TY - JOUR KW - Augenuntersuchung KW - Gendefekt KW - Merle-Faktor KW - Allellängen KW - MOD AU - C Wiese AB -

Genetisch bedingte Defekte sind bei Hunden häufig rassespezifisch. Dies sollte bedacht werden, wenn Hunde bestimmter Rassen, insbesondere mit angeborenen Krankheiten, in der Tierarztpraxis vorgestellt werden. Australian Shepherds sind rassebedingt oft von vererbbaren Erkrankungen wie der Merle Ocular Dysgenesis (MOD) betroffen. Diese Erkrankung kann durch eine Verpaarung von Elterntieren hervorgerufen werden, welche beide eine verlängerte Allellänge des Merle-Lokus im SILV-Gen haben und so die für diese Rasse typische Merle-Färbung vererben. Aus solch einer Verpaarung können „double merles“ entstehen, die das Merle-Gen homozygot (MM) tragen. Betroffene Hunde haben typischerweise einen großen Weiß-Anteil in ihrer Fellfärbung und weisen unterschiedlich starke Veränderungen der Augen und des Gehörs auf. In dem vorliegenden Fall wurde eine weiße, einseitig taube Australian Shepherd Hündin mit einer Mikrophthalmie und Uveitis vorgestellt. Genetisch trug sie das Merle-Gen homozygot (MM). Die Uveitis heilte nach Behandlung mit Prednisolonacetat Augentropfen komplett aus. Die Mikrophthalmie wurde durch eine Fehlentwicklung in der Embryogenese aufgrund des zuvor erwähnten Gendefekts hervorgerufen. Da betroffene Elterntiere nicht zwangsläufig den typischen Phänotyp eines Merle-Tiers aufweisen müssen, sondern es auch kryptische oder atypische Merles gibt und die Vererbung durch Mosaiks verkompliziert wird, sollten Elterntiere dieser Rasse einen Gentest machen, um die Allellänge im Merle-Lokus zu bestimmen. Damit können genetische Defekte vor einer Verpaarung besser ausgeschlossen und eine MOD bestenfalls verhindert werden.

BT - Der Praktische Tierarzt CY - Hannover DA - 07/2022 DO - 10.2376/0032-681X-2230 ET - 7 LA - German N2 -

Genetisch bedingte Defekte sind bei Hunden häufig rassespezifisch. Dies sollte bedacht werden, wenn Hunde bestimmter Rassen, insbesondere mit angeborenen Krankheiten, in der Tierarztpraxis vorgestellt werden. Australian Shepherds sind rassebedingt oft von vererbbaren Erkrankungen wie der Merle Ocular Dysgenesis (MOD) betroffen. Diese Erkrankung kann durch eine Verpaarung von Elterntieren hervorgerufen werden, welche beide eine verlängerte Allellänge des Merle-Lokus im SILV-Gen haben und so die für diese Rasse typische Merle-Färbung vererben. Aus solch einer Verpaarung können „double merles“ entstehen, die das Merle-Gen homozygot (MM) tragen. Betroffene Hunde haben typischerweise einen großen Weiß-Anteil in ihrer Fellfärbung und weisen unterschiedlich starke Veränderungen der Augen und des Gehörs auf. In dem vorliegenden Fall wurde eine weiße, einseitig taube Australian Shepherd Hündin mit einer Mikrophthalmie und Uveitis vorgestellt. Genetisch trug sie das Merle-Gen homozygot (MM). Die Uveitis heilte nach Behandlung mit Prednisolonacetat Augentropfen komplett aus. Die Mikrophthalmie wurde durch eine Fehlentwicklung in der Embryogenese aufgrund des zuvor erwähnten Gendefekts hervorgerufen. Da betroffene Elterntiere nicht zwangsläufig den typischen Phänotyp eines Merle-Tiers aufweisen müssen, sondern es auch kryptische oder atypische Merles gibt und die Vererbung durch Mosaiks verkompliziert wird, sollten Elterntiere dieser Rasse einen Gentest machen, um die Allellänge im Merle-Lokus zu bestimmen. Damit können genetische Defekte vor einer Verpaarung besser ausgeschlossen und eine MOD bestenfalls verhindert werden.

PB - Schlütersche Fachmedien GmbH PP - Hannover PY - 2022 SP - 688 EP - 701 T1 - Idiopathische Uveitis bei einem double merle Australian Shepherd mit Mikrophthalmie durch eine Merle Ocular Dysgenesis T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Idiopathische Uveitis bei einem double merle Australian Shepherd mit Mikrophthalmie durch eine Merle Ocular Dysgenesis TT - Uveitis in a double merle Australian Shepherd dog with microphthalmus due to merle ocular dysgenesis VL - 103 SN - 0032-681X ER -