TY - JOUR AU - R Wagner AB - Die Diagnose canine atopische Dermatitis (CAD) beim Hund ist prinzipiell eine klinische Diagnose,die anhand der Anamnese, des typischen klinischen Erscheinungsbildes und nach Ausschluss anderermit Pruritus einhergehender Hauterkrankungen gestellt ... BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":71259,"title":"Atopische Dermatitis bei Hunden","teaserText":"Die Diagnose canine atopische Dermatitis (CAD) beim Hund ist prinzipiell eine klinische Diagnose,die anhand der Anamnese, des typischen klinischen Erscheinungsbildes und nach Ausschluss anderermit Pruritus einhergehender Hauterkrankungen gestellt ...","content":"

Die Diagnose canine atopische Dermatitis (CAD) beim Hund ist prinzipiell eine klinische Diagnose,die anhand der Anamnese, des typischen klinischen Erscheinungsbildes und nach Ausschluss anderermit Pruritus einhergehender Hauterkrankungen gestellt wird.

Unter einer Atopie versteht man eine Hypersensibilisierungsreaktion,d. h. eine \u00fcberschie\u00dfende Reaktion des Immunsystems aufUmweltallergene. Ein Allergen ist per definitionem ein Antigen, daseine allergische Immunantwort provoziert, die durch Induktion derSynthese von IgE-Antik\u00f6rpern eine allergische Reaktion vom Soforttyp(Typ I) an Haut und Schleimhaut hervorruft. Es handelt sichmeist um Polypeptide oder Proteine (relative Molek\u00fclmasse 5000\u201350 000), deren Sensibilisierungspotenz durch den chemischen Aufbauund die Kombination der allergenen Determinanten (Epitop)bestimmt wird. Umgebungsallergene sind prinzipiell eigentlich\u201eharmlose\u201c Substanzen, wie Pollen (Gr\u00e4ser-, Kr\u00e4uter- und\/oderBaumpollen), Hausstaub- und Vorratsmilben, Schimmelpilze, Insektenoder Epithelien. Wenn ein Individuum sich jedoch auf dieseSubstanzen sensibilisiert hat, kommt es bei erneutem Allergenkontaktzu einer allergischen Reaktion.

Es ist prinzipiell von hohem Interesse, ob man eine CAD \u201evoraussagen\u201ckann. In einer Studie zur Identifizierung von F\u00fchrhundenmit atopischem Potenzial war die H\u00e4ufigkeit von Hauterkrankungenin der Altersgruppe der zehn Monate alten Hunde bei zuk\u00fcnftigatopischen Hunden deutlich h\u00f6her als bei Hunden ohneHauterkrankungen. In einer \u00e4hnlichen Studie konnte gezeigt werden,dass verschiedene Umgebungsfaktoren mit einem erh\u00f6htenRisiko f\u00fcr CAD assoziiert waren: Geburt w\u00e4hrend kalter Monate,im Zwinger aufgewachsen, in einer Stadt lebend, in einem Hundekorbschlafend, in einem Haus mit Holzboden lebend, nicht regelm\u00e4ssigentwurmt. Dem gegen\u00fcber standen Faktoren, die zu einemerniedrigten Risiko f\u00fchrten: nicht geimpft und entwurmt w\u00e4hrendder Welpenzeit, in einem Haushalt mit Pflanzen und mehreren Tierenlebend, freier Zugang zum Garten, h\u00e4ufiger Auslauf auf Feldernoder in W\u00e4ldern, Verabreichung eines kommerziellen Futters.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Kleintier","Fachartikel"],"fromDate":"Apr 1, 2011 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/atopische-dermatitis-bei-hunden\/150\/3230\/71259"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/atopische-dermatitis-bei-hunden\/150\/3230\/71259","doiSource":"Praktischer Tierarzt 92: Ausgabe 4, Seite 286\u0096304 (2011)","doiFirstPage":"286","doiLastPage":"304","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Wagner R","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2011_04_0286.pdf","title":"dpt_2011_04_0286.pdf","description":"Atopische Dermatitis bei Hunden"},"authors":[{"firstName":"R","middleName":"","lastName":"Wagner"}],"contentOptimised":"

Die Diagnose canine atopische Dermatitis (CAD) beim Hund ist prinzipiell eine klinische Diagnose,die anhand der Anamnese, des typischen klinischen Erscheinungsbildes und nach Ausschluss anderermit Pruritus einhergehender Hauterkrankungen gestellt wird.

Unter einer Atopie versteht man eine Hypersensibilisierungsreaktion,d. h. eine \u00fcberschie\u00dfende Reaktion des Immunsystems aufUmweltallergene. Ein Allergen ist per definitionem ein Antigen, daseine allergische Immunantwort provoziert, die durch Induktion derSynthese von IgE-Antik\u00f6rpern eine allergische Reaktion vom Soforttyp(Typ I) an Haut und Schleimhaut hervorruft. Es handelt sichmeist um Polypeptide oder Proteine (relative Molek\u00fclmasse 5000\u201350 000), deren Sensibilisierungspotenz durch den chemischen Aufbauund die Kombination der allergenen Determinanten (Epitop)bestimmt wird. Umgebungsallergene sind prinzipiell eigentlich\u201eharmlose\u201c Substanzen, wie Pollen (Gr\u00e4ser-, Kr\u00e4uter- und\/oderBaumpollen), Hausstaub- und Vorratsmilben, Schimmelpilze, Insektenoder Epithelien. Wenn ein Individuum sich jedoch auf dieseSubstanzen sensibilisiert hat, kommt es bei erneutem Allergenkontaktzu einer allergischen Reaktion.

Es ist prinzipiell von hohem Interesse, ob man eine CAD \u201evoraussagen\u201ckann. In einer Studie zur Identifizierung von F\u00fchrhundenmit atopischem Potenzial war die H\u00e4ufigkeit von Hauterkrankungenin der Altersgruppe der zehn Monate alten Hunde bei zuk\u00fcnftigatopischen Hunden deutlich h\u00f6her als bei Hunden ohneHauterkrankungen. In einer \u00e4hnlichen Studie konnte gezeigt werden,dass verschiedene Umgebungsfaktoren mit einem erh\u00f6htenRisiko f\u00fcr CAD assoziiert waren: Geburt w\u00e4hrend kalter Monate,im Zwinger aufgewachsen, in einer Stadt lebend, in einem Hundekorbschlafend, in einem Haus mit Holzboden lebend, nicht regelm\u00e4ssigentwurmt. Dem gegen\u00fcber standen Faktoren, die zu einemerniedrigten Risiko f\u00fchrten: nicht geimpft und entwurmt w\u00e4hrendder Welpenzeit, in einem Haushalt mit Pflanzen und mehreren Tierenlebend, freier Zugang zum Garten, h\u00e4ufiger Auslauf auf Feldernoder in W\u00e4ldern, Verabreichung eines kommerziellen Futters.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

Die Diagnose canine atopische Dermatitis (CAD) beim Hund ist prinzipiell eine klinische Diagnose,die anhand der Anamnese, des typischen klinischen Erscheinungsbildes und nach Ausschluss anderermit Pruritus einhergehender Hauterkrankungen gestellt wird.

Unter einer Atopie versteht man eine Hypersensibilisierungsreaktion,d. h. eine \u00fcberschie\u00dfende Reaktion des Immunsystems aufUmweltallergene. Ein Allergen ist per definitionem ein Antigen, daseine allergische Immunantwort provoziert, die durch Induktion derSynthese von IgE-Antik\u00f6rpern eine allergische Reaktion vom Soforttyp(Typ I) an Haut und Schleimhaut hervorruft. Es handelt sichmeist um Polypeptide oder Proteine (relative Molek\u00fclmasse 5000\u201350 000), deren Sensibilisierungspotenz durch den chemischen Aufbauund die Kombination der allergenen Determinanten (Epitop)bestimmt wird. Umgebungsallergene sind prinzipiell eigentlich\u201eharmlose\u201c Substanzen, wie Pollen (Gr\u00e4ser-, Kr\u00e4uter- und\/oderBaumpollen), Hausstaub- und Vorratsmilben, Schimmelpilze, Insektenoder Epithelien. Wenn ein Individuum sich jedoch auf dieseSubstanzen sensibilisiert hat, kommt es bei erneutem Allergenkontaktzu einer allergischen Reaktion.

Es ist prinzipiell von hohem Interesse, ob man eine CAD \u201evoraussagen\u201ckann. In einer Studie zur Identifizierung von F\u00fchrhundenmit atopischem Potenzial war die H\u00e4ufigkeit von Hauterkrankungenin der Altersgruppe der zehn Monate alten Hunde bei zuk\u00fcnftigatopischen Hunden deutlich h\u00f6her als bei Hunden ohneHauterkrankungen. In einer \u00e4hnlichen Studie konnte gezeigt werden,dass verschiedene Umgebungsfaktoren mit einem erh\u00f6htenRisiko f\u00fcr CAD assoziiert waren: Geburt w\u00e4hrend kalter Monate,im Zwinger aufgewachsen, in einer Stadt lebend, in einem Hundekorbschlafend, in einem Haus mit Holzboden lebend, nicht regelm\u00e4ssigentwurmt. Dem gegen\u00fcber standen Faktoren, die zu einemerniedrigten Risiko f\u00fchrten: nicht geimpft und entwurmt w\u00e4hrendder Welpenzeit, in einem Haushalt mit Pflanzen und mehreren Tierenlebend, freier Zugang zum Garten, h\u00e4ufiger Auslauf auf Feldernoder in W\u00e4ldern, Verabreichung eines kommerziellen Futters.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Die Diagnose canine atopische Dermatitis (CAD) beim Hund ist prinzipiell eine klinische Diagnose,die anhand der Anamnese, des typischen klinischen Erscheinungsbildes und nach Ausschluss anderermit Pruritus einhergehender Hauterkrankungen gestellt ...","date":{"year":2011,"date":"04\/2011","accepted":"2011-04-01"},"volume":"92","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"286-304","redirects":["atopische-dermatitis-bei-hunden\/150\/3230\/71259"],"tierartCategories":["Kleintier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 04/2011 LA - German N2 - Die Diagnose canine atopische Dermatitis (CAD) beim Hund ist prinzipiell eine klinische Diagnose,die anhand der Anamnese, des typischen klinischen Erscheinungsbildes und nach Ausschluss anderermit Pruritus einhergehender Hauterkrankungen gestellt ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2011 SP - 286 EP - 304 T1 - Atopische Dermatitis bei Hunden T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Atopische Dermatitis bei Hunden VL - 92 ER -