TY - JOUR AU - A Buschmann AU - M Groschup AB - TSE-Erkrankungen bei kleinen Wiederkäuern können sowohl durch BSE- als auch Scrapie-Infektionen bei Schafen und Ziegen bedingt sein. Hierbei umfasst die Scrapie neben den klassischen Typen auch die erst kürzlich gefundenen atypischen Fälle. TSE-Infektionen ... BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":71134,"title":"TSE-Bek\u00e4mpfung bei kleinen Wiederk\u00e4uern - quo vadis?","teaserText":"TSE-Erkrankungen bei kleinen Wiederk\u00e4uern k\u00f6nnen sowohl durch BSE- als auch Scrapie-Infektionen bei Schafen und Ziegen bedingt sein. Hierbei umfasst die Scrapie neben den klassischen Typen auch die erst k\u00fcrzlich gefundenen atypischen F\u00e4lle. TSE-Infektionen ...","content":"

Zusammenfassung<\/span>
TSE-Erkrankungen bei kleinen Wiederk\u00e4uern k\u00f6nnen sowohl durch BSE- als auch Scrapie-Infektionen bei Schafen und Ziegen bedingt sein. Hierbei umfasst die Scrapie neben den klassischen Typen auch die erst k\u00fcrzlich gefundenen atypischen F\u00e4lle. TSE-Infektionen bei gro\u00dfen und kleinen Wiederk\u00e4uern unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Anders als beim Rind vermehren sich die TSE-Erreger bei kleinen Wiederk\u00e4uern in einer Vielzahl von extraneuronalen K\u00f6rpergeweben bereits lange vor Ausbruch klinischer Symptome. Klassische Scrapie-Infektionen verbreiten sich zudem in betroffenen Schafherden horizontal. Im Gegensatz zu Scrapie wird f\u00fcr den BSE-Erreger ein zoonotisches Potenzial angenommen. Deshalb m\u00fcssen die Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmen zum Schutz von Mensch und Tier im Falle von best\u00e4tigten BSE- und Scrapie-F\u00e4llen bei gro\u00dfen und kleinen Wiederk\u00e4uer unterschiedlich sein. W\u00e4hrend ein BSE-Fall die Keulung aller Rinder aus den Geburts- und F\u00fctterungskohorten nach sich zieht, m\u00fcssen wesentlich stringentere Ma\u00dfnahmen beim Auftreten von BSE- und klassischen Scrapie-F\u00e4llen bei kleinen Wiederk\u00e4uern ergriffen werden. Die Entdeckung der so genannten atypischen Scrapie-F\u00e4lle, die sich durch besondere \u00dcbertragungs- und Pathogenese-Eigenschaften sowie durch einen neuen biochemischen Ph\u00e4notyp f\u00fcr den Infektionserreger auszeichnen, hat zu einer breiten Diskussion \u00fcber die geeigneten TSE-Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmen bei Schafen gef\u00fchrt. Dies gilt insbesondere, weil sich die jetzigen Ma\u00dfnahmen stark auf die genetische Selektion der sogenannten Scrapie-resistenten Tiere gr\u00fcndet, die jedoch f\u00fcr die neuen atypischen Scrapie-F\u00e4lle nicht zutrifft.


Summary<\/span>
The term of 'TSE infections in small ruminants' summarises BSE as well as classical and the recently discovered atypical scrapie infections in sheep and goats. There are fundamental differences between the TSE infections in small and large ruminants. Other than in bovines the TSE pathogenesis in small ruminants implies that various peripheral tissues become infectious long before the onset of clinical symptoms. At least in sheep, classical scrapie is efficiently transmitted horizontally within affected flocks. On the other hand, BSE poses a distinctly higher zoonotic risk than scrapie. Therefore, regulatory measures for the protection of animals and humans from a BSE infection must be substantially different for large and small ruminants. While culling of the birth and feeding cohort of a BSE affected cattle is considered to be effective to prevent any further BSE cases in the affected herd, an effective BSE and classical scrapie eradication programme in small ruminants requires a much more stringent eradication strategy and the rendering of all susceptible animals. The situation became even more complicated when atypical scrapie cases with divergent transmission and pathogenesis characteristics and with a novel biochemical phenotype of the infectious agent came into play. The discovery of these atypical scrapie cases has initiated a discussion about the suitability of the current TSE eradication measures in sheep (which are selective breeding and genotype based culling), in particular when such cases were also found in sheep carrying the believed scrapie resistant genotypes. <\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Aug 2, 2005 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/247063\/150\/3130\/71134"],"doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/247063\/150\/3130\/71134","doiSource":"Berl. M\u00fcnch. Tier\u00e4rztl. Wschr. 118: Ausgabe 9-10, Seite 365-371 (2005) ","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"A. Buschmann, M.H. Groschup","pdf":{"path":"http:\/\/data\/bmtw_2005_09_0365.pdf","title":"bmtw_2005_09_0365.pdf","description":"TSE-Bek\u00e4mpfung bei kleinen Wiederk\u00e4uern - quo vadis?

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TSE-Erkrankungen bei kleinen Wiederk\u00e4uern k\u00f6nnen sowohl durch BSE- als auch Scrapie-Infektionen bei Schafen und Ziegen bedingt sein. Hierbei umfasst die Scrapie neben den klassischen Typen auch die erst k\u00fcrzlich gefundenen atypischen F\u00e4lle. TSE-Infektionen bei gro\u00dfen und kleinen Wiederk\u00e4uern unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Anders als beim Rind vermehren sich die TSE-Erreger bei kleinen Wiederk\u00e4uern in einer Vielzahl von extraneuronalen K\u00f6rpergeweben bereits lange vor Ausbruch klinischer Symptome. Klassische Scrapie-Infektionen verbreiten sich zudem in betroffenen Schafherden horizontal. Im Gegensatz zu Scrapie wird f\u00fcr den BSE-Erreger ein zoonotisches Potenzial angenommen. Deshalb m\u00fcssen die Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmen zum Schutz von Mensch und Tier im Falle von best\u00e4tigten BSE- und Scrapie-F\u00e4llen bei gro\u00dfen und kleinen Wiederk\u00e4uer unterschiedlich sein. W\u00e4hrend ein BSE-Fall die Keulung aller Rinder aus den Geburts- und F\u00fctterungskohorten nach sich zieht, m\u00fcssen wesentlich stringentere Ma\u00dfnahmen beim Auftreten von BSE- und klassischen Scrapie-F\u00e4llen bei kleinen Wiederk\u00e4uern ergriffen werden. Die Entdeckung der so genannten atypischen Scrapie-F\u00e4lle, die sich durch besondere \u00dcbertragungs- und Pathogenese-Eigenschaften sowie durch einen neuen biochemischen Ph\u00e4notyp f\u00fcr den Infektionserreger auszeichnen, hat zu einer breiten Diskussion \u00fcber die geeigneten TSE-Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmen bei Schafen gef\u00fchrt. Dies gilt insbesondere, weil sich die jetzigen Ma\u00dfnahmen stark auf die genetische Selektion der sogenannten Scrapie-resistenten Tiere gr\u00fcndet, die jedoch f\u00fcr die neuen atypischen Scrapie-F\u00e4lle nicht zutrifft.


Summary<\/strong>
The term of 'TSE infections in small ruminants' summarises BSE as well as classical and the recently discovered atypical scrapie infections in sheep and goats. There are fundamental differences between the TSE infections in small and large ruminants. Other than in bovines the TSE pathogenesis in small ruminants implies that various peripheral tissues become infectious long before the onset of clinical symptoms. At least in sheep, classical scrapie is efficiently transmitted horizontally within affected flocks. On the other hand, BSE poses a distinctly higher zoonotic risk than scrapie. Therefore, regulatory measures for the protection of animals and humans from a BSE infection must be substantially different for large and small ruminants. While culling of the birth and feeding cohort of a BSE affected cattle is considered to be effective to prevent any further BSE cases in the affected herd, an effective BSE and classical scrapie eradication programme in small ruminants requires a much more stringent eradication strategy and the rendering of all susceptible animals. The situation became even more complicated when atypical scrapie cases with divergent transmission and pathogenesis characteristics and with a novel biochemical phenotype of the infectious agent came into play. The discovery of these atypical scrapie cases has initiated a discussion about the suitability of the current TSE eradication measures in sheep (which are selective breeding and genotype based culling), in particular when such cases were also found in sheep carrying the believed scrapie resistant genotypes. <\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"TSE-Erkrankungen bei kleinen Wiederk\u00e4uern k\u00f6nnen sowohl durch BSE- als auch Scrapie-Infektionen bei Schafen und Ziegen bedingt sein. Hierbei umfasst die Scrapie neben den klassischen Typen auch die erst k\u00fcrzlich gefundenen atypischen F\u00e4lle. TSE-Infektionen bei gro\u00dfen und kleinen Wiederk\u00e4uern unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Anders als beim Rind vermehren sich die TSE-Erreger bei kleinen Wiederk\u00e4uern in einer Vielzahl von extraneuronalen K\u00f6rpergeweben bereits lange vor Ausbruch klinischer Symptome. Klassische Scrapie-Infektionen verbreiten sich zudem in betroffenen Schafherden horizontal. Im Gegensatz zu Scrapie wird f\u00fcr den BSE-Erreger ein zoonotisches Potenzial angenommen. Deshalb m\u00fcssen die Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmen zum Schutz von Mensch und Tier im Falle von best\u00e4tigten BSE- und Scrapie-F\u00e4llen bei gro\u00dfen und kleinen Wiederk\u00e4uer unterschiedlich sein. W\u00e4hrend ein BSE-Fall die Keulung aller Rinder aus den Geburts- und F\u00fctterungskohorten nach sich zieht, m\u00fcssen wesentlich stringentere Ma\u00dfnahmen beim Auftreten von BSE- und klassischen Scrapie-F\u00e4llen bei kleinen Wiederk\u00e4uern ergriffen werden. Die Entdeckung der so genannten atypischen Scrapie-F\u00e4lle, die sich durch besondere \u00dcbertragungs- und Pathogenese-Eigenschaften sowie durch einen neuen biochemischen Ph\u00e4notyp f\u00fcr den Infektionserreger auszeichnen, hat zu einer breiten Diskussion \u00fcber die geeigneten TSE-Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmen bei Schafen gef\u00fchrt. Dies gilt insbesondere, weil sich die jetzigen Ma\u00dfnahmen stark auf die genetische Selektion der sogenannten Scrapie-resistenten Tiere gr\u00fcndet, die jedoch f\u00fcr die neuen atypischen Scrapie-F\u00e4lle nicht zutrifft.","summary":"The term of 'TSE infections in small ruminants' summarises BSE as well as classical and the recently discovered atypical scrapie infections in sheep and goats. There are fundamental differences between the TSE infections in small and large ruminants. Other than in bovines the TSE pathogenesis in small ruminants implies that various peripheral tissues become infectious long before the onset of clinical symptoms. At least in sheep, classical scrapie is efficiently transmitted horizontally within affected flocks. On the other hand, BSE poses a distinctly higher zoonotic risk than scrapie. Therefore, regulatory measures for the protection of animals and humans from a BSE infection must be substantially different for large and small ruminants. While culling of the birth and feeding cohort of a BSE affected cattle is considered to be effective to prevent any further BSE cases in the affected herd, an effective BSE and classical scrapie eradication programme in small ruminants requires a much more stringent eradication strategy and the rendering of all susceptible animals. The situation became even more complicated when atypical scrapie cases with divergent transmission and pathogenesis characteristics and with a novel biochemical phenotype of the infectious agent came into play. The discovery of these atypical scrapie cases has initiated a discussion about the suitability of the current TSE eradication measures in sheep (which are selective breeding and genotype based culling), in particular when such cases were also found in sheep carrying the believed scrapie resistant genotypes. <\/p>","doiLanguage":"deutsch","translatedTitle":"","abstractE":"TSE-Erkrankungen bei kleinen Wiederk\u00e4uern k\u00f6nnen sowohl durch BSE- als auch Scrapie-Infektionen bei Schafen und Ziegen bedingt sein. Hierbei umfasst die Scrapie neben den klassischen Typen auch die erst k\u00fcrzlich gefundenen atypischen F\u00e4lle. TSE-Infektionen ...","date":{"year":2005,"date":"08\/2005","accepted":"2005-08-02"},"volume":"118","openAccess":false,"journal":"Berliner und M\u00fcnchener Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","titleImageId":944,"pages":"","redirects":["247063\/150\/3130\/71134"],"tierartCategories":[],"artikelartCategories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 08/2005 LA - German N2 - TSE-Erkrankungen bei kleinen Wiederkäuern können sowohl durch BSE- als auch Scrapie-Infektionen bei Schafen und Ziegen bedingt sein. Hierbei umfasst die Scrapie neben den klassischen Typen auch die erst kürzlich gefundenen atypischen Fälle. TSE-Infektionen ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2005 T1 - TSE-Bekämpfung bei kleinen Wiederkäuern - quo vadis? T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - TSE-Bekämpfung bei kleinen Wiederkäuern - quo vadis? VL - 118 ER -