TY - JOUR KW - Tierversicherungen KW - Zahlungsbereitschaft KW - medizinische Versorgung AU - D Zenz-Spitzweg AU - E Zeiler AU - M Erhard AU - E Lermer AU - E Rauch AB - Studien belegen, dass finanzielle Aspekte eine bedeutende Rolle für tierschutzrelevante Themen spielen. Ziel der vorliegenden Studien war es, den aktuellen Stand von Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen bei Hunden und Katzen aus Sicht von Tierärztinnen/Tierärzten und Tierhalterinnen/Tierhaltern zu untersuchen. In Studie 1 wurden Tierärztinnen/Tierärzte (N = 360) zu Tierversicherungen und tierschutzrelevanten Faktoren (wie etwa regelmäßige Behandlungen) befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die meisten Tierärztinnen/Tierärzte eindeutig für den Abschluss von Tierversicherungen aussprachen. Als Gründe wurden überwiegend tierschutzrelevante Aspekte genannt wie etwa weniger Behandlungseinschränkungen und Euthanasie aufgrund finanzieller Einschränkungen der Halterinnen/Halter. Schätzungen der Tierärztinnen/Tierärzte hinsichtlich der aktuellen Tierkranken- wie auch Tieroperationsversichertenquote lagen bei etwa 5 % für Hunde und 2 % für Katzen. Die Ergebnisse zeigten ferner, dass Tierärztinnen/Tierärzte den Tierschutz bei versicherten Tieren mehr gewährleistet sahen, da versicherte Tiere ihrer Einschätzung nach eine bessere medizinische Versorgung erhielten und regelmäßiger vorgestellt wurden (z. B. für Check-ups). Bei Studie 2 wurden Tierhalterinnen/Tierhalter (N = 1.340) zu Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen sowie zur Häufigkeit von Krankheiten und Tierarztbesuchen befragt. Hier konnten die Teilnehmerinnen/Teilnehmer entscheiden, ob sie für ein aktuell lebendes Tier den Fragebogen beantworten wollten und/oder für einen Hund oder eine Katze, der/die innerhalb der letzten zehn Jahre verstorben ist. Die Ergebnisse der beiden Gruppen der Tierhalterinnen/Tierhalter zeigten, dass die Anzahl aktuell versicherter Tiere (verglichen mit in den letzten zehn Jahren bereits verstorbenen Tieren) höher war und zugleich die Zahlungsbereitschaft für Tierversicherungen niedriger war. Ferner zeigten auch diese Ergebnisse, dass versicherte Tiere eine bessere medizinische Versorgung erhielten und in der Tendenz eher eines natürlichen Todes starben als nicht-versicherte. Die Ergebnisse beider Studien fügen sich in den aktuellen Forschungsstand. Seit einigen Jahren zeichnet sich ein Trend zu mehr Tierversicherungen ab und tierschutzrelevante Aspekte rücken zunehmend in den Vordergrund. Eine Erklärung hierfür findet sich im Wandel der Tier-Mensch-Beziehung, wonach Haustiere zunehmend als Familienmitglieder erachtet werden. Allerdings bleibt festzuhalten, dass es hinsichtlich tierschutzrelevanter Aspekte einer differenzierten Betrachtung bedarf. So sind beispielsweise Behandlungen, auch wenn sie von einer Tierversicherung getragen werden würden, nicht automatisch im Sinne des Tierschutzes. BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift CY - Hannover DA - 08/2020 DO - 10.2376/1439-0299-2020-16 LA - German N2 - Studien belegen, dass finanzielle Aspekte eine bedeutende Rolle für tierschutzrelevante Themen spielen. Ziel der vorliegenden Studien war es, den aktuellen Stand von Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen bei Hunden und Katzen aus Sicht von Tierärztinnen/Tierärzten und Tierhalterinnen/Tierhaltern zu untersuchen. In Studie 1 wurden Tierärztinnen/Tierärzte (N = 360) zu Tierversicherungen und tierschutzrelevanten Faktoren (wie etwa regelmäßige Behandlungen) befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die meisten Tierärztinnen/Tierärzte eindeutig für den Abschluss von Tierversicherungen aussprachen. Als Gründe wurden überwiegend tierschutzrelevante Aspekte genannt wie etwa weniger Behandlungseinschränkungen und Euthanasie aufgrund finanzieller Einschränkungen der Halterinnen/Halter. Schätzungen der Tierärztinnen/Tierärzte hinsichtlich der aktuellen Tierkranken- wie auch Tieroperationsversichertenquote lagen bei etwa 5 % für Hunde und 2 % für Katzen. Die Ergebnisse zeigten ferner, dass Tierärztinnen/Tierärzte den Tierschutz bei versicherten Tieren mehr gewährleistet sahen, da versicherte Tiere ihrer Einschätzung nach eine bessere medizinische Versorgung erhielten und regelmäßiger vorgestellt wurden (z. B. für Check-ups). Bei Studie 2 wurden Tierhalterinnen/Tierhalter (N = 1.340) zu Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen sowie zur Häufigkeit von Krankheiten und Tierarztbesuchen befragt. Hier konnten die Teilnehmerinnen/Teilnehmer entscheiden, ob sie für ein aktuell lebendes Tier den Fragebogen beantworten wollten und/oder für einen Hund oder eine Katze, der/die innerhalb der letzten zehn Jahre verstorben ist. Die Ergebnisse der beiden Gruppen der Tierhalterinnen/Tierhalter zeigten, dass die Anzahl aktuell versicherter Tiere (verglichen mit in den letzten zehn Jahren bereits verstorbenen Tieren) höher war und zugleich die Zahlungsbereitschaft für Tierversicherungen niedriger war. Ferner zeigten auch diese Ergebnisse, dass versicherte Tiere eine bessere medizinische Versorgung erhielten und in der Tendenz eher eines natürlichen Todes starben als nicht-versicherte. Die Ergebnisse beider Studien fügen sich in den aktuellen Forschungsstand. Seit einigen Jahren zeichnet sich ein Trend zu mehr Tierversicherungen ab und tierschutzrelevante Aspekte rücken zunehmend in den Vordergrund. Eine Erklärung hierfür findet sich im Wandel der Tier-Mensch-Beziehung, wonach Haustiere zunehmend als Familienmitglieder erachtet werden. Allerdings bleibt festzuhalten, dass es hinsichtlich tierschutzrelevanter Aspekte einer differenzierten Betrachtung bedarf. So sind beispielsweise Behandlungen, auch wenn sie von einer Tierversicherung getragen werden würden, nicht automatisch im Sinne des Tierschutzes. PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2020 T1 - Mehr Tierschutz mit Versicherung? Empirische Studie zu Tierkrankenversicherungen für Hund und Katze aus der Perspektive von Tierärztinnen und Tierärzten sowie Tierhalterinnen und Tierhaltern im deutschsprachigen Raum T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Mehr Tierschutz mit Versicherung? Empirische Studie zu Tierkrankenversicherungen für Hund und Katze aus der Perspektive von Tierärztinnen und Tierärzten sowie Tierhalterinnen und Tierhaltern im deutschsprachigen Raum TT - More animal welfare with pet insurances? Empirical study on pet insurances for dogs and cats from the perspective of veterinarians and pet owners in German-speaking countries VL - 133 SN - 1439-0299 ER -