TY - JOUR KW - Plasma-Filter KW - Immunisierung KW - passiver Transfer KW - Kolostrum KW - Kälber KW - periweaning failure-to-thrive syndrome(PFTS) AU - F Sutter AU - S Borchardt AU - E Rauch AU - M Erhard AU - R Sargent AU - C Weber AU - W Heuwieser AB - Die Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern ist eine wirksame Kontrolle, um das betriebseigene Kolostrum-Management zu überprüfen. Eine einfache und praxisnahe Methode, um dies zu bewerkstelligen, ist die Bestimmung des Totalproteins (TP) oder der Gesamtfeststoffe (TS) mittels Refraktometrie im Blutserum oder Blutplasma der Kälber. Ein Verfahren, das die notwendige Zentrifugation zur Analyse umgeht, stellt die Filtration von Blutplasma dar, welche somit eine schnelle Beurteilung des Kolostrum-Managements auf dem Betrieb möglich macht. Deshalb war ein Ziel dieser Studie, gefiltertes Plasma unter Verwendung von zwei verschiedenen Refraktometrie-Methoden zu untersuchen und mit dem Goldstandard, der radialen Immundiffusion (RID), zu vergleichen. Unsere Frage war, ob gefiltertes Plasma zur Beurteilung der passiven Immunisierung bei neugeborenen Kälbern geeignet ist und ob damit der fehlerhafte passive Transfer der Immunität (FPTI) über die maternalen Antikörper durch die Kolostrum-Aufnahme bei Kälbern identifiziert werden kann. Wir haben dafür drei verschiedene Probenarten (zentrifugiertes Serum, zentrifugiertes Plasma, gefiltertes Plasma) und verschiedene analytische Methoden zur Beurteilung von FPTI (ELISA, Kapillarelektrophorese [CE], Brix-Refraktometer und optisches Handrefraktometer) mit dem Goldstandard (RID) verglichen. Die Studie wurde von August bis Oktober 2018 auf zwei Milchviehbetrieben durchgeführt. Es wurden Blutproben (Serum- und Plasmaproben) von 216 Holstein-Friesian-Kälbern im Alter von 24 Lebensstunden bis zu sieben Lebenstagen untersucht. Die RID-Analyse zeigte, dass 59 (27 %) von 216 Kälbern eine Serum-IgG-Konzentrationen < 10 mg/ml hatten. Beide Refraktometrie-Methoden zeigten eine hohe Korrelation mit dem Goldstandard, wobei entweder zentrifugiertes Serum (Brix-Refraktometer: r = 0,84; optisches Handrefraktometer: r = 0,83), zentrifugiertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,80; optisches Handrefraktometer: r = 0,81) oder gefiltertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,78; optisches Handrefraktometer: r = 0,80) verwendet wurde. Die optimalen Grenzwerte zur Beurteilung von FPTI bei Verwendung von Plasma waren höher als bei Serum, unabhängig von der Methode der Plasmagewinnung. Die vier verschiedenen Methoden wiesen unabhängig vom verwendeten Probenmaterial vergleichbare AUC auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 1) die Anwendung eines Plasma-Filters und 2) die Verwendung von Serum- und Plasmaproben mit den beschriebenen Testmethoden geeignet sind, um Kälber mit unzureichender Kolostrum-Versorgung und damit FPTI zu identifizieren. BT - Der Praktische Tierarzt CY - Hannover DA - 03/2021 DO - 10.2376/0032-681X-2112 ET - 3 LA - German N2 - Die Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern ist eine wirksame Kontrolle, um das betriebseigene Kolostrum-Management zu überprüfen. Eine einfache und praxisnahe Methode, um dies zu bewerkstelligen, ist die Bestimmung des Totalproteins (TP) oder der Gesamtfeststoffe (TS) mittels Refraktometrie im Blutserum oder Blutplasma der Kälber. Ein Verfahren, das die notwendige Zentrifugation zur Analyse umgeht, stellt die Filtration von Blutplasma dar, welche somit eine schnelle Beurteilung des Kolostrum-Managements auf dem Betrieb möglich macht. Deshalb war ein Ziel dieser Studie, gefiltertes Plasma unter Verwendung von zwei verschiedenen Refraktometrie-Methoden zu untersuchen und mit dem Goldstandard, der radialen Immundiffusion (RID), zu vergleichen. Unsere Frage war, ob gefiltertes Plasma zur Beurteilung der passiven Immunisierung bei neugeborenen Kälbern geeignet ist und ob damit der fehlerhafte passive Transfer der Immunität (FPTI) über die maternalen Antikörper durch die Kolostrum-Aufnahme bei Kälbern identifiziert werden kann. Wir haben dafür drei verschiedene Probenarten (zentrifugiertes Serum, zentrifugiertes Plasma, gefiltertes Plasma) und verschiedene analytische Methoden zur Beurteilung von FPTI (ELISA, Kapillarelektrophorese [CE], Brix-Refraktometer und optisches Handrefraktometer) mit dem Goldstandard (RID) verglichen. Die Studie wurde von August bis Oktober 2018 auf zwei Milchviehbetrieben durchgeführt. Es wurden Blutproben (Serum- und Plasmaproben) von 216 Holstein-Friesian-Kälbern im Alter von 24 Lebensstunden bis zu sieben Lebenstagen untersucht. Die RID-Analyse zeigte, dass 59 (27 %) von 216 Kälbern eine Serum-IgG-Konzentrationen < 10 mg/ml hatten. Beide Refraktometrie-Methoden zeigten eine hohe Korrelation mit dem Goldstandard, wobei entweder zentrifugiertes Serum (Brix-Refraktometer: r = 0,84; optisches Handrefraktometer: r = 0,83), zentrifugiertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,80; optisches Handrefraktometer: r = 0,81) oder gefiltertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,78; optisches Handrefraktometer: r = 0,80) verwendet wurde. Die optimalen Grenzwerte zur Beurteilung von FPTI bei Verwendung von Plasma waren höher als bei Serum, unabhängig von der Methode der Plasmagewinnung. Die vier verschiedenen Methoden wiesen unabhängig vom verwendeten Probenmaterial vergleichbare AUC auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 1) die Anwendung eines Plasma-Filters und 2) die Verwendung von Serum- und Plasmaproben mit den beschriebenen Testmethoden geeignet sind, um Kälber mit unzureichender Kolostrum-Versorgung und damit FPTI zu identifizieren. PB - Schlütersche Fachmedien GmbH PP - Hannover PY - 2021 EP - 293–303 T1 - Nutzung von gefiltertem Plasma zur Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Nutzung von gefiltertem Plasma zur Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern TT - The use of filtered plasma to determine passive immunization by colostrum uptake in neonatal calves VL - 102 SN - 0032-681X ER -