TY - JOUR AU - T Quack AU - S Beckmann AU - C Grevelding AB - Parasitäre Helminthen der Gattung Schistosoma verursachen Schistosomiasis, eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier betrifft. Für Menschen ist sie nach der Malaria die weltweit häufigste Parasitose. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation ... BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":71209,"title":"Schistosomiasis und die Molekularbiologie der M\u00e4nnchen-Weibchen-Interaktion von S. mansoni","teaserText":"Parasit\u00e4re Helminthen der Gattung Schistosoma verursachen Schistosomiasis, eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier betrifft. F\u00fcr Menschen ist sie nach der Malaria die weltweit h\u00e4ufigste Parasitose. Sch\u00e4tzungen der Weltgesundheitsorganisation ...","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Parasit\u00e4re Helminthen der Gattung Schistosoma verursachen Schistosomiasis, eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier betrifft. F\u00fcr Menschen ist sie nach der Malaria die weltweit h\u00e4ufigste Parasitose. Sch\u00e4tzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen von \u00fcber 200 Millionen Menschen aus, die in Endemiegebieten leben (WHO, Fact Sheet N\u00b0 115). Die Zahl an Rindern, die in endemischen Regionen Afrikas und Asiens leben, liegt bei 530 Millionen. In den letzten 20 Jahren sind gro\u00dfe Anstrengungen unternommen worden, um eine effektive Vakzine gegen Schistosomen zu entwickeln, aber ohne durchschlagenden Erfolg. Zus\u00e4tzlich besteht ein akuter Bedarf an der Entwicklung neuer Antihelminthika, weil Resistenzen gegen das Mittel der Wahl, Praziquantel, als m\u00f6glich festgestellt worden sind. Daher dient die Aufkl\u00e4rung physiologischer oder entwicklungsbiologischer Prozesse in Schistosomen der Entdeckung neuer Wege, um diese Prozesse zu beeinflussen und den Parasiten zu kontrollieren. Eine M\u00f6glichkeit hierzu bietet die Untersuchung der ungew\u00f6hnlichen Biologie der Schistosomen. Diese digenen Parasiten unterscheiden sich von anderen parasit\u00e4ren W\u00fcrmern dadurch, dass sie im Blutgef\u00e4\u00dfsystem leben. Ferner sind sie die einzigen zweigeschlechtlichen Vertreter der Trematoden. Nahezu einmalig in der Natur ist jedoch der kontinuierliche Paarungskontakt, der f\u00fcr die Entwicklung der reproduktiven Organe der Weibchen essentiell ist, ein m\u00f6glicher Aspekt f\u00fcr die Entwicklung von neuen Kontrollma\u00dfnahmen.


Summary<\/span>
Parasitic helminths of the genus Schistosoma are the causative agents of schisto-somiasis,an infectious disease affecting humans and animals. For humans, it is one of the most prevalent parasitemias in the world, second behind malaria. Estimates of the World Health Organisation (WHO) indicate that more than 200 million people live in endemic areas (WHO, Fact Sheet N\u00b0 115). With respect to animals, a number of 530 million cattle is estimated to live in endemic territo-ries of Africa and Asia.In the last two decades ambitious efforts have been made to develop an effective vaccine against schistosomes, but without resounding success. In addition, there is a pressing need to develop new anthelmintics due to the potential emerging resistance against the commonly used drug praziquantel.Therefore, the under-standing of essential physiological or developmental processes of schistosome biology and attempts to intervene in these processes may open new ways to control the parasite.Towards this end, one possibility is to study the unusual biology of schistosomes. These digenean parasites differ from other parasitic flukes by living in the blood vessels. Furthermore, schistosomatids are the only bisexual family of the class trematoda. A nearly unique phenomenon in nature is that a continuous pairing-contact is essential for the development of the reproductive organs of the female, an aspect for the possible design of novel control strategies.<\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Sep 1, 2006 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/11485489\/150\/3130\/71209"],"doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/11485489\/150\/3130\/71209","doiSource":"Berl. M\u00fcnch. Tier\u00e4rztl. Wschr. 119: Ausgabe 9-10, Seite 365-372 (2006)","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"T. Quack, S. Beckmann, C.G.Grevelding","pdf":{"path":"http:\/\/data\/bmtw_2006_09_0365.pdf","title":"bmtw_2006_09_0365.pdf","description":"Schistosomiasis und die Molekularbiologie der M\u00e4nnchen-Weibchen-Interaktion von S. mansoni

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Parasit\u00e4re Helminthen der Gattung Schistosoma verursachen Schistosomiasis, eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier betrifft. F\u00fcr Menschen ist sie nach der Malaria die weltweit h\u00e4ufigste Parasitose. Sch\u00e4tzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen von \u00fcber 200 Millionen Menschen aus, die in Endemiegebieten leben (WHO, Fact Sheet N\u00b0 115). Die Zahl an Rindern, die in endemischen Regionen Afrikas und Asiens leben, liegt bei 530 Millionen. In den letzten 20 Jahren sind gro\u00dfe Anstrengungen unternommen worden, um eine effektive Vakzine gegen Schistosomen zu entwickeln, aber ohne durchschlagenden Erfolg. Zus\u00e4tzlich besteht ein akuter Bedarf an der Entwicklung neuer Antihelminthika, weil Resistenzen gegen das Mittel der Wahl, Praziquantel, als m\u00f6glich festgestellt worden sind. Daher dient die Aufkl\u00e4rung physiologischer oder entwicklungsbiologischer Prozesse in Schistosomen der Entdeckung neuer Wege, um diese Prozesse zu beeinflussen und den Parasiten zu kontrollieren. Eine M\u00f6glichkeit hierzu bietet die Untersuchung der ungew\u00f6hnlichen Biologie der Schistosomen. Diese digenen Parasiten unterscheiden sich von anderen parasit\u00e4ren W\u00fcrmern dadurch, dass sie im Blutgef\u00e4\u00dfsystem leben. Ferner sind sie die einzigen zweigeschlechtlichen Vertreter der Trematoden. Nahezu einmalig in der Natur ist jedoch der kontinuierliche Paarungskontakt, der f\u00fcr die Entwicklung der reproduktiven Organe der Weibchen essentiell ist, ein m\u00f6glicher Aspekt f\u00fcr die Entwicklung von neuen Kontrollma\u00dfnahmen.


Summary<\/strong>
Parasitic helminths of the genus Schistosoma are the causative agents of schisto-somiasis,an infectious disease affecting humans and animals. For humans, it is one of the most prevalent parasitemias in the world, second behind malaria. Estimates of the World Health Organisation (WHO) indicate that more than 200 million people live in endemic areas (WHO, Fact Sheet N\u00b0 115). With respect to animals, a number of 530 million cattle is estimated to live in endemic territo-ries of Africa and Asia.In the last two decades ambitious efforts have been made to develop an effective vaccine against schistosomes, but without resounding success. In addition, there is a pressing need to develop new anthelmintics due to the potential emerging resistance against the commonly used drug praziquantel.Therefore, the under-standing of essential physiological or developmental processes of schistosome biology and attempts to intervene in these processes may open new ways to control the parasite.Towards this end, one possibility is to study the unusual biology of schistosomes. These digenean parasites differ from other parasitic flukes by living in the blood vessels. Furthermore, schistosomatids are the only bisexual family of the class trematoda. A nearly unique phenomenon in nature is that a continuous pairing-contact is essential for the development of the reproductive organs of the female, an aspect for the possible design of novel control strategies.<\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"Parasit\u00e4re Helminthen der Gattung Schistosoma verursachen Schistosomiasis, eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier betrifft. F\u00fcr Menschen ist sie nach der Malaria die weltweit h\u00e4ufigste Parasitose. Sch\u00e4tzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen von \u00fcber 200 Millionen Menschen aus, die in Endemiegebieten leben (WHO, Fact Sheet N\u00b0 115). Die Zahl an Rindern, die in endemischen Regionen Afrikas und Asiens leben, liegt bei 530 Millionen. In den letzten 20 Jahren sind gro\u00dfe Anstrengungen unternommen worden, um eine effektive Vakzine gegen Schistosomen zu entwickeln, aber ohne durchschlagenden Erfolg. Zus\u00e4tzlich besteht ein akuter Bedarf an der Entwicklung neuer Antihelminthika, weil Resistenzen gegen das Mittel der Wahl, Praziquantel, als m\u00f6glich festgestellt worden sind. Daher dient die Aufkl\u00e4rung physiologischer oder entwicklungsbiologischer Prozesse in Schistosomen der Entdeckung neuer Wege, um diese Prozesse zu beeinflussen und den Parasiten zu kontrollieren. Eine M\u00f6glichkeit hierzu bietet die Untersuchung der ungew\u00f6hnlichen Biologie der Schistosomen. Diese digenen Parasiten unterscheiden sich von anderen parasit\u00e4ren W\u00fcrmern dadurch, dass sie im Blutgef\u00e4\u00dfsystem leben. Ferner sind sie die einzigen zweigeschlechtlichen Vertreter der Trematoden. Nahezu einmalig in der Natur ist jedoch der kontinuierliche Paarungskontakt, der f\u00fcr die Entwicklung der reproduktiven Organe der Weibchen essentiell ist, ein m\u00f6glicher Aspekt f\u00fcr die Entwicklung von neuen Kontrollma\u00dfnahmen.","summary":"Parasitic helminths of the genus Schistosoma are the causative agents of schisto-somiasis,an infectious disease affecting humans and animals. For humans, it is one of the most prevalent parasitemias in the world, second behind malaria. Estimates of the World Health Organisation (WHO) indicate that more than 200 million people live in endemic areas (WHO, Fact Sheet N\u00b0 115). With respect to animals, a number of 530 million cattle is estimated to live in endemic territo-ries of Africa and Asia.In the last two decades ambitious efforts have been made to develop an effective vaccine against schistosomes, but without resounding success. In addition, there is a pressing need to develop new anthelmintics due to the potential emerging resistance against the commonly used drug praziquantel.Therefore, the under-standing of essential physiological or developmental processes of schistosome biology and attempts to intervene in these processes may open new ways to control the parasite.Towards this end, one possibility is to study the unusual biology of schistosomes. These digenean parasites differ from other parasitic flukes by living in the blood vessels. Furthermore, schistosomatids are the only bisexual family of the class trematoda. A nearly unique phenomenon in nature is that a continuous pairing-contact is essential for the development of the reproductive organs of the female, an aspect for the possible design of novel control strategies.<\/p>","doiLanguage":"deutsch","translatedTitle":"","abstractE":"Parasit\u00e4re Helminthen der Gattung Schistosoma verursachen Schistosomiasis, eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier betrifft. F\u00fcr Menschen ist sie nach der Malaria die weltweit h\u00e4ufigste Parasitose. 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KG PP - Hannover PY - 2006 T1 - Schistosomiasis und die Molekularbiologie der Männchen-Weibchen-Interaktion von S. mansoni T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Schistosomiasis und die Molekularbiologie der Männchen-Weibchen-Interaktion von S. mansoni VL - 119 ER -