members of staff of theVeterinary Faculty were identified as informers, three of whom had left the facultybefore being summoned to appear before the PC II. A total of 17 persons werequestioned and the Minister was informed of our recommendations for furtherdecisions. Eventually 13 out of 20 professors and two out of eight lecturersresigned for various reasons. Nevertheless, teaching and democratic self-administrationcontinued without interruption thanks to the dedication of the remainingstaff and personnel provided by West German administrative and veterinaryinstitutions.<\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"Erstmalig berichten die Autoren als Mitglieder der ehemaligen PersonalkommissionII (PK Naturwissenschaften) der Universit\u00e4t Leipzig \u00fcber T\u00e4tigkeiten, die zuPersonalentscheidungen des S\u00e4chsischen Staatsministers f\u00fcr Wissenschaft undKunst an der neu gegr\u00fcndeten Veterin\u00e4rmedizinischen Fakult\u00e4t in den Jahren1991\u20131992 f\u00fchrten. Die besorgniserregende politische Situation an der Fakult\u00e4tnach der Wende wird geschildert. Sie ist charakterisiert durch studentische Forderungennach \u00dcberpr\u00fcfung der jahrelang aktiv als politische Funktion\u00e4re t\u00e4tigenHochschullehrer einerseits und deren auf Fortf\u00fchrung ihrer T\u00e4tigkeit gerichteteranhaltender Widerstand andererseits. Mit dem Hochschulerneuerungsgesetz desFreistaates Sachsen vom 25.07.1991 wurde die Grundlage f\u00fcr die demokratischeUmgestaltung der Hochschulen und f\u00fcr die T\u00e4tigkeit der PK geschaffen. Die PK IIbestand aus acht gew\u00e4hlten nicht-st\u00e4ndigen Mitgliedern der Fakult\u00e4t und siebenberufenen st\u00e4ndigen Mitgliedern der Universit\u00e4t und von B\u00fcrgerbewegungen.Ihre T\u00e4tigkeit beruhte auf einer Arbeitsordnung sowie den \u201eRichtlinien zur Pr\u00fcfungder personellen Integrit\u00e4t von Angeh\u00f6rigen der Universit\u00e4ten und Hochschulen(Einzelfallentscheidung)\u201c. Grunds\u00e4tzlich wurden alle Fakult\u00e4tsangeh\u00f6rigen\u00fcberpr\u00fcft. Die von der PK II dabei beratenen Sachverhalte werden anonymbeschrieben. Ein Schwerpunkt der T\u00e4tigkeit der PK II war die Abkl\u00e4rung einerMitarbeit im ehemaligen Staatssicherheitsdienst als inoffizieller Mitarbeiter (IM),was ausf\u00fchrlich beschrieben wird. In den Jahren 1991\u20131992 wurden an der Fakult\u00e4t10 Personen als IM enttarnt, drei von ihnen hatten bereits vor der Vorladungzur PK II die Fakult\u00e4t verlassen. Insgesamt wurden 17 Personen angeh\u00f6rt undEmpfehlungen f\u00fcr die Entscheidung des Staatsministers erarbeitet. Letztendlichschieden 13 von 20 Professoren und zwei von acht Dozenten aus unterschiedlichenEntlassungsgr\u00fcnden aus. Dank des starken Engagements der verbliebenenHochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie der Unterst\u00fctzungdurch Pers\u00f6nlichkeiten der Veterin\u00e4rverwaltung und tier\u00e4rztlichen Bildungsst\u00e4ttenWestdeutschlands konnten Lehre und demokratische Selbstverwaltung ohneUnterbrechung fortgef\u00fchrt werden.","summary":"For the first time the authors \u2013 former members of the Personnel CommissionII (PC Natural Sciences) at Leipzig University \u2013 report about their work providinginformation to aid the Saxon Ministry of Science and Culture for decision-makingprocess at the newly refounded Veterinary Faculty in 1991\u20131992. The articlefocuses on the alarming political situation at the Faculty after the \u201eWende\u201c (afterreunification). On the one hand, students were demanding the screening ofthose teaching staff who had been active officials for many years; on the otherhand, these officials did everything in their power to continue in their posts.The Saxon Hochschulerneuerungsgesetz (Higher Education Act) of 25 July 1991aimed at the restructuring of tertiary education institutions in Saxony opened theway for a democratic change at universities and colleges and provided the legalbasis for the work of the personnel commissions. PC II consisted of eight elected non-permanent faculty members and seven appointed permanent membersof the university and of citizens\u2018 groups. Its activities were governed by a set ofinstructions and the \u201eGuidelines for the screening of the staff at universities andcolleges for their personal integrity\u201c (decisions were made on a case by casebasis). On principle, all faculty staff were screened. The cases discussed by PC IIare here reported anonymously. An important aspect of the work of the PC II wasto identify cases of unofficial work for the State Security service as informers (IM),which is described in detail. Between 1991 and 1992 ten members of staff of theVeterinary Faculty were identified as informers, three of whom had left the facultybefore being summoned to appear before the PC II. A total of 17 persons werequestioned and the Minister was informed of our recommendations for furtherdecisions. Eventually 13 out of 20 professors and two out of eight lecturersresigned for various reasons. Nevertheless, teaching and democratic self-administrationcontinued without interruption thanks to the dedication of the remainingstaff and personnel provided by West German administrative and veterinaryinstitutions.<\/p>","translatedTitle":"Engagement, Entlassung, Enttarnung, Personalkommission,personelle Erneuerung, Staatssicherheitsdienst, Veterin\u00e4rmedizinische Fakult\u00e4t, dedication, identification, personnel commission, resignation, StateSecurity service, Veterinary Faculty","abstractE":"Erstmalig berichten die Autoren als Mitglieder der ehemaligen PersonalkommissionII (PK Naturwissenschaften) der Universit\u00e4t Leipzig \u00fcber T\u00e4tigkeiten, die zuPersonalentscheidungen des S\u00e4chsischen Staatsministers f\u00fcr Wissenschaft undKunst an der neu gegr\u00fcndeten Veterin\u00e4rmedizinischen Fakult\u00e4t in den Jahren1991\u20131992 f\u00fchrten. Die besorgniserregende politische Situation an der Fakult\u00e4tnach der Wende wird geschildert. Sie ist charakterisiert durch studentische Forderungennach \u00dcberpr\u00fcfung der jahrelang aktiv als politische Funktion\u00e4re t\u00e4tigenHochschullehrer einerseits und deren auf Fortf\u00fchrung ihrer T\u00e4tigkeit gerichteteranhaltender Widerstand andererseits. Mit dem Hochschulerneuerungsgesetz desFreistaates Sachsen vom 25.07.1991 wurde die Grundlage f\u00fcr die demokratischeUmgestaltung der Hochschulen und f\u00fcr die T\u00e4tigkeit der PK geschaffen. Die PK IIbestand aus acht gew\u00e4hlten nicht-st\u00e4ndigen Mitgliedern der Fakult\u00e4t und siebenberufenen st\u00e4ndigen Mitgliedern der Universit\u00e4t und von B\u00fcrgerbewegungen.Ihre T\u00e4tigkeit beruhte auf einer Arbeitsordnung sowie den \u201eRichtlinien zur Pr\u00fcfungder personellen Integrit\u00e4t von Angeh\u00f6rigen der Universit\u00e4ten und Hochschulen(Einzelfallentscheidung)\u201c. Grunds\u00e4tzlich wurden alle Fakult\u00e4tsangeh\u00f6rigen\u00fcberpr\u00fcft. Die von der PK II dabei beratenen Sachverhalte werden anonymbeschrieben. Ein Schwerpunkt der T\u00e4tigkeit der PK II war die Abkl\u00e4rung einerMitarbeit im ehemaligen Staatssicherheitsdienst als inoffizieller Mitarbeiter (IM),was ausf\u00fchrlich beschrieben wird. In den Jahren 1991\u20131992 wurden an der Fakult\u00e4t10 Personen als IM enttarnt, drei von ihnen hatten bereits vor der Vorladungzur PK II die Fakult\u00e4t verlassen. Insgesamt wurden 17 Personen angeh\u00f6rt undEmpfehlungen f\u00fcr die Entscheidung des Staatsministers erarbeitet. Letztendlichschieden 13 von 20 Professoren und zwei von acht Dozenten aus unterschiedlichenEntlassungsgr\u00fcnden aus. Dank des starken Engagements der verbliebenenHochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie der Unterst\u00fctzungdurch Pers\u00f6nlichkeiten der Veterin\u00e4rverwaltung und tier\u00e4rztlichen Bildungsst\u00e4ttenWestdeutschlands konnten Lehre und demokratische Selbstverwaltung ohneUnterbrechung fortgef\u00fchrt werden.","date":{"year":2008,"date":"10\/2008","accepted":"2008-10-01"},"volume":"115","openAccess":false,"journal":"Berliner und M\u00fcnchener Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","titleImageId":944,"pages":"383-392","redirects":["veterinaermedizinischen-fakultaet\/150\/3130\/69920"],"tierartCategories":[],"artikelartCategories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"]} %8 10/2008