TY - JOUR KW - Neoplasie KW - mesenchymal KW - subkutan KW - Körperhöhlen AU - D Großkurth AB -

Die Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen spielt in der modernen Tiermedizin eine zunehmend größere Rolle. Aufgrund ihrer hohen Inzidenz sind Fettgewebs­tumoren hierbei eine wichtige Differenzialdiagnose. Dies gilt vor allem für subkutane Umfangsvermehrungen, bei denen einfache, nichtinvasiv wachsende Lipome eine der häufigsten mesenchymalen Tumorarten darstellen. Viele Faktoren wie z. B. Signalement des Patienten, Lokalisation, Größe und Wachstumsgeschwindigkeit der Umfangsvermehrung sowie palpatorische Eigenschaften (Konsistenz, Verschieblichkeit, Abgrenzung zu umliegenden Geweben bzw. Kapselbildung, Schmerzhaftigkeit etc.) erlauben häufig eine Eingrenzung der möglichen Differenzialdiagnosen. Neben den subkutanen Lipomen finden sich mit deutlich niedrigerer Inzidenz auch Lipome in Körperhöhlen, benigne, aber infiltrativ wachsende Lipome und maligne Liposarkome. Eine eindeutige Diagnosestellung ist jedoch wie bei anderen Tumorerkrankungen nur durch die histopathologische Untersuchung von repräsentativem Probematerial möglich. Bei palpatorisch schlecht bzw. nicht abgrenzbaren Massen oder Umfangsvermehrungen in Körperhöhlen muss die Diagnostik um geeignete Bildgebungsverfahren ergänzt werden. Hierbei spielen vor allem die Sonografie und Schichtbildverfahren (CT, MRT) eine wichtige Rolle, um die Ausdehnung und das Wachstumsverhalten (expansiv vs. infiltrativ) und eine eventuelle Metastasierung beurteilen zu können. Die chirurgische Tumorentfernung von einfachen, subkutane Lipomen ist in der überwiegenden Zahl der Fällen kurativ, muss aber meist nur bei funktionell störenden oder sehr großen Tumoren durchgeführt werden. Bei den anderen vorkommenden Formen von Fettgewebstumoren hängt die Heilungs- bzw. Rezidivrate stark von der Lokalisation und dem Wachstumsverhalten und damit der kompletten chirurgischen Entfernbarkeit ab. Dadurch kommt der individuellen, präoperativen Diagnostik eine entscheidende Rolle zu. Bei inoperablen oder nur partiell entfernbaren Fettgewebstumoren scheint nach aktuellem wissenschaftlichem Stand eine begleitende Bestrahlung des Tumors bzw. des Operationsgebietes sinnvoll und hilfreich zu sein. Medikamentöse Behandlungsstrategien haben sich bei Fettgewebstumoren bisher nicht als sinnvoll herausgestellt. Ebenso lassen sich außer der Vermeidung oder Verminderung von Adipositas keine eindeutigen Prophylaxeempfehlungen aussprechen.

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Die Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen spielt in der modernen Tiermedizin eine zunehmend größere Rolle. Aufgrund ihrer hohen Inzidenz sind Fettgewebs­tumoren hierbei eine wichtige Differenzialdiagnose. Dies gilt vor allem für subkutane Umfangsvermehrungen, bei denen einfache, nichtinvasiv wachsende Lipome eine der häufigsten mesenchymalen Tumorarten darstellen. Viele Faktoren wie z. B. Signalement des Patienten, Lokalisation, Größe und Wachstumsgeschwindigkeit der Umfangsvermehrung sowie palpatorische Eigenschaften (Konsistenz, Verschieblichkeit, Abgrenzung zu umliegenden Geweben bzw. Kapselbildung, Schmerzhaftigkeit etc.) erlauben häufig eine Eingrenzung der möglichen Differenzialdiagnosen. Neben den subkutanen Lipomen finden sich mit deutlich niedrigerer Inzidenz auch Lipome in Körperhöhlen, benigne, aber infiltrativ wachsende Lipome und maligne Liposarkome. Eine eindeutige Diagnosestellung ist jedoch wie bei anderen Tumorerkrankungen nur durch die histopathologische Untersuchung von repräsentativem Probematerial möglich. Bei palpatorisch schlecht bzw. nicht abgrenzbaren Massen oder Umfangsvermehrungen in Körperhöhlen muss die Diagnostik um geeignete Bildgebungsverfahren ergänzt werden. Hierbei spielen vor allem die Sonografie und Schichtbildverfahren (CT, MRT) eine wichtige Rolle, um die Ausdehnung und das Wachstumsverhalten (expansiv vs. infiltrativ) und eine eventuelle Metastasierung beurteilen zu können. Die chirurgische Tumorentfernung von einfachen, subkutane Lipomen ist in der überwiegenden Zahl der Fällen kurativ, muss aber meist nur bei funktionell störenden oder sehr großen Tumoren durchgeführt werden. Bei den anderen vorkommenden Formen von Fettgewebstumoren hängt die Heilungs- bzw. Rezidivrate stark von der Lokalisation und dem Wachstumsverhalten und damit der kompletten chirurgischen Entfernbarkeit ab. Dadurch kommt der individuellen, präoperativen Diagnostik eine entscheidende Rolle zu. Bei inoperablen oder nur partiell entfernbaren Fettgewebstumoren scheint nach aktuellem wissenschaftlichem Stand eine begleitende Bestrahlung des Tumors bzw. des Operationsgebietes sinnvoll und hilfreich zu sein. Medikamentöse Behandlungsstrategien haben sich bei Fettgewebstumoren bisher nicht als sinnvoll herausgestellt. Ebenso lassen sich außer der Vermeidung oder Verminderung von Adipositas keine eindeutigen Prophylaxeempfehlungen aussprechen.

PB - M. & H. Schaper GmbH PP - Hannover PY - 2022 SP - 696 EP - 708 T1 - Lipome beim Hund T2 - Kleintierpraxis TI - Lipome beim Hund TT - Lipoma in dogs VL - 67 SN - 0023-2076 ER -