TY - JOUR KW - Pferd KW - Pfriemenschwanz KW - selektive anthelminthische Behandlung AU - A Joachim AU - L Riedl AU - K Riedelberger AU - B Hinney AU - J-M Cavalleri AB - Oxyuris equi, der Pfriemenschwanz der Pferde, ist ein weltweit vorkommender Parasit. Eine Kohorte von 93 Pferden aus Ostösterreich (Alter 1–31 Jahre) wurde hinsichtlich des Befalls mit Magen-Darm-Helminthen mittels Klebeband-Abklatsch und Sedimentations-Flotationsverfahren (bei positivem Befund zusätzlich quantitativ mittels McMaster-Eizählung) untersucht. Die Tiere wurden drei Gruppen zugeordnet: Kolikpatienten (n = 33), Pferdepatienten mit anderen Erkrankungen (n = 28) und klinisch unauffällige Pferde aus Beständen, die nach eigenen Angaben selektiv, also nach koproskopischem Befund, entwurmten (n = 32). Insgesamt schieden 48,4 % aller untersuchten Pferde Eier von Magen-Darm-Strongyliden (MDS) aus, 7,4 % Eier von Oxyuris equi und 3,2 % Eier von Parascaris, wobei bei den Kolikpatienten nur MDS-Eier nachgewiesen wurden (24,2 %), andere Patienten schieden Eier von MDS (46,6 %) und Parascaris (3,6 %) und die selektiv entwurmten Pferde Eier von MDS (75,0 %), Oxyuris equi (18,8 %) und Parascaris (6,3 %) aus. Oxyuris equi-Befall war signifikant negativ mit dem Alter korreliert und trat in Verbindung mit überdurchschnittlich hoher MDS-Eiausscheidung und bei Pferden, die jünger waren als der Durchschnitt der untersuchten Tiere, auf. Von den sieben Pferden, die Oxyuris equi-positiv waren, wurden sechs mittels Abklatsch ermittelt, von denen nur zwei in der Koproskopie positiv waren. Diese Ergebnisse bestätigen, dass in Beständen mit selektivem Entwurmungsmanagement auch hinsichtlich möglicher Infektionen mit Oxyuris equi jüngere Pferde (bis zu einschließlich vier Jahren) nach altersspezifischen Empfehlungen entwurmt werden sollten. Selektives Entwurmen zielt primär auf die kleinen Strongyliden der Pferde ab und beruht auf der Beurteilung der MDS-Eiausscheidung durch Koproskopie, womit Oxyuris equi-Eier nicht zuverlässig detektiert werden können. Spezielle Diagnostik mittels Klebestreifen-Abklatsch und gezielte Behandlung sind notwendig, um den Pfriemenschwanzbefall beim Pferd zu bekämpfen. In einzelnen Fällen ergaben sich Hinweise auf mangelnde Wirksamkeit anthelminthischer Behandlungen gegen Oxyuren. Dies sollte auch hinsichtlich früherer Berichte darüber weiter untersucht werden. BT - Der Praktische TierarztDer Pr CY - Hannover DA - 08/2020 DO - 10.2376/0032-681X-2025 ET - 8 LA - German N2 - Oxyuris equi, der Pfriemenschwanz der Pferde, ist ein weltweit vorkommender Parasit. Eine Kohorte von 93 Pferden aus Ostösterreich (Alter 1–31 Jahre) wurde hinsichtlich des Befalls mit Magen-Darm-Helminthen mittels Klebeband-Abklatsch und Sedimentations-Flotationsverfahren (bei positivem Befund zusätzlich quantitativ mittels McMaster-Eizählung) untersucht. Die Tiere wurden drei Gruppen zugeordnet: Kolikpatienten (n = 33), Pferdepatienten mit anderen Erkrankungen (n = 28) und klinisch unauffällige Pferde aus Beständen, die nach eigenen Angaben selektiv, also nach koproskopischem Befund, entwurmten (n = 32). Insgesamt schieden 48,4 % aller untersuchten Pferde Eier von Magen-Darm-Strongyliden (MDS) aus, 7,4 % Eier von Oxyuris equi und 3,2 % Eier von Parascaris, wobei bei den Kolikpatienten nur MDS-Eier nachgewiesen wurden (24,2 %), andere Patienten schieden Eier von MDS (46,6 %) und Parascaris (3,6 %) und die selektiv entwurmten Pferde Eier von MDS (75,0 %), Oxyuris equi (18,8 %) und Parascaris (6,3 %) aus. Oxyuris equi-Befall war signifikant negativ mit dem Alter korreliert und trat in Verbindung mit überdurchschnittlich hoher MDS-Eiausscheidung und bei Pferden, die jünger waren als der Durchschnitt der untersuchten Tiere, auf. Von den sieben Pferden, die Oxyuris equi-positiv waren, wurden sechs mittels Abklatsch ermittelt, von denen nur zwei in der Koproskopie positiv waren. Diese Ergebnisse bestätigen, dass in Beständen mit selektivem Entwurmungsmanagement auch hinsichtlich möglicher Infektionen mit Oxyuris equi jüngere Pferde (bis zu einschließlich vier Jahren) nach altersspezifischen Empfehlungen entwurmt werden sollten. Selektives Entwurmen zielt primär auf die kleinen Strongyliden der Pferde ab und beruht auf der Beurteilung der MDS-Eiausscheidung durch Koproskopie, womit Oxyuris equi-Eier nicht zuverlässig detektiert werden können. Spezielle Diagnostik mittels Klebestreifen-Abklatsch und gezielte Behandlung sind notwendig, um den Pfriemenschwanzbefall beim Pferd zu bekämpfen. In einzelnen Fällen ergaben sich Hinweise auf mangelnde Wirksamkeit anthelminthischer Behandlungen gegen Oxyuren. Dies sollte auch hinsichtlich früherer Berichte darüber weiter untersucht werden. PB - Schlütersche Verlagsges PP - Hannover PY - 2020 SP - 767 EP - 775 T1 - Ist Oxyuris equi ein Gewinner bei der selektiven Entwurmung? T2 - Der Praktische TierarztDer Pr TI - Ist Oxyuris equi ein Gewinner bei der selektiven Entwurmung? TT - Is Oxyuris equi a winner in selective deworming strategies? VL - 101 SN - 0032-681X ER -