%0 Journal Article %B Der Praktische Tierarzt %C Hannover %D 2000 %G German %I Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG %P 389-407 %T Das Elektrokardiogramm (EKG) in der Diagnostik von Herzarrhythmien beim Hund %V 81 %1 {"oldId":69494,"title":"Das Elektrokardiogramm (EKG) in der Diagnostik von Herzarrhythmien beim Hund","teaserText":"Das EKG deckt elektropathologischeSt\u00f6rungen in der autonomen Erregungsbildung und-leitung auf und nimmt damit eine Schl\u00fcsselposition in derkardiologischen Diagnostik von Rhythmusst\u00f6rungen ein. DerEinsatz des Elektrokardiogramms in der Praxis ...","content":"

Das EKG deckt elektropathologischeSt\u00f6rungen in der autonomen Erregungsbildung und-leitung auf und nimmt damit eine Schl\u00fcsselposition in derkardiologischen Diagnostik von Rhythmusst\u00f6rungen ein. DerEinsatz des Elektrokardiogramms in der Praxis ist immerdann indiziert, wenn sich anamnestisch und\/oder klinischHinweise auf Herz- und Kreislaufst\u00f6rungen ergeben. BeiJungtieren mit Verdacht auf Herz- und Gef\u00e4\u00dfmissbildungenist eine EKG-Diagnostik ebenso angezeigt wie bei Adultenim Rahmen allgemeiner Gesundheitschecks oder bei Ankaufsuntersuchungen,Untersuchungen f\u00fcr Lebens- oder Gesundheitsversicherungenund vor operativen Eingriffen. UnterRhythmusst\u00f6rungen des Herzens werden zu langsameoder zu schnelle Herzschlagfolgen verstanden. Au\u00dferdemk\u00f6nnen weitere St\u00f6rungen (Ektopie, Erregungsleitungsst\u00f6rungen,Bl\u00f6cke) hinzutreten. Bradykarde Herzrhythmusst\u00f6rungenentstehen als Folge von Aktionspotentialbildungs-und\/oder -leitungsst\u00f6rungen. Von praktischer und klinischerBedeutung sind vor allem bradykarde St\u00f6rungen der Erregungsbildungund -leitung im Zusammenhang mit atrioventrikul\u00e4ren(AV-Bl\u00f6cke I\u2013III) und intraventrikul\u00e4ren (Schenkelbl\u00f6cke)Leitungsst\u00f6rungen sowie beim kranken Herzschrittmacher(Sinusknotensyndrom). Tachykarde Herzrhythmusst\u00f6rungenwerden durch fokale Automatieherdeoder kreisende Erregungen verursacht. Heute stehen demkardiologisch t\u00e4tigen Untersucher mehrere elektrokardiographischeUntersuchungssysteme (Oberfl\u00e4chen-, Belastungs-,Langzeit-EKG) zur Verf\u00fcgung, die f\u00fcr die unterschiedlichstenFragestellungen geeignet sind. Gemeinsam istallen Systemen, dass sie die elektrophysiologischen oder-pathologischen Erregungsabl\u00e4ufe des Herzens erfassen unddiese f\u00fcr die klinische Auswertung graphisch darstellen. Inden letzten Jahren haben sich mit der Weiterentwicklung derComputertechnologie elektronisch aufzeichnende und preislicherschwingliche PC-gest\u00fctzte EKG-Rekorder (PC-EKG) inder Humanmedizin erfolgreich etabliert. Wir konnten einsolches System neben seiner klinischen Leistungsf\u00e4higkeitund Praktikabilit\u00e4t auch in bezug auf die tierartlichen Besonderheitenbei Rhythmusst\u00f6rungen von Hund und Katze ausgiebig\u00fcberpr\u00fcfen. Ein wesentlicher Vorteil des PC-EKGliegt im Monitoring. Der Patient kann zeitlich unlimitiertelektrokardiographisch \u00fcberwacht werden. Diese M\u00f6glichkeitstellt eine gute praktische Hilfe bei der Aufdeckung vonintermittierenden Rhythmusst\u00f6rungen dar. Interessante Sequenzenk\u00f6nnen abgespeichert werden und stehen sp\u00e4ter jederzeitzur Verf\u00fcgung. Mit den gespeicherten Sequenzenk\u00f6nnen Amplitudenh\u00f6hen (mm\/mV) und Vorschubgeschwindigkeit(mm\/sec) variiert werden, was bei dem konventionellen\u201ePapier\u201c-EKG nicht m\u00f6glich ist. Ein weitererGewinn ist im kommunikativen Datenaustausch zu sehen.Die gespeicherten Elektrokardiogramme lassen sich \u00fcberDisketten oder als E-Mail versenden und erm\u00f6glichen damiteine Datenkommunikation, die besonders bei der Analytikunklarer EKG-Befunde oder bei der Auswahl und dem Einsatzbestimmter Therapeutika (Kardiaka, Antiarrhythmika)in Anspruch genommen werden kann. Die wichtigstenGrunds\u00e4tze, die bei der Auswertung von Elektrokardiogrammenzu beachten sind, werden neben den h\u00e4ufigsten beimHund anzutreffenden Arrhythmieformen (supraventrikul\u00e4re,ventrikul\u00e4re St\u00f6rungen und Blockierungen) vorgestellt.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Kleintier","Fachartikel"],"fromDate":"May 1, 2000 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/235601\/150\/3230\/69494"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/235601\/150\/3230\/69494","doiSource":"Praktischer Tierarzt 81: Ausgabe 5, Seite 389-407 (2000)","doiFirstPage":"389","doiLastPage":"407","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Neu H","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2000_05_0389.pdf","title":"dpt_2000_05_0389.pdf","description":"Das Elektrokardiogramm (EKG) in der Diagnostik von Herzarrhythmien beim Hund"},"authors":[{"firstName":"H","middleName":"","lastName":"Neu"}],"contentOptimised":"

Das EKG deckt elektropathologischeSt\u00f6rungen in der autonomen Erregungsbildung und-leitung auf und nimmt damit eine Schl\u00fcsselposition in derkardiologischen Diagnostik von Rhythmusst\u00f6rungen ein. DerEinsatz des Elektrokardiogramms in der Praxis ist immerdann indiziert, wenn sich anamnestisch und\/oder klinischHinweise auf Herz- und Kreislaufst\u00f6rungen ergeben. BeiJungtieren mit Verdacht auf Herz- und Gef\u00e4\u00dfmissbildungenist eine EKG-Diagnostik ebenso angezeigt wie bei Adultenim Rahmen allgemeiner Gesundheitschecks oder bei Ankaufsuntersuchungen,Untersuchungen f\u00fcr Lebens- oder Gesundheitsversicherungenund vor operativen Eingriffen. UnterRhythmusst\u00f6rungen des Herzens werden zu langsameoder zu schnelle Herzschlagfolgen verstanden. Au\u00dferdemk\u00f6nnen weitere St\u00f6rungen (Ektopie, Erregungsleitungsst\u00f6rungen,Bl\u00f6cke) hinzutreten. Bradykarde Herzrhythmusst\u00f6rungenentstehen als Folge von Aktionspotentialbildungs-und\/oder -leitungsst\u00f6rungen. Von praktischer und klinischerBedeutung sind vor allem bradykarde St\u00f6rungen der Erregungsbildungund -leitung im Zusammenhang mit atrioventrikul\u00e4ren(AV-Bl\u00f6cke I\u2013III) und intraventrikul\u00e4ren (Schenkelbl\u00f6cke)Leitungsst\u00f6rungen sowie beim kranken Herzschrittmacher(Sinusknotensyndrom). Tachykarde Herzrhythmusst\u00f6rungenwerden durch fokale Automatieherdeoder kreisende Erregungen verursacht. Heute stehen demkardiologisch t\u00e4tigen Untersucher mehrere elektrokardiographischeUntersuchungssysteme (Oberfl\u00e4chen-, Belastungs-,Langzeit-EKG) zur Verf\u00fcgung, die f\u00fcr die unterschiedlichstenFragestellungen geeignet sind. Gemeinsam istallen Systemen, dass sie die elektrophysiologischen oder-pathologischen Erregungsabl\u00e4ufe des Herzens erfassen unddiese f\u00fcr die klinische Auswertung graphisch darstellen. Inden letzten Jahren haben sich mit der Weiterentwicklung derComputertechnologie elektronisch aufzeichnende und preislicherschwingliche PC-gest\u00fctzte EKG-Rekorder (PC-EKG) inder Humanmedizin erfolgreich etabliert. Wir konnten einsolches System neben seiner klinischen Leistungsf\u00e4higkeitund Praktikabilit\u00e4t auch in bezug auf die tierartlichen Besonderheitenbei Rhythmusst\u00f6rungen von Hund und Katze ausgiebig\u00fcberpr\u00fcfen. Ein wesentlicher Vorteil des PC-EKGliegt im Monitoring. Der Patient kann zeitlich unlimitiertelektrokardiographisch \u00fcberwacht werden. Diese M\u00f6glichkeitstellt eine gute praktische Hilfe bei der Aufdeckung vonintermittierenden Rhythmusst\u00f6rungen dar. Interessante Sequenzenk\u00f6nnen abgespeichert werden und stehen sp\u00e4ter jederzeitzur Verf\u00fcgung. Mit den gespeicherten Sequenzenk\u00f6nnen Amplitudenh\u00f6hen (mm\/mV) und Vorschubgeschwindigkeit(mm\/sec) variiert werden, was bei dem konventionellen\u201ePapier\u201c-EKG nicht m\u00f6glich ist. Ein weitererGewinn ist im kommunikativen Datenaustausch zu sehen.Die gespeicherten Elektrokardiogramme lassen sich \u00fcberDisketten oder als E-Mail versenden und erm\u00f6glichen damiteine Datenkommunikation, die besonders bei der Analytikunklarer EKG-Befunde oder bei der Auswahl und dem Einsatzbestimmter Therapeutika (Kardiaka, Antiarrhythmika)in Anspruch genommen werden kann. Die wichtigstenGrunds\u00e4tze, die bei der Auswertung von Elektrokardiogrammenzu beachten sind, werden neben den h\u00e4ufigsten beimHund anzutreffenden Arrhythmieformen (supraventrikul\u00e4re,ventrikul\u00e4re St\u00f6rungen und Blockierungen) vorgestellt.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

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