TY - JOUR KW - Alpaka KW - Bestandsbetreuung KW - Lama KW - Tierarzt KW - Umfrage AU - H Wagner AU - A Leisen AU - L Ulrich AU - A Wehrend AB -

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanzierten Modell- und Demonstrationsvorhabens (MuD) Tierschutz-Projekt zur „Erarbeitung und Etablierung eines mehrstufigen Tiergesundheitsmanagements für Betriebe mit Neuweltkameliden“ an der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz wurde 2020/2021 eine Umfrage unter Tierhaltern und Tierärzten zur tierärztlichen Betreuung von Alpakas und Lamas in Deutschland durchgeführt. Insgesamt nahmen 550 Tierhalter und 100 Tierärzte teil. Die teilnehmenden Tierärzte waren sich einig, dass die Zahl der betreuten Neuweltkameliden in der eigenen Praxis in den letzten Jahren zugenommen hat, dabei sehen sie vor allem eine Zunahme in der Zahl der Alpakas. Die Mehrheit der Tierhalter konsultiert einen festen Tierarzt. Etwas mehr als die Hälfte der Tierhalter gab an, dass dieser auch im Notfall immer zu erreichen sei. Fast alle Tierärzte, die an der Umfrage teilgenommen haben, teilten mit, dass sie einen Notdienst aufrechterhalten, teilweise in Form von Notdienstringen. Hauptsächlich nahmen Tierärzte teil, die in Gemischtpraxen tätig sind, welche sich vor allem auf Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verteilen. Dabei betreuen sie durchschnittlich vier bis zehn Neuweltkamelidenbetriebe, auf denen fünf bis zehn Tiere gehalten werden. 36,0 % der Tierärzte gaben an, sich eingehend mit den medizinischen Besonderheiten von Neuweltkameliden beschäftigt zu haben, der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt jedoch bei Rindern und kleinen Wiederkäuern. Bezogen auf die Zahlungsbereitschaft wurden die Tieralter, v. a. Alpakahalter, von den Tierärzten als vergleichsweise offen eingeschätzt, die Halter von Lamas konnten seitens der Tierärzte nicht eindeutig beurteilt werden. Durchschnittlich werden von den Haltern 67,51 Euro pro Lama/Alpaka im Jahr für Tierarztkosten ausgegeben. Mehr als die Hälfte der Tierhalter (66,9 %) ist mit ihrem Tierarzt grundsätzlich zufrieden, fordert jedoch mehr Fachwissen in Bezug auf Neuweltkameliden und wünscht sich einen besseren Austausch unter den Kollegen. Die teilnehmende Tierärzteschaft beurteilte sich selbst im Durchschnitt nur mit der Schulnote 3 (befriedigend), ist aber sehr motiviert, an Fortbildungen teilzunehmen, und äußerte konkrete Wünsche für Fortbildungsthemen, v. a. im Bereich Bestandsbetreuung und chirurgische Eingriffe.

BT - Der Praktische Tierarzt CY - Hannover DA - 05/2022 DO - 10.2376/0032-681X-2217 ET - 05 LA - German N2 -

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanzierten Modell- und Demonstrationsvorhabens (MuD) Tierschutz-Projekt zur „Erarbeitung und Etablierung eines mehrstufigen Tiergesundheitsmanagements für Betriebe mit Neuweltkameliden“ an der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz wurde 2020/2021 eine Umfrage unter Tierhaltern und Tierärzten zur tierärztlichen Betreuung von Alpakas und Lamas in Deutschland durchgeführt. Insgesamt nahmen 550 Tierhalter und 100 Tierärzte teil. Die teilnehmenden Tierärzte waren sich einig, dass die Zahl der betreuten Neuweltkameliden in der eigenen Praxis in den letzten Jahren zugenommen hat, dabei sehen sie vor allem eine Zunahme in der Zahl der Alpakas. Die Mehrheit der Tierhalter konsultiert einen festen Tierarzt. Etwas mehr als die Hälfte der Tierhalter gab an, dass dieser auch im Notfall immer zu erreichen sei. Fast alle Tierärzte, die an der Umfrage teilgenommen haben, teilten mit, dass sie einen Notdienst aufrechterhalten, teilweise in Form von Notdienstringen. Hauptsächlich nahmen Tierärzte teil, die in Gemischtpraxen tätig sind, welche sich vor allem auf Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verteilen. Dabei betreuen sie durchschnittlich vier bis zehn Neuweltkamelidenbetriebe, auf denen fünf bis zehn Tiere gehalten werden. 36,0 % der Tierärzte gaben an, sich eingehend mit den medizinischen Besonderheiten von Neuweltkameliden beschäftigt zu haben, der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt jedoch bei Rindern und kleinen Wiederkäuern. Bezogen auf die Zahlungsbereitschaft wurden die Tieralter, v. a. Alpakahalter, von den Tierärzten als vergleichsweise offen eingeschätzt, die Halter von Lamas konnten seitens der Tierärzte nicht eindeutig beurteilt werden. Durchschnittlich werden von den Haltern 67,51 Euro pro Lama/Alpaka im Jahr für Tierarztkosten ausgegeben. Mehr als die Hälfte der Tierhalter (66,9 %) ist mit ihrem Tierarzt grundsätzlich zufrieden, fordert jedoch mehr Fachwissen in Bezug auf Neuweltkameliden und wünscht sich einen besseren Austausch unter den Kollegen. Die teilnehmende Tierärzteschaft beurteilte sich selbst im Durchschnitt nur mit der Schulnote 3 (befriedigend), ist aber sehr motiviert, an Fortbildungen teilzunehmen, und äußerte konkrete Wünsche für Fortbildungsthemen, v. a. im Bereich Bestandsbetreuung und chirurgische Eingriffe.

PB - Schlütersche Fachmedien GmbH PP - Hannover PY - 2022 SP - 512 EP - 523 T1 - Tierärztliche Betreuung von Neuweltkameliden in Deutschland T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Tierärztliche Betreuung von Neuweltkameliden in Deutschland TT - Veterinary care for New World Camelids in Germany VL - 103 SN - 0032-681X ER -