TY - JOUR KW - Mastitistherapie KW - Antibiotika KW - Entscheidungskriterien KW - Euterinjektoren AU - F Preine AU - A Schmenger AU - L Leon AU - V Krömker AB -

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika in der Mastitistherapie setzt eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten voraus. Dazu ist es wichtig, die Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Landwirte in Bezug auf die Behandlung zu erfassen und zu verstehen. Diese Umfrage zielte deshalb auf die Identifizierung von für Landwirte wichtigen praktischen Eigenschaften antibiotischer Euterinjektoren für die Behandlung von klinischen Mastitiden ab. Die Einstellungen der Landwirte in Bezug auf die zukünftige Relevanz von Diagnostik und Antibiotikaeinsatz in der Mastitisbehandlung sollten ebenfalls ermittelt werden. Zusätzlich wurde erfragt, welche Erreger häufig auf den Betrieben vorkommen und welche antibiotischen Euterinjektoren auf den Betrieben am meisten verschrieben werden. Die Umfrage diente der Erhebung des Status quo, um künftige Veränderungen, die mit der in der Verordnung (EU) 2019/6 ab 2023 geforderten Einführung der Kennzahl der betrieblichen Therapiehäufigkeit einhergehen, anhand weiterer Umfragen bestimmen und quantifizieren zu können. 250 Betriebe aus Nord-, West- und Ostdeutschland wurden per Zufallsprinzip ausgewählt, von denen 99 im Zeitraum von März bis Oktober 2021 an der Befragung teilnahmen.

Laut den Landwirten spielte Streptococcus uberis die wichtigste Rolle auf den Betrieben, gefolgt von Koagulase-negativen Staphylokokken und Escherichia coli. Die bei vorangegangenen Mastitistherapien gemachten Erfahrungen der Landwirte und der betreuenden Tierärzte stellten einen bedeutenden Faktor bei der Entscheidung, welches antibiotische Präparat zur Behandlung von Mastitiden auf den Betrieben verschrieben wird, dar. Am häufigsten wurden Präparate mit den Wirkstoffkombinationen Cefalexin/Kanamycin sowie Amoxicillin/Clavulansäure/Prednisolon eingesetzt. Aber auch kritische Antibiotika mit dem Wirkstoff Cefquinom und in geringer Anzahl Cefoperazon wurden noch verwendet. Der Großteil bevorzugte eine Behandlungsfrequenz von zwölf oder 24 Stunden. Bei der jeweiligen Anzahl der zu verabreichenden Euterinjektoren waren die Landwirte flexibel. Es bestanden zum Teil Unsicherheiten gegenüber der Wirksamkeit durchgeführter Therapien, weshalb viele der Befragten noch Breitspektrum-Präparate bevorzugten. Die Mehrheit war sich jedoch darüber einig, dass sich die Wirkstoffauswahl zukünftig in Richtung Schmalspektrum-Antibiotika verschieben müsste. Zudem bestehen Interesse und Bereitschaft seitens der befragten Landwirte, mehr on-farm Diagnostik auf den Betrieben anzuwenden und somit Mastitiden selektiver zu behandeln. Diese Bereitschaft sollte genutzt werden, um in Zukunft selektive Therapiekonzepte, die auf solch unmittelbarer Diagnostik beruhen, auf den Betrieben zu etablieren. Zudem muss eine Änderung der Wirkstoffauswahl hin zu Schmalspektrum-Präparaten weiter forciert werden.

BT - Der Praktische Tierarzt CY - Hannover DA - 12/2022 DO - 10.2376/0032-681X-2251 ET - 12 LA - German N2 -

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika in der Mastitistherapie setzt eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten voraus. Dazu ist es wichtig, die Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Landwirte in Bezug auf die Behandlung zu erfassen und zu verstehen. Diese Umfrage zielte deshalb auf die Identifizierung von für Landwirte wichtigen praktischen Eigenschaften antibiotischer Euterinjektoren für die Behandlung von klinischen Mastitiden ab. Die Einstellungen der Landwirte in Bezug auf die zukünftige Relevanz von Diagnostik und Antibiotikaeinsatz in der Mastitisbehandlung sollten ebenfalls ermittelt werden. Zusätzlich wurde erfragt, welche Erreger häufig auf den Betrieben vorkommen und welche antibiotischen Euterinjektoren auf den Betrieben am meisten verschrieben werden. Die Umfrage diente der Erhebung des Status quo, um künftige Veränderungen, die mit der in der Verordnung (EU) 2019/6 ab 2023 geforderten Einführung der Kennzahl der betrieblichen Therapiehäufigkeit einhergehen, anhand weiterer Umfragen bestimmen und quantifizieren zu können. 250 Betriebe aus Nord-, West- und Ostdeutschland wurden per Zufallsprinzip ausgewählt, von denen 99 im Zeitraum von März bis Oktober 2021 an der Befragung teilnahmen.

Laut den Landwirten spielte Streptococcus uberis die wichtigste Rolle auf den Betrieben, gefolgt von Koagulase-negativen Staphylokokken und Escherichia coli. Die bei vorangegangenen Mastitistherapien gemachten Erfahrungen der Landwirte und der betreuenden Tierärzte stellten einen bedeutenden Faktor bei der Entscheidung, welches antibiotische Präparat zur Behandlung von Mastitiden auf den Betrieben verschrieben wird, dar. Am häufigsten wurden Präparate mit den Wirkstoffkombinationen Cefalexin/Kanamycin sowie Amoxicillin/Clavulansäure/Prednisolon eingesetzt. Aber auch kritische Antibiotika mit dem Wirkstoff Cefquinom und in geringer Anzahl Cefoperazon wurden noch verwendet. Der Großteil bevorzugte eine Behandlungsfrequenz von zwölf oder 24 Stunden. Bei der jeweiligen Anzahl der zu verabreichenden Euterinjektoren waren die Landwirte flexibel. Es bestanden zum Teil Unsicherheiten gegenüber der Wirksamkeit durchgeführter Therapien, weshalb viele der Befragten noch Breitspektrum-Präparate bevorzugten. Die Mehrheit war sich jedoch darüber einig, dass sich die Wirkstoffauswahl zukünftig in Richtung Schmalspektrum-Antibiotika verschieben müsste. Zudem bestehen Interesse und Bereitschaft seitens der befragten Landwirte, mehr on-farm Diagnostik auf den Betrieben anzuwenden und somit Mastitiden selektiver zu behandeln. Diese Bereitschaft sollte genutzt werden, um in Zukunft selektive Therapiekonzepte, die auf solch unmittelbarer Diagnostik beruhen, auf den Betrieben zu etablieren. Zudem muss eine Änderung der Wirkstoffauswahl hin zu Schmalspektrum-Präparaten weiter forciert werden.

PB - Schlütersche Fachmedien GmbH PP - Hannover PY - 2022 EP - 1258–1268 T1 - Status quo und Perspektiven der lokalen antibiotischen Mastitisbehandlung: eine Umfrage unter Landwirten in Deutschland T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Status quo und Perspektiven der lokalen antibiotischen Mastitisbehandlung: eine Umfrage unter Landwirten in Deutschland TT - Status quo and perspectives of local antibiotic mastitis treatment: a survey among farmers in Germany VL - 103 SN - 0032-681X ER -