TY - JOUR KW - Coxiellose KW - kleine Wiederkäuer KW - Q-Fieber KW - Zoonose AU - B Bauer AU - M Runge AU - A Campe AU - K Henning AU - K Mertens-Scholz AU - K Boden AU - K Sobotta AU - D Frangoulidis AU - M Knittler AU - S Matthiesen AU - C Berens AU - A Lührmann AU - S Fischer AU - S Ulbert AU - G Makert AU - M Ganter AB - Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete Zoonose, die durch Coxiella (C.) burnetii verursacht wird. Dieses Bakterium wird besonders über Geburtsmaterial infizierter kleiner Wiederkäuer in großen Mengen ausgeschieden, aber auch über Milch, Kot und Urin. Der Hauptinfektionsweg für Mensch und Tier ist die Inhalation von erregerhaltigen Aerosolen. Bei der Verbreitung spielen Wind und andere meteorologische Faktoren eine Rolle. Auch Zecken wie Dermacentor spp. und Ixodes ricinus könnten eine Bedeutung bei der Übertragung von C. burnetii haben. Bei Ziegen kann eine Infektion mit C. burnetii vor allem zu Spätaborten führen. Im Gegensatz dazu scheint eine Coxiellen-Infektion bei Schafen zu weitaus geringeren Abortraten als bei Ziegen zu führen. Beim Menschen zeigen 40 % der infizierten Personen grippeähnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen. Bis zu 5 % aller Infizierten können eine Chronifizierung entwickeln, die meist mit einer Endokarditis einhergeht. In Deutschland wurden seit dem Jahr 2000 mehrere humane Q-Fieber-Kleinraumepidemien mit bis zu 331 infizierten Personen pro Ausbruch detektiert. Auslöser waren meist lammende Schafe. Aufgrund der Zunahme an Milchziegenhaltungen in Deutschland wird in Zukunft mit vermehrten Fällen auch bei dieser Tierart gerechnet. Der diagnostische Nachweis von Infektionen mit C. burnetii beim Tier erfolgt meist mit dem ELISA und/oder der PCR. Mithilfe der Multiple Loci Variable Number of Tandem Repeat Analysis (MLVA/VNTR) lassen sich Isolate genotypisieren. Das genotypische MLVA-Cluster A wurde besonders bei kleinen Wiederkäuern nachgewiesen, während das Cluster C eher mit Rindern assoziiert ist. Die antibiotische Behandlung infizierter Tiere mit Oxytetracyclinen hat sich nicht bewährt. Vielmehr senkt der Einsatz eines Impfstoffes mit inaktivierten Phase-I-Bakterien das Risiko der Ausscheidung. Aufgrund der hohen Tenazität von C. burnetii sind viele Desinfektionsmittel nicht wirksam. BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift CY - Hannover DA - 04/2020 DO - 10.2376/0005-9366-19030 LA - German N2 - Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete Zoonose, die durch Coxiella (C.) burnetii verursacht wird. Dieses Bakterium wird besonders über Geburtsmaterial infizierter kleiner Wiederkäuer in großen Mengen ausgeschieden, aber auch über Milch, Kot und Urin. Der Hauptinfektionsweg für Mensch und Tier ist die Inhalation von erregerhaltigen Aerosolen. Bei der Verbreitung spielen Wind und andere meteorologische Faktoren eine Rolle. Auch Zecken wie Dermacentor spp. und Ixodes ricinus könnten eine Bedeutung bei der Übertragung von C. burnetii haben. Bei Ziegen kann eine Infektion mit C. burnetii vor allem zu Spätaborten führen. Im Gegensatz dazu scheint eine Coxiellen-Infektion bei Schafen zu weitaus geringeren Abortraten als bei Ziegen zu führen. Beim Menschen zeigen 40 % der infizierten Personen grippeähnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen. Bis zu 5 % aller Infizierten können eine Chronifizierung entwickeln, die meist mit einer Endokarditis einhergeht. In Deutschland wurden seit dem Jahr 2000 mehrere humane Q-Fieber-Kleinraumepidemien mit bis zu 331 infizierten Personen pro Ausbruch detektiert. Auslöser waren meist lammende Schafe. Aufgrund der Zunahme an Milchziegenhaltungen in Deutschland wird in Zukunft mit vermehrten Fällen auch bei dieser Tierart gerechnet. Der diagnostische Nachweis von Infektionen mit C. burnetii beim Tier erfolgt meist mit dem ELISA und/oder der PCR. Mithilfe der Multiple Loci Variable Number of Tandem Repeat Analysis (MLVA/VNTR) lassen sich Isolate genotypisieren. Das genotypische MLVA-Cluster A wurde besonders bei kleinen Wiederkäuern nachgewiesen, während das Cluster C eher mit Rindern assoziiert ist. Die antibiotische Behandlung infizierter Tiere mit Oxytetracyclinen hat sich nicht bewährt. Vielmehr senkt der Einsatz eines Impfstoffes mit inaktivierten Phase-I-Bakterien das Risiko der Ausscheidung. Aufgrund der hohen Tenazität von C. burnetii sind viele Desinfektionsmittel nicht wirksam. PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2020 T1 - Coxiella burnetii: Ein Übersichtsartikel mit Fokus auf das Infektionsgeschehen in deutschen Schaf- und Ziegenherden T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Coxiella burnetii: Ein Übersichtsartikel mit Fokus auf das Infektionsgeschehen in deutschen Schaf- und Ziegenherden TT - Coxiella burnetii: A review focusing on infections in German sheep and goat flocks VL - 133 SN - 0005-9366 ER -