TY - JOUR KW - Magendrehung KW - Physiotherapie KW - „Über-den-Rücken-Drehen“ AU - O Harms AU - A Langer AU - M Fehr AB - In der Physiotherapie wird das „Über-den-Rücken-Drehen“ zur Stärkung der Stammmuskulatur angewendet. Auch bei der orthopädischen oder neurologischen Untersuchung kann dieses Manöver eingesetzt werden, um die kontralaterale Gliedmaße rascher untersuchen zu können. Allerdings wird immer wieder von Tiermedizinern oder Hundebesitzern die Meinung vertreten, dass diese Maßnahme zu einer Magendrehung führen kann. Das Ziel dieser Studie war es deshalb, zu prüfen bzw. zu widerlegen, dass das Drehen über den Rücken bei Hunden zu einer Magendrehung führt. Dazu wurden 90 Hunde mit einem Kreuzbandriss in diese Studie integriert und in drei Gruppen eingeteilt. Hunde der Gruppen 1 und 2 wurden bei der Eingangsuntersuchung und am Operationstag, 50 % von links nach rechts und 50 % von rechts nach links, über den Rücken gedreht. Alle Manöver wurden von derselben Person durchgeführt. Hunde der Gruppe 3 wurden nicht über den Rücken gedreht. Alle Hunde hatten vor der Eingangsuntersuchung gefressen, am OP-Tag waren alle nüchtern. Die Besitzerbefragung, ob eine Magendrehung am OP-Tag und in der Zeit zwischen dem zehnten und 14. Tag postoperativ stattgefunden hatte, erfolgte durch eine geblindete Person. Außerdem wurden alle Hunde am ersten Tag postoperativ klinisch auf eine mögliche Magendrehung durch dieselbe Person untersucht. Bei allen Hunden der Gruppen 1 bis 3 wurde keine Magendrehung festgestellt. Der Schluss liegt nahe, dass ein Drehen über den Rücken nicht als alleinige Ursache für eine Magendrehung des Hundes angesehen werden kann. Das Über-den-Rücken-Drehen als physiotherapeutische Maßnahme kann demzufolge weiterhin angeraten werden. BT - Kleintierpraxis C1 - {"oldId":88168,"title":"Darf man Hunde \u00fcber den R\u00fccken drehen? Eine prospektive randomisierte geblindete klinische Studie","topline":"","teaserText":"Should dogs be rolled over their backs? A prospective randomised blind clinical study","content":"

Zusammenfassung<\/span>
In der Physiotherapie wird das \u201e\u00dcber-den-R\u00fccken-Drehen\u201c zur St\u00e4rkung der Stammmuskulatur angewendet. Auch bei der orthop\u00e4dischen oder neurologischen Untersuchung kann dieses Man\u00f6ver eingesetzt werden, um die kontralaterale Gliedma\u00dfe rascher untersuchen zu k\u00f6nnen. Allerdings wird immer wieder von Tiermedizinern oder Hundebesitzern die Meinung vertreten, dass diese Ma\u00dfnahme zu einer Magendrehung f\u00fchren kann. Das Ziel dieser Studie war es deshalb, zu pr\u00fcfen bzw. zu widerlegen, dass das Drehen \u00fcber den R\u00fccken bei Hunden zu einer Magendrehung f\u00fchrt. Dazu wurden 90 Hunde mit einem Kreuzbandriss in diese Studie integriert und in drei Gruppen eingeteilt. Hunde der Gruppen 1 und 2 wurden bei der Eingangsuntersuchung und am Operationstag, 50 % von links nach rechts und 50 % von rechts nach links, \u00fcber den R\u00fccken gedreht. Alle Man\u00f6ver wurden von derselben Person durchgef\u00fchrt. Hunde der Gruppe 3 wurden nicht \u00fcber den R\u00fccken gedreht. Alle Hunde hatten vor der Eingangsuntersuchung gefressen, am OP-Tag waren alle n\u00fcchtern. Die Besitzerbefragung, ob eine Magendrehung am OP-Tag und in der Zeit zwischen dem zehnten und 14. Tag postoperativ stattgefunden hatte, erfolgte durch eine geblindete Person. Au\u00dferdem wurden alle Hunde am ersten Tag postoperativ klinisch auf eine m\u00f6gliche Magendrehung durch dieselbe Person untersucht. Bei allen Hunden der Gruppen 1 bis 3 wurde keine Magendrehung festgestellt. Der Schluss liegt nahe, dass ein Drehen \u00fcber den R\u00fccken nicht als alleinige Ursache f\u00fcr eine Magendrehung des Hundes angesehen werden kann. Das \u00dcber-den-R\u00fccken-Drehen als physiotherapeutische Ma\u00dfnahme kann demzufolge weiterhin angeraten werden.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Magendrehung, Physiotherapie, \u201e\u00dcber-den-R\u00fccken-Drehen\u201c<\/p>

Summary<\/span>
Physiotherapists use \u201croll over \u201cor \u201crolling\u201d as a core strengthening exercise in dogs; in particular, for their abdominal oblique muscles. Even in orthopaedic or neurological examinations, \u201crolling\u201d is a valuable manoeuver to exam the contralateral side faster. However, many dog owners or veterinarians have the opinion that rolling a dog over the back could induce gastric dilatation\/volvulus (GDV) syndrome. The aim of this study was to prove or refute the presumption that rotating dogs over their backs will result in GDV syndrome. Ninety dogs were included in this study. The reason for presentation for all the dogs was a cruciate ligament rupture. The dogs were assigned to three groups. The dogs in Groups 1 and 2 were rotated over their backs during the first appointment and on the day of surgery: in Group 1 from left to right; in Group 2 from right to left. All the rotations were performed by the same person. The dogs in Group 3 were not rotated. All the dogs had had a meal before their first appointment, while on the day of surgery, they were all fasted. The monitoring of the dogs was conducted by an unbiased \u201cblind\u201d investigator who interviewed the owners on the day of surgery and 10\u201414 days later. In addition, the same person did a clinical examination for GDV syndrome on Day 1 after the operation. None of the dogs from Groups 1 to 3 developed GDV syndrome. In conclusion, rotating dogs over their backs alone does not cause GDV syndrome. Consequently, \u201croll over\u201d or \u201crolling\u201d can be recommended as a safe physiotherapeutic procedure.<\/p>

Keywords<\/span>
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