H\u00e4ufig werden bei Routineuntersuchungen Befundeam Herzen erhoben, die jedoch nicht in jedem Fall auchklinisch relevant sein m\u00fcssen.
Die Untersuchung von Herz undKreislauf beginnt mit einer allgemeinenklinischen Untersuchung, die eine Beurteilungder Schleimhautfarbe und der kapill\u00e4renWiederf\u00fcllzeit umfasst. Danachwird der Arterienpuls palpiert, um seineFrequenz, Regelm\u00e4\u00dfigkeit und Qualit\u00e4tzu beurteilen. Pulsst\u00e4rke und Gef\u00e4\u00dff\u00fcllungk\u00f6nnen n\u00fctzliche Hinweise auf denSchweregrad der kardialen Erkrankunggeben. Ein schwacher Puls findet sich beireduziertem Herzzeitvolumen beispielsweiseinfolge einer Mitralisinsuffizienzoder schwerer Myokarderkrankung. Beischwerer Aortenklappeninsuffizienzwird ein starker systolischer Puls wegendes hohen Schlagvolumens und einedeutliche Abnahme der Arterienwandspannungin der Diastole gef\u00fchlt. Bei klinischrelevanten Arrhythmien, z. B. beiVorhofflimmern und bei paroxysmalenTachykardien kann neben der Unregelm\u00e4\u00dfigkeitund Ungleichm\u00e4\u00dfigkeit auchein Pulsdefizit im Vergleich zur Herzfrequenzfestgestellt werden. Die Stauungder Vena jugularis ist ebenfalls ein n\u00fctzlicherHinweis auf das Vorliegen einer relevantenHerzerkrankung, da die Erh\u00f6hungdes zentralen Venendrucks vomGrad der kardialen Stauung als Zeichender Insuffizienz abh\u00e4ngig ist. Viele Pferdek\u00f6nnen jedoch auch ohne sichtbare Venenstauungbereits an einer erheblichenErkrankung des Herzens leiden. EinePulsation der Vene ist das sichtbare Ergebnisvon Ver\u00e4nderungen des zentralenVenendrucks w\u00e4hrend des Herzzyklusinfolge einer schweren Schlie\u00dfunf\u00e4higkeitan der Trikuspidalklappe und einerkongestiven Herzinsuffizienz. Kardialbedingte \u00d6dembildungen beschr\u00e4nkensich zu Beginn einer Stauungsinsuffizienzauf den Bereich des Sternums(Abb.1). Im weiteren Verlauf der Stauungsinsuffizienzbreitet sich das \u00d6dementlang des ventralen Abdomens ausund kann auch an den distalen Abschnittenaller vier Extremit\u00e4ten auftreten. DieHerzuntersuchung beginnt mit der Palpationder Herzregion und des Herzsto\u00dfes,der Hinweise auf die St\u00e4rke derKammerkontraktion und die Feststellungder Lage des Herzens erlaubt. DieLokalisation des Herzsto\u00dfes dient als Bezugspunktbei der Auskultation.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Pferd","Fachartikel"],"fromDate":"Nov 11, 2006 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/11166281\/150\/3230\/69046"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/11166281\/150\/3230\/69046","doiSource":"Praktischer Tierarzt 87: Ausgabe 11, Seite 883\u0096887 (2006) ","doiFirstPage":"883","doiLastPage":"887","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Grabner A","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2006_11_0883.pdf","title":"dpt_2006_11_0883.pdf","description":"Herzbefunde ohne besondere klinische Bedeutung"},"authors":[{"firstName":"A","middleName":"","lastName":"Grabner"}],"contentOptimised":"
H\u00e4ufig werden bei Routineuntersuchungen Befundeam Herzen erhoben, die jedoch nicht in jedem Fall auchklinisch relevant sein m\u00fcssen.
Die Untersuchung von Herz undKreislauf beginnt mit einer allgemeinenklinischen Untersuchung, die eine Beurteilungder Schleimhautfarbe und der kapill\u00e4renWiederf\u00fcllzeit umfasst. Danachwird der Arterienpuls palpiert, um seineFrequenz, Regelm\u00e4\u00dfigkeit und Qualit\u00e4tzu beurteilen. Pulsst\u00e4rke und Gef\u00e4\u00dff\u00fcllungk\u00f6nnen n\u00fctzliche Hinweise auf denSchweregrad der kardialen Erkrankunggeben. Ein schwacher Puls findet sich beireduziertem Herzzeitvolumen beispielsweiseinfolge einer Mitralisinsuffizienzoder schwerer Myokarderkrankung. Beischwerer Aortenklappeninsuffizienzwird ein starker systolischer Puls wegendes hohen Schlagvolumens und einedeutliche Abnahme der Arterienwandspannungin der Diastole gef\u00fchlt. Bei klinischrelevanten Arrhythmien, z. B. beiVorhofflimmern und bei paroxysmalenTachykardien kann neben der Unregelm\u00e4\u00dfigkeitund Ungleichm\u00e4\u00dfigkeit auchein Pulsdefizit im Vergleich zur Herzfrequenzfestgestellt werden. Die Stauungder Vena jugularis ist ebenfalls ein n\u00fctzlicherHinweis auf das Vorliegen einer relevantenHerzerkrankung, da die Erh\u00f6hungdes zentralen Venendrucks vomGrad der kardialen Stauung als Zeichender Insuffizienz abh\u00e4ngig ist. Viele Pferdek\u00f6nnen jedoch auch ohne sichtbare Venenstauungbereits an einer erheblichenErkrankung des Herzens leiden. EinePulsation der Vene ist das sichtbare Ergebnisvon Ver\u00e4nderungen des zentralenVenendrucks w\u00e4hrend des Herzzyklusinfolge einer schweren Schlie\u00dfunf\u00e4higkeitan der Trikuspidalklappe und einerkongestiven Herzinsuffizienz. Kardialbedingte \u00d6dembildungen beschr\u00e4nkensich zu Beginn einer Stauungsinsuffizienzauf den Bereich des Sternums(Abb.1). Im weiteren Verlauf der Stauungsinsuffizienzbreitet sich das \u00d6dementlang des ventralen Abdomens ausund kann auch an den distalen Abschnittenaller vier Extremit\u00e4ten auftreten. DieHerzuntersuchung beginnt mit der Palpationder Herzregion und des Herzsto\u00dfes,der Hinweise auf die St\u00e4rke derKammerkontraktion und die Feststellungder Lage des Herzens erlaubt. DieLokalisation des Herzsto\u00dfes dient als Bezugspunktbei der Auskultation.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"
H\u00e4ufig werden bei Routineuntersuchungen Befundeam Herzen erhoben, die jedoch nicht in jedem Fall auchklinisch relevant sein m\u00fcssen.
Die Untersuchung von Herz undKreislauf beginnt mit einer allgemeinenklinischen Untersuchung, die eine Beurteilungder Schleimhautfarbe und der kapill\u00e4renWiederf\u00fcllzeit umfasst. Danachwird der Arterienpuls palpiert, um seineFrequenz, Regelm\u00e4\u00dfigkeit und Qualit\u00e4tzu beurteilen. Pulsst\u00e4rke und Gef\u00e4\u00dff\u00fcllungk\u00f6nnen n\u00fctzliche Hinweise auf denSchweregrad der kardialen Erkrankunggeben. Ein schwacher Puls findet sich beireduziertem Herzzeitvolumen beispielsweiseinfolge einer Mitralisinsuffizienzoder schwerer Myokarderkrankung. Beischwerer Aortenklappeninsuffizienzwird ein starker systolischer Puls wegendes hohen Schlagvolumens und einedeutliche Abnahme der Arterienwandspannungin der Diastole gef\u00fchlt. Bei klinischrelevanten Arrhythmien, z. B. beiVorhofflimmern und bei paroxysmalenTachykardien kann neben der Unregelm\u00e4\u00dfigkeitund Ungleichm\u00e4\u00dfigkeit auchein Pulsdefizit im Vergleich zur Herzfrequenzfestgestellt werden. Die Stauungder Vena jugularis ist ebenfalls ein n\u00fctzlicherHinweis auf das Vorliegen einer relevantenHerzerkrankung, da die Erh\u00f6hungdes zentralen Venendrucks vomGrad der kardialen Stauung als Zeichender Insuffizienz abh\u00e4ngig ist. Viele Pferdek\u00f6nnen jedoch auch ohne sichtbare Venenstauungbereits an einer erheblichenErkrankung des Herzens leiden. EinePulsation der Vene ist das sichtbare Ergebnisvon Ver\u00e4nderungen des zentralenVenendrucks w\u00e4hrend des Herzzyklusinfolge einer schweren Schlie\u00dfunf\u00e4higkeitan der Trikuspidalklappe und einerkongestiven Herzinsuffizienz. Kardialbedingte \u00d6dembildungen beschr\u00e4nkensich zu Beginn einer Stauungsinsuffizienzauf den Bereich des Sternums(Abb.1). Im weiteren Verlauf der Stauungsinsuffizienzbreitet sich das \u00d6dementlang des ventralen Abdomens ausund kann auch an den distalen Abschnittenaller vier Extremit\u00e4ten auftreten. DieHerzuntersuchung beginnt mit der Palpationder Herzregion und des Herzsto\u00dfes,der Hinweise auf die St\u00e4rke derKammerkontraktion und die Feststellungder Lage des Herzens erlaubt. DieLokalisation des Herzsto\u00dfes dient als Bezugspunktbei der Auskultation.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"H\u00e4ufig werden bei Routineuntersuchungen Befundeam Herzen erhoben, die jedoch nicht in jedem Fall auchklinisch relevant sein m\u00fcssen. Die Untersuchung von Herz undKreislauf beginnt mit einer allgemeinenklinischen Untersuchung, die eine Beurteilungder ...","date":{"year":2006,"date":"11\/2006","accepted":"2006-11-11"},"volume":"87","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"883-887","redirects":["11166281\/150\/3230\/69046"],"tierartCategories":["Pferd"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]}
%8 11/2006