TY - JOUR KW - Massage KW - Bewegungstherapie KW - Hydrotherapie KW - Physikalische Therapie KW - Physikalische Medizin KW - Rehabilitation AU - J Schweizer AU - A Holst AU - A Bolling AU - O Harms AB -

Die physikalische Medizin und Rehabilitation haben in der Veterinärmedizin stark an Bedeutung gewonnen. Dabei bedeutet Rehabilitation so viel wie das „Wiederherstellen der natürlichen Funktionen“. Eine einheitlich anerkannte Unterteilung besteht bislang nicht, sodass hier die Einteilung in die Bereiche Massage, Bewegungstherapie und Physikalische Therapie/Medizin gewählt wurde. Im Rahmen der Massage werden durch Druck- und Zugbewegungen positive Wirkungen auf Haut, Unterhaut und Muskulatur ausgeübt und dadurch Adhäsionen gelöst, Flüssigkeiten aus dem Gewebe abgeschwemmt und der Lymphtransport beschleunigt. Je nach angewandter Technik wirkt sie tonisierend oder detonisierend auf die Muskulatur. Der Bereich der Bewegungstherapie setzt sich zum Ziel, eine Kräftigung der Muskulatur, eine verbesserte Gelenkbeweglichkeit und eine gesteigerte Mobilität des Patienten hervorzurufen. Sie wird unterteilt in die aktive Bewegung, die passive Bewegung (Gelenk- und Weichteilmobilisierung), reflexinduziertes Training (RIT) und propriozeptive neuromuskuläre Faszillation (PNF). Der aktiven Bewegung werden folgende Unterformen zugeordnet: propriozeptives Training, Kraft- und Ausdauertraining, Bewegungstraining, aktiv assistierte Bewegung und isometrisches Training. Die Hydrotherapie, durchgeführt als Schwimmtherapie oder auf dem Unterwasserlaufband, nimmt innerhalb der Tiermedizin einen großen Stellenwert ein und findet bei neurologischen und orthopädischen Erkrankungen sowie als Kraft- und Ausdauertraining Anwendung. Durch Nutzung der physikalischen Eigenschaften des Wassers ergibt sich auch ein Bezug zur physikalischen Therapie/Medizin. Weiterhin stellt die Thermotherapie eine einfach durchzuführende Form der physikalischen Therapie dar. Sie wird unterteilt in Wärmeentzug und -zufuhr. Resultat des Wärmeentzugs ist eine Vasokonstriktion mit Minderperfusion des Gewebes, sodass diese Therapieform bei akuten Gelenk- und Sehnenentzündungen sowie postoperativ zur Schmerzlinderung Einsatz findet. Demgegenüber erfolgt bei der Wärmetherapie eine Vasodilatation mit Hyperämisierung des Gewebes. Die Anwendung liegt bei subakut, chronisch-degenerativen Erkrankungen. Weitere Formen der physikalischen Therapie sind der therapeutische Ultraschall, die extrakorporale Stoßwellentherapie, die Elektro-, Laser- und Magnetresonanztherapie.

BT - Kleintierpraxis CY - Hannover DA - 06/2022 DO - 10.2377/0023-2076-67-316 ET - 06 LA - German N2 -

Die physikalische Medizin und Rehabilitation haben in der Veterinärmedizin stark an Bedeutung gewonnen. Dabei bedeutet Rehabilitation so viel wie das „Wiederherstellen der natürlichen Funktionen“. Eine einheitlich anerkannte Unterteilung besteht bislang nicht, sodass hier die Einteilung in die Bereiche Massage, Bewegungstherapie und Physikalische Therapie/Medizin gewählt wurde. Im Rahmen der Massage werden durch Druck- und Zugbewegungen positive Wirkungen auf Haut, Unterhaut und Muskulatur ausgeübt und dadurch Adhäsionen gelöst, Flüssigkeiten aus dem Gewebe abgeschwemmt und der Lymphtransport beschleunigt. Je nach angewandter Technik wirkt sie tonisierend oder detonisierend auf die Muskulatur. Der Bereich der Bewegungstherapie setzt sich zum Ziel, eine Kräftigung der Muskulatur, eine verbesserte Gelenkbeweglichkeit und eine gesteigerte Mobilität des Patienten hervorzurufen. Sie wird unterteilt in die aktive Bewegung, die passive Bewegung (Gelenk- und Weichteilmobilisierung), reflexinduziertes Training (RIT) und propriozeptive neuromuskuläre Faszillation (PNF). Der aktiven Bewegung werden folgende Unterformen zugeordnet: propriozeptives Training, Kraft- und Ausdauertraining, Bewegungstraining, aktiv assistierte Bewegung und isometrisches Training. Die Hydrotherapie, durchgeführt als Schwimmtherapie oder auf dem Unterwasserlaufband, nimmt innerhalb der Tiermedizin einen großen Stellenwert ein und findet bei neurologischen und orthopädischen Erkrankungen sowie als Kraft- und Ausdauertraining Anwendung. Durch Nutzung der physikalischen Eigenschaften des Wassers ergibt sich auch ein Bezug zur physikalischen Therapie/Medizin. Weiterhin stellt die Thermotherapie eine einfach durchzuführende Form der physikalischen Therapie dar. Sie wird unterteilt in Wärmeentzug und -zufuhr. Resultat des Wärmeentzugs ist eine Vasokonstriktion mit Minderperfusion des Gewebes, sodass diese Therapieform bei akuten Gelenk- und Sehnenentzündungen sowie postoperativ zur Schmerzlinderung Einsatz findet. Demgegenüber erfolgt bei der Wärmetherapie eine Vasodilatation mit Hyperämisierung des Gewebes. Die Anwendung liegt bei subakut, chronisch-degenerativen Erkrankungen. Weitere Formen der physikalischen Therapie sind der therapeutische Ultraschall, die extrakorporale Stoßwellentherapie, die Elektro-, Laser- und Magnetresonanztherapie.

PB - M. & H. Schaper GmbH PP - Hannover PY - 2022 EP - 316–338 T1 - Physikalische Medizin und Rehabilitation: Übersicht und Literaturrückblick T2 - Kleintierpraxis TI - Physikalische Medizin und Rehabilitation: Übersicht und Literaturrückblick TT - Physical Medicine and Rehabilitation: overview and literature review VL - 67 SN - 0023-2076 ER -