TY - JOUR KW - Coronavirus KW - Durchfallerkrankung KW - Schwein KW - emerging disease AU - S Leidenberger AU - S Blome AB - Die porzine epidemische Diarrhoe (PED) ist eine akute, hochkontagiöse Darmerkrankung des Schweines, die eine hochgradige Enteritis, Diarrhoe, Erbrechen und Dehydratation bedingt. Die Mortalität kann vor allem in Saugferkeln sehr ausgeprägt sein. Das porzine epidemische Diarrhoe-Virus (PEDV) ist ein behülltes, einzelsträngiges RNA-Virus positiver Polarität aus der Familie der Coronaviridae, Genus Alphacoronavirus. Nach der erstmaligen Beschreibung in den 1970er-Jahren in Europa war die Erkrankung vor allem in Asien verantwortlich für nennenswerte wirtschaftliche Verluste. Dort ist die Erkrankung bis heute endemisch. In Europa erloschen die Ausbrüche rasch. In den letzten dreißig Jahren traten nur sehr sporadisch PED-Fälle in Europa auf. Nach Berichten aus Asien, dass eine neue PEDV-Variante zu erheblichen Verlusten führte, wurde im Mai 2013 auch eine hochvirulente PEDV-Variante in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) nachgewiesen. Betroffen waren alle Altersklassen von Schweinen mit Mortalitätsraten bis zu 95 % bei Saugferkeln. Seit Mai 2014 traten auch in Süd- und Westdeutschland Fälle der PED auf. In den meisten Fällen waren Mastbetriebe betroffen mit hoher Morbidität, aber vernachlässigbarer Mortalität. In betroffenen Zuchtbetrieben wurde von Mortalitätsraten von bis zu 85 % berichtet. Ähnliche Krankheitsgeschehen wurden nachfolgend auch aus anderen zentraleuropäischen Ländern, wie Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Italien und Österreich, berichtet. Die Charakterisierung der beteiligten Virusstämme ergab, dass es sich in Zentraleuropa um sogenannte S-INDEL-Varianten des Virus handelte, die, im Gegensatz zu den hochvirulenten NON-INDEL-Stämmen aus Asien und den USA, Deletionen und Insertionen im Spike-Protein kodierenden Genabschnitt aufweisen. Diese Varianten werden mit milderen PED-Verläufen assoziiert. Zur Vermeidung der Einschleppung in den Bestand sind strikte Hygienemaßnahmen essenziell. PEDV ist nicht sehr umweltstabil und durch eine Vielzahl von Desinfektionsmitteln zu inaktivieren, allerdings ist die infektiöse Dosis – vor allem für Saugferkel – sehr gering und das Virus wird in hohen Mengen ausgeschieden. Derzeit sind keine Imfpstoffe gegen die Erkrankung in Europa zugelassen. BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":105145,"title":"Porzine epidemische Diarrhoe","topline":"","teaserText":"Porcine epidemic diarrhea","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Die porzine epidemische Diarrhoe (PED) ist eine akute, hochkontagi\u00f6se Darmerkrankung des Schweines, die eine hochgradige Enteritis, Diarrhoe, Erbrechen und Dehydratation bedingt. Die Mortalit\u00e4t kann vor allem in Saugferkeln sehr ausgepr\u00e4gt sein. Das porzine epidemische Diarrhoe-Virus (PEDV) ist ein beh\u00fclltes, einzelstr\u00e4ngiges RNA-Virus positiver Polarit\u00e4t aus der Familie der Coronaviridae, Genus Alphacoronavirus. Nach der erstmaligen Beschreibung in den 1970er-Jahren in Europa war die Erkrankung vor allem in Asien verantwortlich f\u00fcr nennenswerte wirtschaftliche Verluste. Dort ist die Erkrankung bis heute endemisch. In Europa erloschen die Ausbr\u00fcche rasch. In den letzten drei\u00dfig Jahren traten nur sehr sporadisch PED-F\u00e4lle in Europa auf. Nach Berichten aus Asien, dass eine neue PEDV-Variante zu erheblichen Verlusten f\u00fchrte, wurde im Mai 2013 auch eine hochvirulente PEDV-Variante in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) nachgewiesen. Betroffen waren alle Altersklassen von Schweinen mit Mortalit\u00e4tsraten bis zu 95 % bei Saugferkeln. Seit Mai 2014 traten auch in S\u00fcd- und Westdeutschland F\u00e4lle der PED auf. In den meisten F\u00e4llen waren Mastbetriebe betroffen mit hoher Morbidit\u00e4t, aber vernachl\u00e4ssigbarer Mortalit\u00e4t. In betroffenen Zuchtbetrieben wurde von Mortalit\u00e4tsraten von bis zu 85 % berichtet. \u00c4hnliche Krankheitsgeschehen wurden nachfolgend auch aus anderen zentraleurop\u00e4ischen L\u00e4ndern, wie Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Italien und \u00d6sterreich, berichtet. Die Charakterisierung der beteiligten Virusst\u00e4mme ergab, dass es sich in Zentraleuropa um sogenannte S-INDEL-Varianten des Virus handelte, die, im Gegensatz zu den hochvirulenten NON-INDEL-St\u00e4mmen aus Asien und den USA, Deletionen und Insertionen im Spike-Protein kodierenden Genabschnitt aufweisen. Diese Varianten werden mit milderen PED-Verl\u00e4ufen assoziiert. Zur Vermeidung der Einschleppung in den Bestand sind strikte Hygienema\u00dfnahmen essenziell. PEDV ist nicht sehr umweltstabil und durch eine Vielzahl von Desinfektionsmitteln zu inaktivieren, allerdings ist die infekti\u00f6se Dosis \u2013 vor allem f\u00fcr Saugferkel \u2013 sehr gering und das Virus wird in hohen Mengen ausgeschieden. Derzeit sind keine Imfpstoffe gegen die Erkrankung in Europa zugelassen.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Coronavirus, Durchfallerkrankung, Schwein, emerging disease<\/p>

Summary<\/span>
Porcine epidemic diarrhea (PED) is an acute and highly contagious enteric disease of swine that results in severe enteritis, diarrhea, vomiting, and dehydration. Especially in suckling pigs, mortality can be very high. The causative agent, Porcine epidemic diarrhea virus (PEDV), is an enveloped positive single-stranded RNA virus that belongs to the family Coronaviridae, genus Alphacoronavirus. After its first recognition in the 1970s in Europe, the disease caused considerable economic losses especially in Asia, where the disease remained endemic. In Europe, the disease disappeared rather quickly, and from most countries only very sporadic cases were reported over the last three decades. After reports from Asia, that a new PEDV variant caused considerable losses, a highly virulent PEDV variant emerged also in the United States (US), with swine farms experiencing explosive epidemics affecting all age classes of animals, with up to 95% mortality in suckling pigs. Since May 2014, several cases of PED were also reported from the southern and western part of Germany. In most cases, fattening pigs were affected showing high morbidity with almost non-existent mortality. However, some breeding herds reported high mortality rates with up to 85% losses in suckling piglets. Similar outbreaks were observed in several other Central European countries including France, The Netherlands, Italy, Belgium, and Austria. The characterization of the involved virus strains revealed that S-INDEL variants of the virus were involved in central Europe, which, in contrast to the highly virulent NON-INDEL strains from Asia and the USA, posses deletions and insertions in the spike protein encoding gene segment. These variants are associated with milder PED courses. To avoid PEDV introduction in a herd, a strict hygiene management is mandatory. PEDV is not very stable and can be inactivated easily. However, the infectious dose is very low, especially for suckling pigs. Moreover, virus is shed in high amounts. Up to now, no vaccine is available in Europe.<\/p>

Keywords<\/span>
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Die porzine epidemische Diarrhoe (PED) ist eine akute, hochkontagi\u00f6se Darmerkrankung des Schweines, die eine hochgradige Enteritis, Diarrhoe, Erbrechen und Dehydratation bedingt. Die Mortalit\u00e4t kann vor allem in Saugferkeln sehr ausgepr\u00e4gt sein. Das porzine epidemische Diarrhoe-Virus (PEDV) ist ein beh\u00fclltes, einzelstr\u00e4ngiges RNA-Virus positiver Polarit\u00e4t aus der Familie der Coronaviridae, Genus Alphacoronavirus. Nach der erstmaligen Beschreibung in den 1970er-Jahren in Europa war die Erkrankung vor allem in Asien verantwortlich f\u00fcr nennenswerte wirtschaftliche Verluste. Dort ist die Erkrankung bis heute endemisch. In Europa erloschen die Ausbr\u00fcche rasch. In den letzten drei\u00dfig Jahren traten nur sehr sporadisch PED-F\u00e4lle in Europa auf. Nach Berichten aus Asien, dass eine neue PEDV-Variante zu erheblichen Verlusten f\u00fchrte, wurde im Mai 2013 auch eine hochvirulente PEDV-Variante in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) nachgewiesen. Betroffen waren alle Altersklassen von Schweinen mit Mortalit\u00e4tsraten bis zu 95 % bei Saugferkeln. Seit Mai 2014 traten auch in S\u00fcd- und Westdeutschland F\u00e4lle der PED auf. In den meisten F\u00e4llen waren Mastbetriebe betroffen mit hoher Morbidit\u00e4t, aber vernachl\u00e4ssigbarer Mortalit\u00e4t. In betroffenen Zuchtbetrieben wurde von Mortalit\u00e4tsraten von bis zu 85 % berichtet. \u00c4hnliche Krankheitsgeschehen wurden nachfolgend auch aus anderen zentraleurop\u00e4ischen L\u00e4ndern, wie Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Italien und \u00d6sterreich, berichtet. Die Charakterisierung der beteiligten Virusst\u00e4mme ergab, dass es sich in Zentraleuropa um sogenannte S-INDEL-Varianten des Virus handelte, die, im Gegensatz zu den hochvirulenten NON-INDEL-St\u00e4mmen aus Asien und den USA, Deletionen und Insertionen im Spike-Protein kodierenden Genabschnitt aufweisen. Diese Varianten werden mit milderen PED-Verl\u00e4ufen assoziiert. Zur Vermeidung der Einschleppung in den Bestand sind strikte Hygienema\u00dfnahmen essenziell. PEDV ist nicht sehr umweltstabil und durch eine Vielzahl von Desinfektionsmitteln zu inaktivieren, allerdings ist die infekti\u00f6se Dosis \u2013 vor allem f\u00fcr Saugferkel \u2013 sehr gering und das Virus wird in hohen Mengen ausgeschieden. Derzeit sind keine Imfpstoffe gegen die Erkrankung in Europa zugelassen.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Coronavirus, Durchfallerkrankung, Schwein, emerging disease<\/p>

Summary<\/strong>
Porcine epidemic diarrhea (PED) is an acute and highly contagious enteric disease of swine that results in severe enteritis, diarrhea, vomiting, and dehydration. Especially in suckling pigs, mortality can be very high. The causative agent, Porcine epidemic diarrhea virus (PEDV), is an enveloped positive single-stranded RNA virus that belongs to the family Coronaviridae, genus Alphacoronavirus. After its first recognition in the 1970s in Europe, the disease caused considerable economic losses especially in Asia, where the disease remained endemic. In Europe, the disease disappeared rather quickly, and from most countries only very sporadic cases were reported over the last three decades. After reports from Asia, that a new PEDV variant caused considerable losses, a highly virulent PEDV variant emerged also in the United States (US), with swine farms experiencing explosive epidemics affecting all age classes of animals, with up to 95% mortality in suckling pigs. Since May 2014, several cases of PED were also reported from the southern and western part of Germany. In most cases, fattening pigs were affected showing high morbidity with almost non-existent mortality. However, some breeding herds reported high mortality rates with up to 85% losses in suckling piglets. Similar outbreaks were observed in several other Central European countries including France, The Netherlands, Italy, Belgium, and Austria. The characterization of the involved virus strains revealed that S-INDEL variants of the virus were involved in central Europe, which, in contrast to the highly virulent NON-INDEL strains from Asia and the USA, posses deletions and insertions in the spike protein encoding gene segment. These variants are associated with milder PED courses. To avoid PEDV introduction in a herd, a strict hygiene management is mandatory. PEDV is not very stable and can be inactivated easily. However, the infectious dose is very low, especially for suckling pigs. Moreover, virus is shed in high amounts. Up to now, no vaccine is available in Europe.<\/p>

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Nach Berichten aus Asien, dass eine neue PEDV-Variante zu erheblichen Verlusten f\u00fchrte, wurde im Mai 2013 auch eine hochvirulente PEDV-Variante in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) nachgewiesen. Betroffen waren alle Altersklassen von Schweinen mit Mortalit\u00e4tsraten bis zu 95 % bei Saugferkeln. Seit Mai 2014 traten auch in S\u00fcd- und Westdeutschland F\u00e4lle der PED auf. In den meisten F\u00e4llen waren Mastbetriebe betroffen mit hoher Morbidit\u00e4t, aber vernachl\u00e4ssigbarer Mortalit\u00e4t. In betroffenen Zuchtbetrieben wurde von Mortalit\u00e4tsraten von bis zu 85 % berichtet. \u00c4hnliche Krankheitsgeschehen wurden nachfolgend auch aus anderen zentraleurop\u00e4ischen L\u00e4ndern, wie Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Italien und \u00d6sterreich, berichtet. 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