TY - JOUR KW - Hund KW - Prostata KW - Hypertrophie KW - Prostatitis KW - Metaplasie KW - Tumor AU - S Schäfer-Somi AB - n diesem Review werden infektiöse und nichtinfektiöse Erkrankungen der Prostata, wie benigne Prostatahyperplasie (BPH), akute und chronische Prostatitis, squamöse Metaplasie und Prostatatumoren diskutiert. Die hyperplastische Vergrößerung des Drüsengewebes ist durch ein steigendes Östrogen:Testosteron-Verhältnis im Alter bedingt, durch geänderte Rezeptor-Expression in der Drüse und durch erhöhte Konzentrationen an Dihydrotestosteron (DHT) im epithelialen Drüsengewebe. Zur Diagnosestellung werden Marker im Blut und bildgebende Diagnostikmethoden weiter verwendet. Kombinationen verschiedener Verfahren und die Anwendung von Kontrastmitteln (UCA) erhöhen die Sicherheit. Die initiale Therapie mit dem 5α-Reduktase-Hemmer Finasteride oder einem Antiandrogen kann mit einem Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Agonisten in Implantatform verlängert werden. Die akute Prostatitis erfordert rasch wirksame Medikation wie z. B. Antiandrogene als Injektionspräparate. Antibiotika müssen gemäß Resistenztest wochenlang gegeben werden. Die chronische Prostatitis kann klinisch und sonografisch nicht von einem Tumor abgegrenzt werden. Biopsie und histologisch/bakteriologische Untersuchung sind Mittel der Wahl zur Diagnosestellung. Therapeutisch sind Antibiotika wie Fluoroquinone, Clindamycin und Erythromycin beste Wahl, da sie gut in das Prostatagewebe diffundieren und auch Mykoplasmen-Infektionen behandelt werden können. Prostatatumoren kommen hauptsächlich bei kastrierten Tieren, aber auch bei intakten Rüden vor. Die Diagnose muss mittels Feinnadel­aspiration (FNA) oder Biopsie gestellt werden. Mit bildgebenden Verfahren sollen die Frühdiagnostik und die Abklärung des möglichen Vorhandenseins von Metastasen verbessert werden; neuere Publikationen beschreiben Kontrast-Doppler-Sonografie, Elastografie, simultane Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS), Positron-Emissions-Tomografie (PET) und multiparametrische Magnetresonanz (mpMR) als hilfreich. Medikamentöse Behandlungen sind palliativ oder chemotherapeutisch sinnvoll. Sie werden vor einer Operation, aber auch als Nachbehandlung nach der operativen Teilresektion oder Resektion der Drüse verwendet. Operativ gewinnt die Lasermethodik an Bedeutung. BT - Kleintierpraxis CY - Hannover DA - 11/2020 DO - 10.2377/0023-2076-65-610 ET - 11 LA - German N2 - n diesem Review werden infektiöse und nichtinfektiöse Erkrankungen der Prostata, wie benigne Prostatahyperplasie (BPH), akute und chronische Prostatitis, squamöse Metaplasie und Prostatatumoren diskutiert. Die hyperplastische Vergrößerung des Drüsengewebes ist durch ein steigendes Östrogen:Testosteron-Verhältnis im Alter bedingt, durch geänderte Rezeptor-Expression in der Drüse und durch erhöhte Konzentrationen an Dihydrotestosteron (DHT) im epithelialen Drüsengewebe. Zur Diagnosestellung werden Marker im Blut und bildgebende Diagnostikmethoden weiter verwendet. Kombinationen verschiedener Verfahren und die Anwendung von Kontrastmitteln (UCA) erhöhen die Sicherheit. Die initiale Therapie mit dem 5α-Reduktase-Hemmer Finasteride oder einem Antiandrogen kann mit einem Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Agonisten in Implantatform verlängert werden. Die akute Prostatitis erfordert rasch wirksame Medikation wie z. B. Antiandrogene als Injektionspräparate. Antibiotika müssen gemäß Resistenztest wochenlang gegeben werden. Die chronische Prostatitis kann klinisch und sonografisch nicht von einem Tumor abgegrenzt werden. Biopsie und histologisch/bakteriologische Untersuchung sind Mittel der Wahl zur Diagnosestellung. Therapeutisch sind Antibiotika wie Fluoroquinone, Clindamycin und Erythromycin beste Wahl, da sie gut in das Prostatagewebe diffundieren und auch Mykoplasmen-Infektionen behandelt werden können. Prostatatumoren kommen hauptsächlich bei kastrierten Tieren, aber auch bei intakten Rüden vor. Die Diagnose muss mittels Feinnadel­aspiration (FNA) oder Biopsie gestellt werden. Mit bildgebenden Verfahren sollen die Frühdiagnostik und die Abklärung des möglichen Vorhandenseins von Metastasen verbessert werden; neuere Publikationen beschreiben Kontrast-Doppler-Sonografie, Elastografie, simultane Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS), Positron-Emissions-Tomografie (PET) und multiparametrische Magnetresonanz (mpMR) als hilfreich. Medikamentöse Behandlungen sind palliativ oder chemotherapeutisch sinnvoll. Sie werden vor einer Operation, aber auch als Nachbehandlung nach der operativen Teilresektion oder Resektion der Drüse verwendet. Operativ gewinnt die Lasermethodik an Bedeutung. PB - M. & H. Schaper GmbH PP - Hannover PY - 2020 EP - 610–629 T1 - Andrologische Erkrankungen des Rüden – moderne Diagnostik und Medikation Teil II: Erkrankungen der Prostata T2 - Kleintierpraxis TI - Andrologische Erkrankungen des Rüden – moderne Diagnostik und Medikation Teil II: Erkrankungen der Prostata TT - Andrological diseases of the male dog – modern diagnostics and medication Part II: Diseases of the prostate gland VL - 65 SN - 0023-2076 ER -