TY - JOUR KW - Intratumoral equiner Hauttumor KW - EBC-46 KW - Protokoll AU - A Graner AU - B Epke AU - L Meyer AB - In dieser Fallstudie werden zwei Pferde mit Mastzelltumoren (MZT) vorgestellt, die eine Injektion mit dem neuartigen Antitumorwirkstoff Tigilanoltiglat erhalten haben. Das erste Pferd wies einen rundlichen, ulzerierten MZT an der Unterlippe auf. Eine operative Entfernung kam aufgrund der Lage und Ausdehnung des Tumors nicht infrage. Das zweite Pferd hatte ebenfalls einen MZT an der Unterlippe und einen weiteren in der Maulhöhle, der strangartig von bukkal zum Gaumen zog. Auch hier war eine operative Entfernung nicht möglich. Bei diesem Patienten erfolgte die Therapie in zwei Schritten und zunächst wurde der Tumor an der Unterlippe behandelt.Der Einsatz von Tigilanoltiglat bei Hunden mit MZTs wird durch die EMA-Zulassung abgedeckt. Darüber hinaus gibt es erste Publikationen zum Einsatz bei Pferden mit equinen Sarkoiden, Plattenepithelkarzinomen und humanen Patienten. Bislang liegt allerdings nach bestem Wissen von Autoren und Hersteller weltweit kein Bericht über die Behandlung eines MZTs beim Pferd mit Tigilanoltiglat vor. In Anlehnung an bisherige Erfahrungen mit equinen Sarkoiden wurden jeweils intratumorale Injektionen von 0,35 mg Tigilanoltiglat/cm³ Tumorvolumen vorgenommen. Beide Patienten zeigten zeitnah zu den Injektionen deutliche Entzündungsreaktionen und Hämatome. Es kam schnell zur schwärzlichen Verfärbung des Tumorgewebes. Die Entzündungsreaktion ging innerhalb von wenigen Tagen in eine hämorrhagische Nekrose über. Schließlich löste sich an Tag 7 bei Patient 1 der verbliebene MZT aus dem umliegenden Gewebe. Bei Patient 2 löste sich der Tumor an der Unterlippe nach neun Tagen ab. Der MZT in der Maulhöhle erforderte eine besonders große Injektionsmenge und dies führte zur massiven Ödembildung am Kopf, die innerhalb weniger Tage unter begleitender Therapie abklang. Dieser Tumor löste sich ebenfalls zeitnah ab. Die anschließende Wundheilung war in allen Fällen bemerkenswert schnell. Beim bukkalen Tumor entwickelte sich im Laufe der Wundheilung ein Abszess, der sich nach außen eröffnete und dann ebenfalls zügig abheilte. Bei beiden Pferden konnte mit einer einmaligen Injektion ein vollständiges Ansprechen des Tumors erreicht werden und nach zwölf bzw. sieben Monaten ist kein Rezidiv aufgetreten. Die Ergebnisse sprechen für weitere Untersuchungen zum Einsatz von Tigilanoltiglat als Behandlungsoption bei equinen Hauttumoren. BT - Der Praktische Tierarzt CY - Hannover DA - 12/2021 DO - 10.2376/0032-681X-2155 ET - 12 LA - German N2 - In dieser Fallstudie werden zwei Pferde mit Mastzelltumoren (MZT) vorgestellt, die eine Injektion mit dem neuartigen Antitumorwirkstoff Tigilanoltiglat erhalten haben. Das erste Pferd wies einen rundlichen, ulzerierten MZT an der Unterlippe auf. Eine operative Entfernung kam aufgrund der Lage und Ausdehnung des Tumors nicht infrage. Das zweite Pferd hatte ebenfalls einen MZT an der Unterlippe und einen weiteren in der Maulhöhle, der strangartig von bukkal zum Gaumen zog. Auch hier war eine operative Entfernung nicht möglich. Bei diesem Patienten erfolgte die Therapie in zwei Schritten und zunächst wurde der Tumor an der Unterlippe behandelt.Der Einsatz von Tigilanoltiglat bei Hunden mit MZTs wird durch die EMA-Zulassung abgedeckt. Darüber hinaus gibt es erste Publikationen zum Einsatz bei Pferden mit equinen Sarkoiden, Plattenepithelkarzinomen und humanen Patienten. Bislang liegt allerdings nach bestem Wissen von Autoren und Hersteller weltweit kein Bericht über die Behandlung eines MZTs beim Pferd mit Tigilanoltiglat vor. In Anlehnung an bisherige Erfahrungen mit equinen Sarkoiden wurden jeweils intratumorale Injektionen von 0,35 mg Tigilanoltiglat/cm³ Tumorvolumen vorgenommen. Beide Patienten zeigten zeitnah zu den Injektionen deutliche Entzündungsreaktionen und Hämatome. Es kam schnell zur schwärzlichen Verfärbung des Tumorgewebes. Die Entzündungsreaktion ging innerhalb von wenigen Tagen in eine hämorrhagische Nekrose über. Schließlich löste sich an Tag 7 bei Patient 1 der verbliebene MZT aus dem umliegenden Gewebe. Bei Patient 2 löste sich der Tumor an der Unterlippe nach neun Tagen ab. Der MZT in der Maulhöhle erforderte eine besonders große Injektionsmenge und dies führte zur massiven Ödembildung am Kopf, die innerhalb weniger Tage unter begleitender Therapie abklang. Dieser Tumor löste sich ebenfalls zeitnah ab. Die anschließende Wundheilung war in allen Fällen bemerkenswert schnell. Beim bukkalen Tumor entwickelte sich im Laufe der Wundheilung ein Abszess, der sich nach außen eröffnete und dann ebenfalls zügig abheilte. Bei beiden Pferden konnte mit einer einmaligen Injektion ein vollständiges Ansprechen des Tumors erreicht werden und nach zwölf bzw. sieben Monaten ist kein Rezidiv aufgetreten. Die Ergebnisse sprechen für weitere Untersuchungen zum Einsatz von Tigilanoltiglat als Behandlungsoption bei equinen Hauttumoren. PB - Schlütersche Fachmedien GmbH PP - Hannover PY - 2021 EP - 1298–1308 T1 - Die Anwendung von Tigilanoltiglat bei zwei Pferden mit Mastzelltumoren T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Die Anwendung von Tigilanoltiglat bei zwei Pferden mit Mastzelltumoren TT - The use of tigilanol tiglate in two horses with mastcell tumors VL - 102 SN - 0032-681X ER -