TY - JOUR KW - leader sequence KW - Pathotypisierung KW - Glässersche Erkrankung AU - L Schuwerk AU - D Höltig AU - K-H Waldmann AU - K Strutzberg-Minder AU - P Valentin-Weigand AU - J Rohde AB - Glaesserella parasuis (G. parasuis) ist ein wichtiger Infektionserreger in der Schweineproduktion. Er fungiert sowohl als primärer Erreger der Glässerschen Erkrankung als auch sekundärer Erreger im Porcine Respiratory Disease Complex. In dieser Studie wurden 308 Isolate von G. parasuis der Jahre 2012–2019 analysiert. Diese Isolate stammten sowohl von klinisch gesunden Tieren (Trägerisolate) als auch von Individuen mit respiratorischer Symptomatik (Isolate aus dem oberen [ORT] bzw. dem unteren Respirationstrakt [URT]) oder mit Glässerscher Erkrankung (systemische Isolate). Die Isolate wurden mit zwei verschiedenen PCR-basierten Methoden (nach Howell et al. 2015 und Jia et al. 2017) serotypisiert. Zusätzlich wurden zwei weitere, ebenfalls PCR-basierte Methoden zur Virulenztypisierung (leader sequence und Pathotyping-PCR) der Isolate angewandt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Einerseits waren die Serotypen 6 (p < 0,0001) und 9 (p = 0,0007) mit Isolaten von klinisch gesunden Schweinen und andererseits Serotyp 4 mit Isolaten von Tieren mit Atemwegserkrankungen assoziiert (p = 0,015). Bei systemischen Isolaten wurde Serotyp 13 am häufigsten nachgewiesen (18,9 %). Verschiedene andere Serotypen wurden von allen Lokalisationen (Träger, ORT, URT, systemisch) isoliert. Das Verhältnis von Serotyp 5 zu Serotyp 12 war etwa 1:2. Die Virulenztypisierung auf der Basis der leader sequence (LS-PCR) war vergleichsweise einfach durchzuführen und stimmte gut mit den klinischen Hintergrundinformationen überein. Von den Trägerisolaten wurden 72 % als nicht virulent identifiziert, während 91 % der systemischen Isolate als virulent eingestuft wurden (p < 0,0001). Die Ergebnisse der Pathotyping-PCR auf der Basis von zehn verschiedenen Markergenen stimmten insgesamt gut mit den klinischen Metadaten sowie mit den Ergebnissen der LS-PCR überein. Allerdings war die Pathotyping-PCR komplizierter in ihrer Durchführung und Auswertung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Kombination aus der serotypisierenden Multiplex-PCR und der LS-PCR die Identifizierung von klinisch relevanten G. parasuis-Isolaten, insbesondere aus Proben des Respirationstraktes, verbessern kann. BT - Der Praktische Tierarzt CY - Hannover DA - 09/2021 DO - 10.2376/0032-681X-2144 ET - 9 LA - German N2 - Glaesserella parasuis (G. parasuis) ist ein wichtiger Infektionserreger in der Schweineproduktion. Er fungiert sowohl als primärer Erreger der Glässerschen Erkrankung als auch sekundärer Erreger im Porcine Respiratory Disease Complex. In dieser Studie wurden 308 Isolate von G. parasuis der Jahre 2012–2019 analysiert. Diese Isolate stammten sowohl von klinisch gesunden Tieren (Trägerisolate) als auch von Individuen mit respiratorischer Symptomatik (Isolate aus dem oberen [ORT] bzw. dem unteren Respirationstrakt [URT]) oder mit Glässerscher Erkrankung (systemische Isolate). Die Isolate wurden mit zwei verschiedenen PCR-basierten Methoden (nach Howell et al. 2015 und Jia et al. 2017) serotypisiert. Zusätzlich wurden zwei weitere, ebenfalls PCR-basierte Methoden zur Virulenztypisierung (leader sequence und Pathotyping-PCR) der Isolate angewandt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Einerseits waren die Serotypen 6 (p < 0,0001) und 9 (p = 0,0007) mit Isolaten von klinisch gesunden Schweinen und andererseits Serotyp 4 mit Isolaten von Tieren mit Atemwegserkrankungen assoziiert (p = 0,015). Bei systemischen Isolaten wurde Serotyp 13 am häufigsten nachgewiesen (18,9 %). Verschiedene andere Serotypen wurden von allen Lokalisationen (Träger, ORT, URT, systemisch) isoliert. Das Verhältnis von Serotyp 5 zu Serotyp 12 war etwa 1:2. Die Virulenztypisierung auf der Basis der leader sequence (LS-PCR) war vergleichsweise einfach durchzuführen und stimmte gut mit den klinischen Hintergrundinformationen überein. Von den Trägerisolaten wurden 72 % als nicht virulent identifiziert, während 91 % der systemischen Isolate als virulent eingestuft wurden (p < 0,0001). Die Ergebnisse der Pathotyping-PCR auf der Basis von zehn verschiedenen Markergenen stimmten insgesamt gut mit den klinischen Metadaten sowie mit den Ergebnissen der LS-PCR überein. Allerdings war die Pathotyping-PCR komplizierter in ihrer Durchführung und Auswertung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Kombination aus der serotypisierenden Multiplex-PCR und der LS-PCR die Identifizierung von klinisch relevanten G. parasuis-Isolaten, insbesondere aus Proben des Respirationstraktes, verbessern kann. PB - Schlütersche Fachmedien GmbH PP - Hannover PY - 2021 EP - 958–969 T1 - Sero- und Virulenztypisierung deutscher Glaesserella parasuis-Isolate der Jahre 2012–2019 mit vergleichender Anwendung verschiedener PCR-basierter Methoden T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Sero- und Virulenztypisierung deutscher Glaesserella parasuis-Isolate der Jahre 2012–2019 mit vergleichender Anwendung verschiedener PCR-basierter Methoden TT - Sero- and pathotyping of Glaesserella parasuis-isolates from Germany between 2012–2019 comparing different PCR-based methods VL - 102 SN - 0032-681X ER -