TY - JOUR AU - B Spiess AB - Pferde, welche trotz gutem Management und ausreichenderkonservativer Therapie unter häufigen Rezidiven einer Uveitisleiden, oder bei denen bereits erste permanente Schädenaufgetreten sind, sollten chirurgisch behandelt werden. An erster Stelle ... BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":71202,"title":"Indikationen zur Vitrektomie und Cyclosporinimplantaten","teaserText":"Pferde, welche trotz gutem Management und ausreichenderkonservativer Therapie unter h\u00e4ufigen Rezidiven einer Uveitisleiden, oder bei denen bereits erste permanente Sch\u00e4denaufgetreten sind, sollten chirurgisch behandelt werden. An erster Stelle ...","content":"

Pferde, welche trotz gutem Management und ausreichenderkonservativer Therapie unter h\u00e4ufigen Rezidiven einer Uveitisleiden, oder bei denen bereits erste permanente Sch\u00e4denaufgetreten sind, sollten chirurgisch behandelt werden.

An erster Stelle steht hier die Vitrektomie. Ein neuer, viel versprechenderAnsatz sind die suprachoroidalen Cyclosporin-Implantate,welche allerdings noch nicht im freien Handel erh\u00e4ltlich sind.

Vitrektomie<\/span>
W\u00e4hrend die pars plana Vitrektomie (PPV) beim Menschen bereitsseit \u00fcber 25 Jahren zur Behandlung der endogenen Uveitis eingesetztwird, wurde 1992 erstmals \u00fcber die PPV zur Behandlungder Mondblindheit beim Pferd berichtet (Werry u. Gerhards 1991).Seither hat sich diese Form der Behandlung der Uveitis recidivaequi (ERU) zumindest in Europa durchgesetzt. In der Mehrzahlder dabei gewonnenen Glask\u00f6rperproben konnten Leptospira spp.nachgewiesen werden. Intakte Leptospiren und spezifische Antik\u00f6rperim Glask\u00f6rper befallener Pferde deuten auf eine lokale Antik\u00f6rperproduktiongegen Leptospiren, bzw. deren Antigene hin(Brem et al. 1998, Brem et al. 1999, Wollanke et al. 2001, Wollankeet al. 2004). Dies erkl\u00e4rt die guten Resultate nach PPV bei Pferdenmit ERU.

Wie beim Menschen sind auch beim Pferd die h\u00e4ufigsten Komplikationnach PPV vor\u00fcbergehendes Hypopyon, Glask\u00f6rper- undNetzhautblutungen, Netzhautabl\u00f6sungen und Katarakte. DieseKomplikationen k\u00f6nnen durchaus das Sehverm\u00f6gen des Pferdesbeeintr\u00e4chtigen, weshalb der sorgf\u00e4ltigen Selektion der Patientenund der umfassenden Aufkl\u00e4rung der Besitzer gr\u00f6\u00dfte Beachtung geschenktwerden muss. Die Augenuntersuchung umfasst neben derSpaltlampenuntersuchung und der direkten und indirekten Ophthalmoskopieauch die Tonometrie und bei getr\u00fcbten Medien dieUltrasonographie (Gilger u. Spiess 2006). Die Diagnose ERU basiertauf den typischen klinischen Symptomen und einer dokumentiertenAnamnese von fr\u00fcheren Uveitissch\u00fcben. Die Patienten werden inder ruhigen Phase nach einem kontrollierten Entz\u00fcndungsschuboperiert. Da die PPV unter transpupill\u00e4rer Sichtkontrolle durchgef\u00fchrtwird, sind eine m\u00f6glichst weitgestellte Pupille sowie einetransparente Hornhaut und Linse Voraussetzung. Geringf\u00fcgige vorbestehendeLinsentr\u00fcbungen haben die Tendenz, sich postoperativauszubreiten, wodurch zumindest ein Ziel des Eingriffs, Erhaltungdes bestehenden Sehverm\u00f6gens, in Frage gestellt wird. Patientenmit erh\u00f6htem Augendruck (Sekund\u00e4rglaukom), mit Phthisis bulbioder mit vorbestehender Netzhautabl\u00f6sung sollten nicht operiertwerden.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Pferd","Fachartikel"],"fromDate":"Jul 10, 2008 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/indikationen-vitrektomie-cyclosporinimplantaten\/150\/3230\/71202"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/indikationen-vitrektomie-cyclosporinimplantaten\/150\/3230\/71202","doiSource":"Praktischer Tierarzt 89: Ausgabe 7, Seite 564\u0096566 (2008)","doiFirstPage":"564","doiLastPage":"566","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Spiess BM","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2008_07_0564.pdf","title":"dpt_2008_07_0564.pdf","description":"Indikationen zur Vitrektomie und Cyclosporinimplantaten"},"authors":[{"firstName":"B","middleName":"M","lastName":"Spiess"}],"contentOptimised":"

Pferde, welche trotz gutem Management und ausreichenderkonservativer Therapie unter h\u00e4ufigen Rezidiven einer Uveitisleiden, oder bei denen bereits erste permanente Sch\u00e4denaufgetreten sind, sollten chirurgisch behandelt werden.

An erster Stelle steht hier die Vitrektomie. Ein neuer, viel versprechenderAnsatz sind die suprachoroidalen Cyclosporin-Implantate,welche allerdings noch nicht im freien Handel erh\u00e4ltlich sind.

Vitrektomie<\/strong>
W\u00e4hrend die pars plana Vitrektomie (PPV) beim Menschen bereitsseit \u00fcber 25 Jahren zur Behandlung der endogenen Uveitis eingesetztwird, wurde 1992 erstmals \u00fcber die PPV zur Behandlungder Mondblindheit beim Pferd berichtet (Werry u. Gerhards 1991).Seither hat sich diese Form der Behandlung der Uveitis recidivaequi (ERU) zumindest in Europa durchgesetzt. In der Mehrzahlder dabei gewonnenen Glask\u00f6rperproben konnten Leptospira spp.nachgewiesen werden. Intakte Leptospiren und spezifische Antik\u00f6rperim Glask\u00f6rper befallener Pferde deuten auf eine lokale Antik\u00f6rperproduktiongegen Leptospiren, bzw. deren Antigene hin(Brem et al. 1998, Brem et al. 1999, Wollanke et al. 2001, Wollankeet al. 2004). Dies erkl\u00e4rt die guten Resultate nach PPV bei Pferdenmit ERU.

Wie beim Menschen sind auch beim Pferd die h\u00e4ufigsten Komplikationnach PPV vor\u00fcbergehendes Hypopyon, Glask\u00f6rper- undNetzhautblutungen, Netzhautabl\u00f6sungen und Katarakte. DieseKomplikationen k\u00f6nnen durchaus das Sehverm\u00f6gen des Pferdesbeeintr\u00e4chtigen, weshalb der sorgf\u00e4ltigen Selektion der Patientenund der umfassenden Aufkl\u00e4rung der Besitzer gr\u00f6\u00dfte Beachtung geschenktwerden muss. Die Augenuntersuchung umfasst neben derSpaltlampenuntersuchung und der direkten und indirekten Ophthalmoskopieauch die Tonometrie und bei getr\u00fcbten Medien dieUltrasonographie (Gilger u. Spiess 2006). Die Diagnose ERU basiertauf den typischen klinischen Symptomen und einer dokumentiertenAnamnese von fr\u00fcheren Uveitissch\u00fcben. Die Patienten werden inder ruhigen Phase nach einem kontrollierten Entz\u00fcndungsschuboperiert. Da die PPV unter transpupill\u00e4rer Sichtkontrolle durchgef\u00fchrtwird, sind eine m\u00f6glichst weitgestellte Pupille sowie einetransparente Hornhaut und Linse Voraussetzung. Geringf\u00fcgige vorbestehendeLinsentr\u00fcbungen haben die Tendenz, sich postoperativauszubreiten, wodurch zumindest ein Ziel des Eingriffs, Erhaltungdes bestehenden Sehverm\u00f6gens, in Frage gestellt wird. Patientenmit erh\u00f6htem Augendruck (Sekund\u00e4rglaukom), mit Phthisis bulbioder mit vorbestehender Netzhautabl\u00f6sung sollten nicht operiertwerden.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

Pferde, welche trotz gutem Management und ausreichenderkonservativer Therapie unter h\u00e4ufigen Rezidiven einer Uveitisleiden, oder bei denen bereits erste permanente Sch\u00e4denaufgetreten sind, sollten chirurgisch behandelt werden.

An erster Stelle steht hier die Vitrektomie. Ein neuer, viel versprechenderAnsatz sind die suprachoroidalen Cyclosporin-Implantate,welche allerdings noch nicht im freien Handel erh\u00e4ltlich sind.

Vitrektomie<\/strong>
W\u00e4hrend die pars plana Vitrektomie (PPV) beim Menschen bereitsseit \u00fcber 25 Jahren zur Behandlung der endogenen Uveitis eingesetztwird, wurde 1992 erstmals \u00fcber die PPV zur Behandlungder Mondblindheit beim Pferd berichtet (Werry u. Gerhards 1991).Seither hat sich diese Form der Behandlung der Uveitis recidivaequi (ERU) zumindest in Europa durchgesetzt. In der Mehrzahlder dabei gewonnenen Glask\u00f6rperproben konnten Leptospira spp.nachgewiesen werden. Intakte Leptospiren und spezifische Antik\u00f6rperim Glask\u00f6rper befallener Pferde deuten auf eine lokale Antik\u00f6rperproduktiongegen Leptospiren, bzw. deren Antigene hin(Brem et al. 1998, Brem et al. 1999, Wollanke et al. 2001, Wollankeet al. 2004). Dies erkl\u00e4rt die guten Resultate nach PPV bei Pferdenmit ERU.

Wie beim Menschen sind auch beim Pferd die h\u00e4ufigsten Komplikationnach PPV vor\u00fcbergehendes Hypopyon, Glask\u00f6rper- undNetzhautblutungen, Netzhautabl\u00f6sungen und Katarakte. DieseKomplikationen k\u00f6nnen durchaus das Sehverm\u00f6gen des Pferdesbeeintr\u00e4chtigen, weshalb der sorgf\u00e4ltigen Selektion der Patientenund der umfassenden Aufkl\u00e4rung der Besitzer gr\u00f6\u00dfte Beachtung geschenktwerden muss. Die Augenuntersuchung umfasst neben derSpaltlampenuntersuchung und der direkten und indirekten Ophthalmoskopieauch die Tonometrie und bei getr\u00fcbten Medien dieUltrasonographie (Gilger u. Spiess 2006). Die Diagnose ERU basiertauf den typischen klinischen Symptomen und einer dokumentiertenAnamnese von fr\u00fcheren Uveitissch\u00fcben. Die Patienten werden inder ruhigen Phase nach einem kontrollierten Entz\u00fcndungsschuboperiert. Da die PPV unter transpupill\u00e4rer Sichtkontrolle durchgef\u00fchrtwird, sind eine m\u00f6glichst weitgestellte Pupille sowie einetransparente Hornhaut und Linse Voraussetzung. Geringf\u00fcgige vorbestehendeLinsentr\u00fcbungen haben die Tendenz, sich postoperativauszubreiten, wodurch zumindest ein Ziel des Eingriffs, Erhaltungdes bestehenden Sehverm\u00f6gens, in Frage gestellt wird. Patientenmit erh\u00f6htem Augendruck (Sekund\u00e4rglaukom), mit Phthisis bulbioder mit vorbestehender Netzhautabl\u00f6sung sollten nicht operiertwerden.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Pferde, welche trotz gutem Management und ausreichenderkonservativer Therapie unter h\u00e4ufigen Rezidiven einer Uveitisleiden, oder bei denen bereits erste permanente Sch\u00e4denaufgetreten sind, sollten chirurgisch behandelt werden. An erster Stelle ...","date":{"year":2008,"date":"07\/2008","accepted":"2008-07-10"},"volume":"89","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"564-566","redirects":["indikationen-vitrektomie-cyclosporinimplantaten\/150\/3230\/71202"],"tierartCategories":["Pferd"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 07/2008 LA - German N2 - Pferde, welche trotz gutem Management und ausreichenderkonservativer Therapie unter häufigen Rezidiven einer Uveitisleiden, oder bei denen bereits erste permanente Schädenaufgetreten sind, sollten chirurgisch behandelt werden. An erster Stelle ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2008 SP - 564 EP - 566 T1 - Indikationen zur Vitrektomie und Cyclosporinimplantaten T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Indikationen zur Vitrektomie und Cyclosporinimplantaten VL - 89 ER -