TY - JOUR KW - Pferd KW - Knochenzyste KW - Pseudozyste KW - odontogene Zyste KW - Schwellung im Angesicht AU - E Diel AU - M Brinkschulte AU - A Schwieder AU - A Bienert-Zeit AB - Im Folgenden wird von drei Pferden mit verschiedenartigen zystischen Umfangsvermehrungen im Kieferknochen berichtet. Beim ersten Fall handelt es sich um einen Wallach mit einer aneurysmatischen Knochenzyste am Margo ventralis des linken Corpus mandibulae. Bei Vorstellung präsentierte sich diese als etwa hühnereigroß, knöchern und nicht vermehrt warm. Bereits drei Jahre zuvor war das Pferd mit einer sich damals noch deutlich kleiner präsentierenden Umfangsvermehrung aufgefallen. Es wurde der Zahn 308 aufgrund des Verdachts einer apikalen Infektion extrahiert. Beim zweiten Fall handelt es sich um einen Wallach mit einer über wenige Wochen stark gewachsenen Umfangsvermehrung im Bereich des Margo interalveolaris des rechten Oberkiefers. Diese bei Vorstellung etwa doppelfaustgroße, kaum schmerzhafte, flüssigkeitsgefüllte Zyste enthielt sowohl einen von außen nicht sichtbaren malformierten Hengstzahn als auch weiteres, isoliertes Zahnmaterial, wobei es sich um ein Odontom handelte. Es wurde die Diagnose einer zahnhaltigen, follikulären Zyste („dentigerous cyst“) gestellt. Bei Fall drei handelt es sich um einen Wallach mit einer knöchernen Umfangsvermehrung der linken Maxilla. Diese war vorberichtlich vor einem Jahr erstmalig aufgefallen und hatte über die letzten sechs Monate deutlich an Größe zugenommen. Es konnte kein Schmerz bei Palpation der etwa 5 x 5 cm großen Umfangsvermehrung festgestellt werden. Die Diagnose einer radikulären Zyste wurde gestellt. Die medizinische Vorgeschichte, mögliche Differenzialdiagnosen und die diagnostische Aufarbeitung dieser Fälle von Pferden mit vergleichbarer klinischer Symptomatik, aber jeweils anderer Diagnose, werden beschrieben. Die Therapie beinhaltete in allen Fällen die chirurgische Eröffnung und Kürettage. Beim dritten Fall wurde zusätzlich der betroffene Zahn 207 extrahiert. Die Pferde zeigten alle einen guten postoperativen Verlauf mit vollständiger Abheilung. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Publikation lagen bei keinem der drei Pferde Anzeichen für ein Rezidiv vor. BT - Der Praktische Tierarzt CY - Hannover DA - 01/2022 DO - 10.2376/0032-681X-2204 ET - 1 LA - German N2 - Im Folgenden wird von drei Pferden mit verschiedenartigen zystischen Umfangsvermehrungen im Kieferknochen berichtet. Beim ersten Fall handelt es sich um einen Wallach mit einer aneurysmatischen Knochenzyste am Margo ventralis des linken Corpus mandibulae. Bei Vorstellung präsentierte sich diese als etwa hühnereigroß, knöchern und nicht vermehrt warm. Bereits drei Jahre zuvor war das Pferd mit einer sich damals noch deutlich kleiner präsentierenden Umfangsvermehrung aufgefallen. Es wurde der Zahn 308 aufgrund des Verdachts einer apikalen Infektion extrahiert. Beim zweiten Fall handelt es sich um einen Wallach mit einer über wenige Wochen stark gewachsenen Umfangsvermehrung im Bereich des Margo interalveolaris des rechten Oberkiefers. Diese bei Vorstellung etwa doppelfaustgroße, kaum schmerzhafte, flüssigkeitsgefüllte Zyste enthielt sowohl einen von außen nicht sichtbaren malformierten Hengstzahn als auch weiteres, isoliertes Zahnmaterial, wobei es sich um ein Odontom handelte. Es wurde die Diagnose einer zahnhaltigen, follikulären Zyste („dentigerous cyst“) gestellt. Bei Fall drei handelt es sich um einen Wallach mit einer knöchernen Umfangsvermehrung der linken Maxilla. Diese war vorberichtlich vor einem Jahr erstmalig aufgefallen und hatte über die letzten sechs Monate deutlich an Größe zugenommen. Es konnte kein Schmerz bei Palpation der etwa 5 x 5 cm großen Umfangsvermehrung festgestellt werden. Die Diagnose einer radikulären Zyste wurde gestellt. Die medizinische Vorgeschichte, mögliche Differenzialdiagnosen und die diagnostische Aufarbeitung dieser Fälle von Pferden mit vergleichbarer klinischer Symptomatik, aber jeweils anderer Diagnose, werden beschrieben. Die Therapie beinhaltete in allen Fällen die chirurgische Eröffnung und Kürettage. Beim dritten Fall wurde zusätzlich der betroffene Zahn 207 extrahiert. Die Pferde zeigten alle einen guten postoperativen Verlauf mit vollständiger Abheilung. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Publikation lagen bei keinem der drei Pferde Anzeichen für ein Rezidiv vor. PB - Schlütersche Fachmedien GmbH PP - Hannover PY - 2022 EP - 58–67 T1 - Zystische Umfangsvermehrungen am Kiefer des Pferdes – drei Fallberichte T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Zystische Umfangsvermehrungen am Kiefer des Pferdes – drei Fallberichte TT - Cystic masses in the equine jaw – three case reports VL - 103 SN - 0032-681X ER -