Ohrerkrankungen und assoziierte H\u00f6rsch\u00e4digungenbeim Hund stellen eine h\u00e4ufige Diagnose in der Kleintierpraxisdar. W\u00e4hrend H\u00f6rsch\u00e4digungen bereits kongenitalauftreten k\u00f6nnen, werden Ohrerkrankungen meist erstsp\u00e4ter diagnostiziert. F\u00fcr die Diagnose der jeweiligen Erkrankungstehen dem Praktiker neben der Anamnese, derallgemeinen Untersuchung sowie der speziellen Untersuchungdes Ohres weitere Untersuchungsverfahren zur Verf\u00fcgung.Bildgebende Verfahren (R\u00f6ntgen, CT, MRT) sindf\u00fcr die Diagnose von Ver\u00e4nderungen im Mittel- und Innenohrebenso sinnvoll wie eine neurologische Untersuchungzur Abkl\u00e4rung auftretender Symptome. Routinem\u00e4\u00dfigsollte auch immer eine mikrobiologische Untersuchungdes enthaltenen Ohrsekretes, gegebenenfalls erg\u00e4nztdurch eine zytologische Untersuchung der betroffenenGewebe, durchgef\u00fchrt werden, um den Keimgehalt zubestimmen und histopathologische Befunde zu erheben.Die Diagnostik der assoziierten H\u00f6rsch\u00e4digungen l\u00e4sstsich in die Bereiche elektrische Reaktionsaudiometrie undsubjektive Reflexaudiometrie einteilen. Bei der Voruntersuchungkann \u00fcber Reaktionstests wie Klatschen, Pfeifenund Schnipsen aus verschiedenen Richtungen bereits derungef\u00e4hre Grad der H\u00f6rst\u00f6rung erfasst werden. Objektiviertwird die Diagnose aber erst durch eine elektrophysiologischeMessung konstanter, zeitabh\u00e4ngiger Potentialeder Geh\u00f6rnervenbahn als Antwort auf gegebene Stimuli.Die Therapie richtet sich immer nach Art und Dauer derzugrunde liegenden Erkrankung und kann konservativoder chirurgisch erfolgen. Im Bereich der Ohrerkrankungenkann \u00fcber die lokale oder\/und systemische Applikationvon Medikamenten, eine Reinigung und Sp\u00fclung desOhres oder \u00fcber eine partielle oder vollst\u00e4ndige Ablationdes Geh\u00f6rganges mit oder ohne Bullaosteotomie Besserungeintreten. Die Therapie von H\u00f6rsch\u00e4digungen ist dagegennoch nicht weit fortgeschritten und befindet sich bisjetzt eher in einem experimentellen Stadium. In der Literatursind aber bereits vereinzelt Publikationen \u00fcber die Implantationvon H\u00f6rger\u00e4ten erschienen.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Kleintier","Fachartikel"],"fromDate":"Sep 11, 2005 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/248228\/150\/3230\/69138"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/248228\/150\/3230\/69138","doiSource":"Praktischer Tierarzt 86: Ausgabe 9, Seite 628-633 (2005) ","doiFirstPage":"628","doiLastPage":"633","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Schacks SC, Hauschild G","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2005_09_0628.pdf","title":"dpt_2005_09_0628.pdf","description":"Diagnostik und Therapie von Ohrerkrankungen und assoziierten H\u00f6rsch\u00e4digungen beim Hund"},"authors":[{"firstName":"S","middleName":"C","lastName":"Schacks"},{"firstName":"G","middleName":"","lastName":"Hauschild"}],"contentOptimised":"
Ohrerkrankungen und assoziierte H\u00f6rsch\u00e4digungenbeim Hund stellen eine h\u00e4ufige Diagnose in der Kleintierpraxisdar. W\u00e4hrend H\u00f6rsch\u00e4digungen bereits kongenitalauftreten k\u00f6nnen, werden Ohrerkrankungen meist erstsp\u00e4ter diagnostiziert. F\u00fcr die Diagnose der jeweiligen Erkrankungstehen dem Praktiker neben der Anamnese, derallgemeinen Untersuchung sowie der speziellen Untersuchungdes Ohres weitere Untersuchungsverfahren zur Verf\u00fcgung.Bildgebende Verfahren (R\u00f6ntgen, CT, MRT) sindf\u00fcr die Diagnose von Ver\u00e4nderungen im Mittel- und Innenohrebenso sinnvoll wie eine neurologische Untersuchungzur Abkl\u00e4rung auftretender Symptome. Routinem\u00e4\u00dfigsollte auch immer eine mikrobiologische Untersuchungdes enthaltenen Ohrsekretes, gegebenenfalls erg\u00e4nztdurch eine zytologische Untersuchung der betroffenenGewebe, durchgef\u00fchrt werden, um den Keimgehalt zubestimmen und histopathologische Befunde zu erheben.Die Diagnostik der assoziierten H\u00f6rsch\u00e4digungen l\u00e4sstsich in die Bereiche elektrische Reaktionsaudiometrie undsubjektive Reflexaudiometrie einteilen. Bei der Voruntersuchungkann \u00fcber Reaktionstests wie Klatschen, Pfeifenund Schnipsen aus verschiedenen Richtungen bereits derungef\u00e4hre Grad der H\u00f6rst\u00f6rung erfasst werden. Objektiviertwird die Diagnose aber erst durch eine elektrophysiologischeMessung konstanter, zeitabh\u00e4ngiger Potentialeder Geh\u00f6rnervenbahn als Antwort auf gegebene Stimuli.Die Therapie richtet sich immer nach Art und Dauer derzugrunde liegenden Erkrankung und kann konservativoder chirurgisch erfolgen. Im Bereich der Ohrerkrankungenkann \u00fcber die lokale oder\/und systemische Applikationvon Medikamenten, eine Reinigung und Sp\u00fclung desOhres oder \u00fcber eine partielle oder vollst\u00e4ndige Ablationdes Geh\u00f6rganges mit oder ohne Bullaosteotomie Besserungeintreten. Die Therapie von H\u00f6rsch\u00e4digungen ist dagegennoch nicht weit fortgeschritten und befindet sich bisjetzt eher in einem experimentellen Stadium. In der Literatursind aber bereits vereinzelt Publikationen \u00fcber die Implantationvon H\u00f6rger\u00e4ten erschienen.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"
Ohrerkrankungen und assoziierte H\u00f6rsch\u00e4digungenbeim Hund stellen eine h\u00e4ufige Diagnose in der Kleintierpraxisdar. W\u00e4hrend H\u00f6rsch\u00e4digungen bereits kongenitalauftreten k\u00f6nnen, werden Ohrerkrankungen meist erstsp\u00e4ter diagnostiziert. F\u00fcr die Diagnose der jeweiligen Erkrankungstehen dem Praktiker neben der Anamnese, derallgemeinen Untersuchung sowie der speziellen Untersuchungdes Ohres weitere Untersuchungsverfahren zur Verf\u00fcgung.Bildgebende Verfahren (R\u00f6ntgen, CT, MRT) sindf\u00fcr die Diagnose von Ver\u00e4nderungen im Mittel- und Innenohrebenso sinnvoll wie eine neurologische Untersuchungzur Abkl\u00e4rung auftretender Symptome. Routinem\u00e4\u00dfigsollte auch immer eine mikrobiologische Untersuchungdes enthaltenen Ohrsekretes, gegebenenfalls erg\u00e4nztdurch eine zytologische Untersuchung der betroffenenGewebe, durchgef\u00fchrt werden, um den Keimgehalt zubestimmen und histopathologische Befunde zu erheben.Die Diagnostik der assoziierten H\u00f6rsch\u00e4digungen l\u00e4sstsich in die Bereiche elektrische Reaktionsaudiometrie undsubjektive Reflexaudiometrie einteilen. Bei der Voruntersuchungkann \u00fcber Reaktionstests wie Klatschen, Pfeifenund Schnipsen aus verschiedenen Richtungen bereits derungef\u00e4hre Grad der H\u00f6rst\u00f6rung erfasst werden. Objektiviertwird die Diagnose aber erst durch eine elektrophysiologischeMessung konstanter, zeitabh\u00e4ngiger Potentialeder Geh\u00f6rnervenbahn als Antwort auf gegebene Stimuli.Die Therapie richtet sich immer nach Art und Dauer derzugrunde liegenden Erkrankung und kann konservativoder chirurgisch erfolgen. Im Bereich der Ohrerkrankungenkann \u00fcber die lokale oder\/und systemische Applikationvon Medikamenten, eine Reinigung und Sp\u00fclung desOhres oder \u00fcber eine partielle oder vollst\u00e4ndige Ablationdes Geh\u00f6rganges mit oder ohne Bullaosteotomie Besserungeintreten. Die Therapie von H\u00f6rsch\u00e4digungen ist dagegennoch nicht weit fortgeschritten und befindet sich bisjetzt eher in einem experimentellen Stadium. In der Literatursind aber bereits vereinzelt Publikationen \u00fcber die Implantationvon H\u00f6rger\u00e4ten erschienen.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Ohrerkrankungen und assoziierte H\u00f6rsch\u00e4digungenbeim Hund stellen eine h\u00e4ufige Diagnose in der Kleintierpraxisdar. W\u00e4hrend H\u00f6rsch\u00e4digungen bereits kongenitalauftreten k\u00f6nnen, werden Ohrerkrankungen meist erstsp\u00e4ter diagnostiziert. F\u00fcr die Diagnose ...","date":{"year":2005,"date":"09\/2005","accepted":"2005-09-11"},"volume":"86","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"628-633","redirects":["248228\/150\/3230\/69138"],"tierartCategories":["Kleintier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} %8 09/2005